Lachsfang

Zusammenfassung

Mit Karl, den Knaben und Vicky begaben wir uns an das Flußufer oberhalb der Brücke, wo sich alle unsere Pächter mit Stangen, Speeren und Gabeln zum Lachsfang versammelt hatten. Um die Fische an die Oberfläche und in das Netz zu treiben, stiegen sie insgesammt, stromauf- und stromabwärts unter den Steinen umherstöbernd, ins Wasser; wohl hundert Mann, viele in Kilts und mit langen Stangen und Spießen, alle in höchster Aufregung, wateten so umher, — es nahm sich ungemein hübsch aus. Jedoch hier sowohl als höher herauf ein drei oder vier Stellen war eS erfolglos, kein Lachs wurde gefangen, da einer oder zwei entwischten; auch Albert stand auf einem Stein und Oberst Gordon und Lord James Murray wateten beständig herum. Duncan war trotz seiner gestrigen großen Anstrengung — hatte er doch auch zweimal den Weg zum Versammlungsplatz gemacht — ununterbrochen im Wasser, Bei einem erneuten Versuch unweit der Wäscherei hatten wir einen großen Schrecken, indem zwei Männer, von denen nur Einer schwimmen konnte, leichtsinnig in ein daselbst befindliches sehr tiefes Becken hineinstiegen. Plötzlich sahen wir sie sinken und glaubten sie in dem Augenblick, obgleich von Menschen umgeben, verloren; man hörte Hülferufen und Alle, auch Albert, drängten nach der Stelle hin; mein Entsetzen war so groß, daß ich in Todesangst Lord Carlisle’s Arm faßte. Da schwamm Dr. Robertson *) herzu und zog den Mann herauS, so daß alles gut vorüberging, aber es war ein grauenhafter Augenblick.

Den 13. September 1850.