Zusammenfassung
Über ihre hochdifferenzierte Gefühlswahrnehmung erfassen demenziell Erkrankte oftmals komplexe Zusammenhänge und erleben so – ohne sich wehren zu können – Ablehnung, Demütigung oder Verachtung ihrer Mitmenschen mit aller Deutlichkeit und mit allen Konsequenzen für ihre seelische Befindlichkeit. Daher ist für sie die Wahrung des Rechts auf eine ihrem Zustand angemessene Kommunikation die wichtigste Voraussetzung dafür, trotz allem ein gutes Leben führen zu können. Demenzkranke sind keine Mangelwesen, sondern unheilbar kranke Menschen, denen es ebenso wie anderen Kranken zusteht, wahr- und ernst genommen und ihren Bedürfnissen entsprechend behandelt und gepflegt zu werden. Solange es für Mitarbeiterinnen von Pflegeheimen nicht selbstverständlich ist, mit ihren Patientinnen in Beziehung treten zu können, wird das Leben vieler Demenzkranker auch weiterhin im vollständigen Rückzug enden, ohne dass es so sein müsste, und die Arbeit mit ihnen wird oftmals freudlos und frustrierend sein.
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Literatur
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Kojer, M. (2016). Das Recht auf kommunikative Grundversorgung. In: Kojer, M., Schmidl, M. (eds) Demenz und Palliative Geriatrie in der Praxis. Springer, Vienna. https://doi.org/10.1007/978-3-7091-1851-1_12
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