Boden (III, 641)

Zusammenfassung

Der Boden ist nicht nur Standort der Pflanzen, sondern zugleich Träger und Vermittler fast aller Wachstumsfaktoren, die die Pflanzen zum optimalen Wachstum benötigen. Zu den bodenkundlichen Wachstumsfaktoren gehören die physikalischen, chemischen und biologischen Eigenschaften des Bodens. Die Kenntnis aller Eigenschaften zusammen genommen ist zur Beurteilung der Fruchtbarkeit des Bodens und damit seiner Leistungsfähigkeit, Pflanzenerträge zu erzeugen, dringend notwendig. Eine Untersuchung des Bodens wird daher immer unvollständig und weniger wertvoll bleiben, sobald sie sich nur auf die Ermittlung einiger weniger, wie z. B. der chemischen Bodeneigenschaften beschränkt. Die Methoden, welche in der Bodenkunde in letzter Zeit mehr und mehr angewandt werden, unterscheiden sich zum Teil sehr stark von den früher angewandten Verfahren. Ausgehend von der Erkenntnis, daß der Boden ein lebender Körper oder ein dynamisches System darstellt, in welchem nicht nur Massen vorhanden, sondern Kräfte wirksam sind, ist es heute in erster Linie Aufgabe der Bodenanalyse geworden, diese in jedem Boden wirkenden Kräfte mit Hilfe „bodenphysiologischer“ Verfahren zu erfassen. Die bisher durchgeführten Untersuchungsverfahren sind dadurch durchaus nicht wertlos geworden, sondern sie erhalten durch die neueren Untersuchungsverfahren eine allerdings sehr notwendige Ergänzung. Es ist nicht möglich, alle vorgeschlagenen Methoden im folgenden anzuführen. Vielmehr sollen einige wichtige zur Beurteilung eines Bodens und seines Fruchtbarkeitszustandes notwendige und erprobte Verfahren herausgestellt und auf die übrigen Methoden durch Angabe der Literatur verwiesen werden.