Beurteilung der Dauertherapie bei Asthmatikern mit Steroiden

Zusammenfassung

In dieser Studie wurden 44 Patienten mit schwerem und mittelschwerem Asthma bronchiale, die seit längerer Zeit mit synthetischen Glukokortikoiden (per os und inhalativ) behandelt wurden, mit dem CRF-Stimulationstest untersucht. Die Hypophyse konnte in ihrer ACTH-Syntheseleistung durch den CRF-Test direkt beurteilt werden. Bei langer Therapiedauer und hoher Erhaltungsdosis kam es zu einer deutlichen Zunahme der Funktionsstörung der Hypophyse mit eingeschränkter oder aufgehobener Syntheseleistung fürACTH. Bei nichtstimulierbaremACTH konnten erwartungsgemäß die Glukokortikoide nicht stimuliert werden.

Kurze Behandlungsdauer und/oder niedrige Dosierung ließen die ACTH- und Cortisolsynthese von Hypophyse und Nebennierenrinde weitgehend unbeeinflußt. Konnte ACTH stimuliert werden, kam es zu einem erkennbaren gleichzeitigen Anstieg des Cortisols.

Wurde zur Beurteilung des Ausmaßes einer iatrogen-induzierten Funktionsstörung der HVL-NNR-Achse zumeist der ACTH-Test benutzt, so erscheint der CRF-Test hier überlegen, da er es ermöglicht, parallel sowohl die Hypophyse mit ihrer ACTH-Produktion als auch die NNR mit ihrer Glukokortikoidsynthese zu überprüfen.

Die Verwendung des CRF-Tests als Kurztest (Testdauer 2 Stunden) erscheint möglich, da bei einem Vergleich der Ergebnisse die ersten 2 Stunden mit den Ergebnissen der letzten 2 Stunden Gesamtdauer nur in wenigen Fällen unterschiedlich waren.