Zusammenfassung
Die erste Elitwickelung dieses Pilzes, die zur Bildung des Mutterkornes führt, nimmt ihren Anfang mit dem Anfliegen einer Sklerotiumspore des Pilzes zur Blütezeit des Kornes auf den Fruchtknoten. Der aus der Spore austretende Keimschlauch durchbricht die Wand des Fruchtknotens, dringt in das Innere desselben ein und erzeugt ein Geflecht vielfach verzweigter Pilzfäden, die bald den ganzen unteren Teil des Fruchtknotens durchwachsen haben (Tafel 2 a, Fig. 1). Die Außenschicht dieses Pilzgewebes durchbricht später die Fruchtknotenwand und bildet an der Oberfläche in die Luft hinausragende, schlauchförmige Zellen, die an ihrem äußeren Ende zahlreiche weiße, ovale Zellen (Conidien) abschnüren (Tafel 2b, Fig. 9 und 10). Diese Conidienzellen schwimmen in einer gleichfalls von dem Pilze erzeugten klebrigen, gelben, süßen Flüssigkeit, dem sogenannten „Honigtau”; sie sind befähigt, sofort zu keimen, wenn sie auf einen anderen Fruchtknoten gelangen. Unter für den Pilz günstigen Umständen wird durch sie die Krankheit schnell verbreitet, teils, indem die angesteckten Ähren durch den Wind mit noch gesunden in Berührung gebracht werden, teils auch durch zahlreiche Insekten, die, der süßen Flüssigkeit nachstellend, die Sporen auf noch gesunde Fruchtknoten übertragen.
Claviceps von clava, Keule, und caput, Kopf; purpurea = purpurrot. Hungerkorn, Hahnensporn, Kribbelkorn, Roggenmutter, Kornzapfen.
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Esser, P. (1910). Fam.: Kernpilze. Pyrenomycetes . In: Die Giftpflanzen Deutschlands. Vieweg+Teubner Verlag, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-20241-7_4
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-663-20241-7_4
Publisher Name: Vieweg+Teubner Verlag, Wiesbaden
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