Zusammenfassung
Joseph Babinski wurde in Paris als Sohn einer katholischen Einwanderfamilie aus Polen geboren. Er war der Lieblingsschüler Jean Martin Charcots*. Auf dem berühmten Bild von André Brouillet (1857–1920), Une leçon clinique à la Salpêtrière, ist er links neben dem Meister zu sehen, wie er bei einer Hypnose*-Séance eine in tiefen Schlaf versetzte Hysterikerin (Blanche Wittmann) stützt. 1901, acht Jahre nach Charcots Tod, revidierte er dessen Definition des Hysterie*-Begriffs und sprach nunmehr von Pithiatismus, abgeleitet aus dem griechischen peithos (Überredung) und iatos (heilbar). Diese Neubenennung, die vor allem die von Sigmund Freud* theoretisierte sexuelle Ätiologie ausklammerte und die Diskussion über das Simulieren neu entfachte, ergab sich im Grunde aus Babinskis Entscheidung für die moderne Neurologie.
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Roudinesco, É., Plon, M. (2004). B. In: Wörterbuch der Psychoanalyse. Springer, Vienna. https://doi.org/10.1007/978-3-7091-0640-2_2
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