Über den Einfluß der Höhenwirkung auf das Bluteiweißbild

Zusammenfassung

Im Rahmen der Grundlagenforschung der Luftfahrtmedizin erschien es von Interesse, ob sich unter Höheneinwirkung Veränderungen im Bluteiweißbild zeigen. Die Tatsache allein, daß der menschliche und tierische Organismus in der Lage ist, von sich aus kompensatorisch wichtige Lebensfunktionen unter dem Einfluß der Höhe zu regulieren, läßt mit Recht vermuten, daß Sauerstoffmangel und Druckerniedrigung auf mehr Organe bzw. Organsysteme einen Einfluß ausüben, als bisher bekannt ist. Es ist dabei vom klinischen Standpunkt wesentlich zu entscheiden, ob der Einfluß der Höhe schädigend oder gar von Nutzen für den Organismus sein kann. Bei Höhenfliegern haben sich schädigende Einflüsse bisher nicht mit Sicherheit nachweisen lassen. Die Einwirkung mittlerer Höhen bei an Keuchhusten Erkrankten hat gute therapeutische Erfolge gezeigt. Als Ursache dieser Wirkung könnte man vermuten, daß bestimmte Antikörper durch Höhenwirkung aktiviert oder gebildet werden. Solche spezifischen Antikörper finden sich bei Infektionskrankheiten vorwiegend in den Globulinfraktionen des Blutes, wie uns aus zahlreichen klinischen Mitteilungen bekannt ist.