Der Einsatz neuer Antipsychotika in der Langzeittherapie der Schizophrenie

Zusammenfassung

Trotz aller therapeutischen Verbesserungen in den 50 Jahren, wie sie insbesondere durch die Einführung der Neuroleptika und durch die Intensivierung psychosozialer Maßnahmen erfolgten, sind die schizophrenen Psychosen noch immer die Erkrankungsgruppe aus dem Bereich der funktionellen Psychosen mit dem ungünstigsten Verlauf. Dies kann aus zahlreichen Verlaufsuntersuchungen geschlossen werden (Möller und von Zerssen, 1986), u.a. aus den Ergebnissen der Münchner 15-Jahres-Verlaufstudie an ersthospitalisierten Patienten, in der der Verlauf schizophrener, schizoaffektiver und affektiver Psychosen verglichen wurde . Die schizophrenen Patienten haben im Vergleich zu den schizoaffektiven und affektiven Psychosen bei der Querschnittsuntersuchung nach 15 Jahren ein deutlich höheres Maß an Positiv- und Negativsymptomatik und ein deutlich schlechteres psychosoziales Funktionsniveau. Auch haben sie während des 15-jährigen Verlaufs die höchste Rate an stationären Wiederaufnahmen (Moller et al, 2002). Die 15-Jahres-Verlaufsstudie untersuchte Patienten, die erstmals in den Jahren 1980–82 in der Psychiatrischen Universitätsklinik aufgenommen wurden. Die Katamnese reflektiert den Zeitraum, in dem vor allem mit traditionellen Neuroleptika behandelt wurde. Es ist zu hoffen, dass unter den heutigen Behandlungsmöglichkeiten mit Atypika die Verlaufsergebnisse günstiger ausfallen würden.