Zusammenfassung
Die Idylle ist kein bevorzugtes Genre der Gegenwartsliteratur. Wer sie ankündigt, ist entweder ein Epigone, oder er stammt aus dem kabarettistischen Fach. Die Kirchberger Idyllen (1980) versuchen zwischen Kohlenkeller und Elfenbeinturm ein Drittes. Sie sind in Hermann Burgers Werk ein poetologisches pièce de résistance, im mehrfachen Wortsinn der Ausdauer wie des Widerstands.
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Literatur
Wie die Studien von Simon Zumsteg zeigen (vgl. Simon Zumsteg, »Einschreibesysteme 1836/1980: Allegorien des Schreibens bei Eduard Mörike und Hermann Burger«, in: Deutsche Vierteljahrsschrift für Literaturwissenschaft und Geistesgeschichte 80 [2006], S. 486–513, hier: S. 501–510; —, »Playgiarism Rules: Hermann Burgers Poetologie«, in: Thomas Fries / Peter Hughes / Tan Wälchli [Hgg.], Schreibprozesse, München 2008 [= Zur Genealogie des Schreibens 7], S. 289–313).
Vgl. das Kapitel »Ich will Pfarrer werden« in: BM 121–129 (vgl. dazu Elsbeth Pulver, »Der Aufstieg zur Kanzel: Letzte Prosa von Hermann Burger«, in: Reformatio: Zeitschrift für Kultur, Politik, Religion 49 [2000], Heft 2, S. 98–107).
Hermann Burger, »Kanzelaufstieg«, in: —, »Nachgelassene Kirchberger Idyllen«, in: Zwischen den Zeilen: Eine Zeitschrift für Gedichte und ihre Poetik 3 (1994), S. 3–13, hier: S. 9, V. 11–14.
Ebd., V. 27–30.
Vgl. ebd., S. 4–13.
Vgl. abb. 03, die das Cover von Neue Rundschau 93 (1982) zeigt.
Burger (wie Anm. 02).
Ebd.
Vgl. Hermann Burger, »Eduard Mörikes ›Bilder aus Bebenhausen‹: Die Architektur-Idyllen ›Kapitelsaal‹ und ›Sommer-Refektorium‹« (1975), in: MW 89–100, hier: 93.
Burger (wie Anm. 02).
Johann Wolfgang von Goethe, »Faust: Der Tragödie erster Teil« (1808), in: —, Werke: Hamburger Ausgabe, hg. von Erich Trunz, München 1986, Band 3: Dramatische Dichtungen I, S. 7–145, hier: S. 57 (V. 1699 f.).
Zum Ab-Ort als Gegen-Welt vgl. auch den Beitrag von Magnus Wieland in diesem Band (S. 229–254).
Burger (wie Anm. 02); vgl. abb. 09.
So die Lehrerantwort auf die Schülerfrage zur Verschollenheitslehre, nach dem Unterschied zwischen scheintot, scheinlebendig und verschollen in Schilten. Vgl. dazu auch Peter Rusterholz in diesem Band (S. 151–162, hier: S. 152).
Dass dieses nicht bei »Koriphäen und Koniferen« (KI 52 f.) bleibt, wo doch auch Burger — »Wer kennt noch etwas von ihm?« (V. 10) — gegen das Vergessen anschrieb.
Zumsteg 2008 (wie Anm. 01), S. 309.
Die Bachmannsche Todesahnung steht mit der Entstehung des Zyklus in einem engeren Zusammenhang als vermutet, wie das Bachmann-Porträt im Nachlass bezeugt (vgl. Hermann Burger, »Abend mit Ingeborg Bachmann« [7. Oktober 1969], in: Zwischen den Zeilen: Eine Zeitschrift für Gedichte und ihre Poetik 3 [1994]. S. 14–17 [Manuskript] resp. S. 18 f. [Transkription]).
Vgl. Jean Starobinski: »L’idylle impossible«, in: —, L’invention de la liberté 1700–89, Genève 1964, S. 159–161.
Ebd., S. 159.
Ebd., S. 161.
Vorstufe zu »Das Wurfgitter« in: Burger (wie Anm. 02). In der publizierten Fassung lautet das letzte Distichon: »Mietweise schichten, verbrennen, verwandeln wir gärende Blätter./Auch beim Gedichtschreiben bleibt Pfeifenerde zurück.« (KI 57, V. 17 f.).
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Wirtz, I. (2010). Zwischen Kohlenkeller und Elfenbeinturm. In: Wieland, M., Zumsteg, S. (eds) Hermann Burger — Zur zwanzigsten Wiederkehr seines Todestages. Edition Voldemeer. Springer, Vienna. https://doi.org/10.1007/978-3-7091-0050-9_15
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