Diagnostik und Evaluation

Zusammenfassung

Die klinisch-psychologische Diagnostik soll präzise Indikationsentscheidungen im Praxisalltag und im Kontext wissenschaftlicher Fragestellungen ermöglichen, wie z. B.: Welche therapeutische Maßnahme ist für diesen bestimmten Patienten passend? Welche Personen mit welchen individuellen Voraussetzungen können von einer bestimmten Behandlungsform besonders profitieren? Gründliche diagnostische Eingangsuntersuchungen sind also eine unverzichtbare Voraussetzung für darauf basierende Entscheidungen. Neben der Erhebung von Informationen zur aktuellen Symptomatik und zu psychischen Vorerkrankungen werden auch etwaige gegenwärtige Medikationen sowie soziodemografische Variablen erfragt. Zusätzlich zu der in Kap. 3 beschriebenen Vorgehensweise bei der Indikationsstellung zur Teilnahme am sozialen Kompetenztraining (Situationsfragebogen, Basisfragen, Indikationsgespräch/Verhaltensanalyse) kann es notwendig sein, störungsbezogene oder störungsübergreifende Testdiagnostik einzusetzen und erforderlichenfalls Differenzialdiagnosen oder komorbide Störungen abzuklären. Das vorliegende Kapitel beschreibt ausgewählte testdiagnostische Instrumente zur Erfassung spezifischer Symptome der sozialen Phobie bei Erwachsenen. Ergänzend wird ein Instrument zur Einschätzung depressiver Symptome dargestellt, da Depressionen häufig zusammen mit Sozialphobien auftreten. Darüber hinaus werden störungsübergreifende Instrumente zur Beurteilung des Allgemeinbefindens sowie Verfahren zur operationalen Diagnosestellung aufgeführt.