Zusammenfassung
Zu Beginn der 1990er Jahre haben Verfassungsrechtler, die sich mit dem Verhältnis von Staat und Kirche befassen — gleichsam parallel zu Francis Fukuyamas Buch über das Ende der Geschichte nach dem Untergang des kommunistischen Systems — von einer abgeschlossenen Entwicklung des Staatskirchenrechts gesprochen. Samuel Huntingtons berühmte Antwort auf Fukuyama, in der er 1993 statt eines Endes der Geschichte einen gerade durch die religiösen Tiefenstrukturen bestimmten Clash of Civilizations vorhersagte, stellte natürlich auch die These vom Ende der Entwicklung des Staatskirchenrechts in Frage. Wenn Huntington zumindest teilweise recht hat mit seiner Bemerkung, dass das 21. Jahrhundert ein Jahrhundert der Religionen sein werde, wird — was im Kontext dieser Veranstaltung besonders herauszuheben ist — das Thema Religion und Demokratie auf der staatsrechtlichen Agenda wohl auch weiterhin an prominenter Stelle zu finden sein.
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Potz, R. (2010). Kirchen im demokratischen Rechtsstaat. In: Demokratie neu erfinden. GLOBArt. Springer, Vienna. https://doi.org/10.1007/978-3-7091-0048-6_3
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