Zusammenfassung

Zusammenfassung

Bei der Faserbündelprüfung muß mit Meßfehlern gerechnet werden, die — insbesondere bei mechanisch arbeitenden Geräten — vom Gerät selbst, weiterhin von der Faserbündelvorbereitung und schließlich von den Faserklemmen herrühren. So konnte mit fotografischen Messungen an einem Pressley-Tester gezeigt werden, daß durch die verzögerte Abbremsung des Belastungswagens nach Eintritt des Faserbündelbruches mit diesem Gerät durchschnittlich etwa 1 lb zu hohe Reißkraftwerte gefunden werden. Aussagen über die Funktion der Bündelklemmen ließen sich aus Messungen der Klemmendruckverteilung mit strukturierten Stanniolfolien und durch Wägung der Faserbündelanteile innerhalb der Klemmen und zwischen diesen erhalten. Größere Versuchsreihen bei Einspannlänge 0 galten der Frage, welchen Einfluß die Größe der in den Klemmen enthaltenen Fasermenge auf die Höhe der Reißkraft und den Klemmenabstand bei Eintritt des Bruches nimmt. Daraus zeigte sich, daß die Reißlänge des Faserbündels sowohl bei Baumwolle als auch bei Wollfasern innerhalb der Grenzen, die bei normalen Prüfungen nicht überschritten werden, keine Änderung erfährt. Dagegen ist — insbesondere bei Wolle — die Abstandsänderung der Klemmen schon bei kleinen Fasermengen deutlich meßbar und erreicht bei hohen Fasermengen maximale Werte um 1,2 mm. Dies ist ein überzeugender Beweis dafür, daß eine Einspannlänge 0 in der Praxis nicht realisiert werden kann.