Zusammenfassung
Die Prinzipien des Aufbaues der Substanzen des Lebendigen waren in früherer Zeit schwer zu formulieren: denn man hatte den erstaunlich differenzierten Bestandteilen der Zelle, deren Strukturen mit der Entwicklung der Mikroskopie sich als immer noch komplizierter herausstellten, seitens der Chemie nichts entgegenzusetzen als nur die Kenntnis relativ kleiner Moleküle. Diese aber sind der Brownschen Bewegung unterworfen: sie diffundieren leicht auseinander und vermögen, außer im Kristall, nur schwer einen geordneten Zustand über längere Zeit hin festzuhalten. Makromoleküle waren aber früher noch nicht bekannt: das höchstmolekulare, durch schrittweise Synthese hergestellte Molekül hatte, wie erwähnt, ein Molekulargewicht von 4021 (Abschnitt 3 b). Nach Emil Fischers (1913) Annahme sollten die Proteine eher noch niedrigere Molekulargewichte besitzen. Stoffe mit Molekülen dieser Größe haben aber noch keineswegs solche Eigenschaften, wie sie die Stoffe der Zellbestandteile aufweisen. Es war daher geradezu von zwingender Notwendigkeit, nach irgendwelchen Bestandteilen der Substanz zu suchen, die größenordnungsmäßig als Zwischenstufen gelten und für die notwendige Ordnung und Stabilität des lebendigen Geschehens verantwortlich gemacht werden könnten. So wurden seitens der Biologen zahlreiche solche Einheiten postuliert, wie Bioblasten. Protomeren.
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© 1954 Springer-Verlag Wien
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Staudinger, H., Staudinger, M. (1954). Makromoleküle und lebende Substanz. In: Die makromolekulare Chemie und ihre Bedeutung für die Protoplasmaforschung. Protoplasmatologia Handbuch Der Protoplasmaforschung, vol 1 / 1. Springer, Vienna. https://doi.org/10.1007/978-3-7091-2448-2_7
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