Zusammenfassung
Als Goethe die im Elsaß von ihm gesammelten, „den alten Müttergens abgelauschten” Volkslieder an Herder sendet, nennt er sie: „die alten Melodien, wie sie Gott erschassen hat”- Das wäre nun zwar für den nichts als Wissenschastler eine etwas naiv anmutende Herkunftsbestwimung des Volksliedes, aber im Grunde isi es die höchfte, die es gibt. Volk — Lied — Gott, das ist die Kette, die fester als Eisen geschmiedet ist, und die über Wesen, Hetkunst und Sinn des Liedes mehr aussagt, als lange wissenschaftliche Abhandlungen es könnten. Sie faßt alle weiteren Begrisse in sich und setzt das Lied auch sosort in eine enge Parallele zu jener kunftvollen Musik, die, um Beispiele zu nennen, ein Bach ersand, der den Tönen das Signum hinzufügte: Soli deo gloria, und die ein Bruckner schuf, der seine Neunte Sinfonie dem lieben Gott widmete. Genan genommen bildet die Dreiheit Volk — Lied — Gott die Grundlage für das gesamte Schaffen dieser beiden Männer, die für uns das Deutsche in seinen beiden möglichen Entsprechungen ideal verkörpern. Das Volkslied aber ist die Grundlage des Thorsingens schlechthin.
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Preußner, E. (1939). Das Singen in den gemischten Chören. In: Stumme, W. (eds) Musik im Volk. Vieweg+Teubner Verlag, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-20221-9_15
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-663-20221-9_15
Publisher Name: Vieweg+Teubner Verlag, Wiesbaden
Print ISBN: 978-3-663-19881-9
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