Zusammenfassung
Den unmittelbaren Ergebnissen einer statistischen Zählung steht der menschliche Geist mit zwei Unzulänglichkeiten gegenüber, die er irgendwie überwinden muß. Er will die von ihm beobachtete Massenerscheinung einheitlich begreifen; was ihm entgegentritt, ist jedoch eine schier unübersehbare und verwirrende Variabilität. Er will Größe und Intensität der beobachteten Massenerscheinung beurteilen und es fehlt ihm zunächst jede Grundlage für ein solches Urteil. Die 1000 Geburten, die für ein Jahr in der Gemeinde N erhoben wurden, gestatten kein Urteil über die Geburtenhäufigkeit, insolange sie nicht an einer anderen Größe gemessen werden. Nirgends ist das Relativitätsprinzip so unbestreitbar in Geltung als bei quantitativen Urteilen. „Groß“ und „klein“, „viel“ und „wenig“, „stark“ und „schwach“, „rasch“ und „langsam“, all diese Eigenschaften, die wir einer Massenerscheinung oder ihrer Entwicklung zuzuschreiben pflegen, bedürfen eines Maßes, da sie alle quantitativer, d. h. zahlenmäßiger Natur sind. Jede Zahl ist unendlich teilbar, ebenso aber unendlich vermehrbar, so daß ihre Größe nur durch ihre Stellung in der natürlichen Zahlenreihe als absolut betrachtet werden kann, sonst aber stets relativ bleibt.
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Schrifttum
W. Graevell, „Die repräsentative Methode“, in „Deutsches Statistisches Zentralblatt”, 1923.
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Klezl-Norberg, F. (1946). Die statistischen Maßzahlen. In: Allgemeine Methodenlehre der Statistik. Springer, Vienna. https://doi.org/10.1007/978-3-7091-3600-3_10
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