Zusammenfassung
Verzerrung des für die Lichtabsorption maßgebenden Koordinationspolyeders oder Verschiebung des Koordinationszentrums aus dem Schwerpunkt des Polyeders einerseits und Erniedrigung seiner Eigensymmetrie bzw. der Punktsymmetrie seines Koordinationszentrums andererseits gehen nicht miteinander symbath. Die Eigensymmetrie eines Koordinationspolyeders (I) kann gegenüber einem anderen, koordinationschemisch gleichwertigen (II) niedriger sein, womit der Grad der Verzerrung, wie er durch Abweichungen von der Idealgestalt zum Ausdruck kommt, bei I nicht größer als bei II zu sein braucht. Für die Zahl der Spaltterme, die aus einem bestimmten Term des farbgebenden Kations unter der Einwirkung des Kristallfeldes hervorgeht, ist aber die Punktsymmetrie am Ort des betreffenden Kations maßgebend. Für die Termlagen bzw. die Abstände ist aber der Grad der Anisotropie des Koordinationspolyeders, bezogen auf das Koordinationszentrum, mitbestimmend. So ist es möglich, daß trotz niedriger Punktsymmetrie nur die für kubische Symmetrie zu erwartenden Maxima am Absorptionsspektrum beobachtet werden, da die Abweichung des Koordinationspolyeders von der regulären Idealgestalt zu gering ist. Für die Deutung der Farbeffekte sind diese Verhältnisse im Auge zu behalten.
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References
W. L. Bragg, Z. Kristallogr. Mineral. Petrogr. 63, 538 (1926).
Die Kontrapolarisation verursacht eine Verkürzung des Abstandes Ti-O gegenüber demjenigen von Mg-O, was nicht bedeutet, daß der mittlere Abstand Mg-O in MgTiO3 tatsächlich größer ist als im MgO. Wahrscheinlich ist das Umgekehrte der Fall (vgl. Fußnote 14a).
Trotz Kontrapolarisation und der gegenüber MgO wahrscheinlich etwas größeren Abstände Mg-O im Montecellit findet beim Übergang Co0,1Mg0,9O → Co0,1Mg0,9CaSiO4 nur eine geringe IR-Verschiebung der Banden (600 cm-1 bei Bande I) statt.
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Schmitz-Du Mont, O. et al. (1964). Einfluß von Symmetrieerniedrigung und Verzerrung des Koordinationspolyeders. In: Farbe und Konstitution anorganischer Feststoffe (Pigmente). VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-20355-1_10
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-663-20355-1_10
Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden
Print ISBN: 978-3-663-20004-8
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