Erworbene Atrophien

Zusammenfassung

Definition. Bei der senilen Atrophie (s.o.) können wir zwei Formen unterscheiden, die sehr häufig miteinander vorkommen, die sich aber klinisch und insbesondere histologisch wesentlich voneinander unterscheiden. Bei der einfachen Form haben wir nichts anderes vor uns als den physiologischen Zustand des Alterns, also eine Abnahme resp. einen Verbrauch der bioplastischen Energie im Sinne Mönckebergs, wodurch es zum Altern der Elemente kommt, bei der degenerativen Atrophie müssen noch Einflüsse dazukommen, die, abgesehen vom physiologischen Altern Veränderungen der Haut herbeiführen, die wir bei der Witterungsatrophie, beim Xeroderma pigmentosum und auch bei der Röntgenatrophie sowohl klinisch als auch histologisch ausgebildet finden. Dieser Einfluß lag einerseits in den Schädigungen, die von außen die senile Haut treffen, andererseits aber auch in Störungen, die mit dem Säftestrom in die Haut kommen und hier Veränderungen im Kollagen und Elastin verursachen. Daher finden wir die einfache senile Atrophie hauptsächlich an den bedeckten Körperstellen, namentlich am Stamme, während wir die degenerative Atrophie an den unbedeckten Stellen, Gesicht und Extremitäten finden. Selbstverständlich kann die einfache Atrophie auch an den unbedeckten Stellen und die degenerative Atrophie auch am Stamme vorkommen. Veränderungen der Epidermis bei der einfachen Altersatrophie fehlen oder sind nur da ausgeprägt, wo Reibungen und andere äußere Einflüsse eine Rolle spielen, bei der degenerativen hingegen sind die epithelialen Veränderungen sehr bedeutend und beherrschen oft das klinische Bild.