Zusammenfassung
Es entsprach den älteren Ansichten zu Zeiten eines Haüy, daß einer bestimmten chemischen Substanz auch eine nur ihr eigentümliche Kristallgestalt zukommen müsse, insofern diese durch das Rationalität- und Symmetriegesetj sowie durch die besondere Metrik bedingt ist. Aber schon den alten Mineralogen ist die merkwürdige Tatsache aufgefallen, daß zuweilen chemisch und physikalisch verschiedenartige Verbindungen ganz ähnliche Kristallgestalten aufweisen, so z. B. die rhombisch kristallisierenden Karbonate des Kalziums, Strontiums, Bleis und Bariums, die unter den Namen Aragonit, Strontianit, Cerussit und Witherit bekannt sind. Nicht nur, daß alle die genannten Kristallkörper eine gleichartige Spaltbarkeit (wenn auch nicht durchwegs von gleicher Güte) sowohl nach dem aufrechten Prisma (110) als auch nach der Längsfläche (010) aufweisen, ergab der Vergleich der gemessenen Winkelgrößen zwischen je zwei aufrechten Prismenflächen (links und rechts) bzw. zwischen den Längsprismen (011) und (011) eine weitgehende Übereinstimmung.
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Literatur
Die Formel des Nephelin verdoppelt, ergibt — in Oxydform geschrieben — Na2O. A12O3. 2SiO2; der Anorthit, in Oxydform ausgedrückt, lautet CaO.Al2O3.2SiO2. Bei jeder der beiden Verbindungen sind bei einer Zusammensetzung aus vier Molekülen zwei Moleküle SiO2.
Es ist die nämliche Symmetriestufe, die wir auf Seite 13, Fußnote 4, mit Hilfe einer sechszähligen Drehspiegelaehse abgeleitet haben. Die Symmetrieverminderung ist S. 81 mit Hilfe der Ätzfiguren demonstriert.
Der Buchstabe R gilt nur als allgemeines Symbol der entsprechenden Elemente!
Beim Steinsalzgitter waren die beiden flächenzentrierten Würfelgitter einerseits aus Na-, anderseits aus Cl-Atomen um eine halbe Körperdiagonale verschoben ineinandergestellt.
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© 1953 Springer-Verlag Wien
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Raaz, F., Köhler, A. (1953). Chemismus und Kristallgestalt Isomorphie — Polymorphie. In: Bau und Bildung der Kristalle. Springer, Vienna. https://doi.org/10.1007/978-3-7091-2386-7_9
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-7091-2386-7_9
Publisher Name: Springer, Vienna
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