Zusammenfassung
Ich will versuchen, Ihnen heute die Entwicklung der ato-mistischen Theorie, soweit dieselbe wissenschaftliches Interesse hat und bis zum ersten Jahrzehnt des vergangenen Jahrhunderts ausgebildet wurde, darzulegen. Es kann dabei nicht meine Absicht sein, Sie in die Hypothesen der griechischen und römischen Philosophen über die Konstitution der Materie einzuweihen. Daß Leukipp und Demokrit diese aus kleinsten Teilchen zusammengesetzt sich dachten, daß später Lucretius diese Ansichten ausführlich darlegte, beweist uns nur, was wir längst wußten, daß unter den Griechen und Römern Männer waren, die sich in jeder Beziehung mit unseren Denkern messen konnten. Die Methode, welche diese Philosophen benutzten, war eine deduktive; sie gingen von allgemeinen Prinzipien aus, deren Folgerungen freilich nicht immer mit der Erfahrung übereinstimmten. Übrigens war diese selbst eine verhältnismäßig geringe, besonders da man damals das Experiment, die Beobachtung unter gegebenen Bedingungen, so gut wie nicht kannte. Man kann deshalb auch Demokrit nicht über Kant stellen, der von der entgegengesetzten Ansicht, von der dynamischen Hypothese ausgehend, die Weltordnung in vielleicht ebenso logischer Weise konstruierte.
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Literatur
Memoir of John Dalton and history of the atomic theory, p. 214.
Bergmann, Chemische Werke III, S. 25 usw.
Lavoisier, Oeuvres II, 528.
Richter, Über die neueren Gegenstände der Chemie, 1795.
Berzelius, Versuch über die Theorie der ehem. Prop, und über die ehem. Wirkungen der Elektrizität. Dresden 1820, S. 2.
Memoir of John Dalton, p. 160.
Wenzel hat die Verhältnisse bestimmt, in denen sich Basis und Säure zu Salzen vereinigen. Er fand aber gerade das Entgegengesetzte von dem, was Berzelius ihn sagen läßt. Vgl. Wenzel: Über die Verwandtschaft der Körper, Dresden 1782, namentlich S. 450 ff.
Richter, Über die neueren Gegenstände der Chemie, 1795, II, 66, viertes Stück.
Ibid. II, 69.
Ibid. II, 70.
Kichter, Über die neueren Gegenstände der Chemie II, 92; III, 176.
Ibid. III, achtes Stück S. 83.
Ibid. III, achtes Stück, S. 127.
Berthollet, Versuch einer chemischen Statik; deutsche Übersetzung mit Erläuterungen von Fischer I, 135.
S. in dem oben angeführten Werke von Smith.
D alt on, New system of chemical philosophy I, 141.
Experiments and observations on the atomic theory by W. Higgins, 1814.
A comparative view of the phlogistic and antiphlogistic theories.
Roscoe und Harden glauben in einer Monographie: Entstehung der Dalton’ schen Atomtheorie in neuer Beleuchtung, übersetzt von Kahl-baum 1898 — nachweisen zu können, daJß Dalton durch Untersuchung über Diffusion der Gase zur Atomistik geführt worden sei und verweisen auf verschiedene Stellen in Dalton’s oben zitiertem Werk „New system of chemic.-philosophy (vgl. auch Zeitschr. phys. Chem. 20, 359 u. 22, 241).
Es scheint, daJß Dalton das Gesetz nie in dieser allgemeinen Form ausgesprochen hat. Vgl. Memoirs of John Dalton by W. Henry, p. 79 ff.
Dalton, New system usw. I, 212.
Dalton, New system usw. I, 213.
Ibid. I, 214.
Dalton, New system usw. I, 215.
Journal de Phys. LX, 129.
Lavoisier, Oeuvres II, 360.
Ann. de Chimie VIII, 230; IX, 30.
Mém. de la Soc. d’Arcueil II, 207.
Ann. de Chimie XLIII, 137.
Dalton, New System of chemical philosophy I, 188.
Ibid. II, 556.
Journal de Physique LXXIII, 58.
Ann. de Chim. XC, 43.
Phil. Trans. 1808, p. 96.
Ibid. p. 63.
Kopp, Gesch. d. Chemie II, 373.
Phil. Trans. 1814, p. 1 ; Ann. de chim. XC, 138.
Schon Wollas ton (I.e.) bemerkt, daJß Wenzel’s Analysen nicht mit dem Neutralitätsgesetz übereinstimmen.
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Ladenburg, A. (1907). Vierte Vorlesung. In: Vorträge Über die Entwicklungsgeschichte der Chemie von Lavoisier bis zur Gegenwart. Vieweg+Teubner Verlag, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-20167-0_4
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