Zusammenfassung
Diese verfassungspolitische Konzeption des dreigliedrigen Führerstaats, mit der Carl Schmitt das nationalsozialistische Dritte Reich rechtfertigt, ist es also, in der sich alle Kritik Carl Schmitts an der parlamentarischen Demokratie und an der Weimarer Republik zu einer konkreten politischen Option verdichtet. Die Option für den totalen Führerstaat ist die Konsequenz aus der Kritik an der Weimarer Republik. Damit stellt sich zugleich heraus, was die letztlich leitende Vorstellung war, aus der Carl Schmitts Kritik ihre radikalen Züge erhielt. Es tritt zutage, warum er jene positiven Entwicklungschancen verkannte, die oben für die Form parlamentarisch-parteienstaatlicher Demokratie unter den Bedingungen der modernen organisierten Massengesellschaft andeutend herauszuarbeiten versucht wurden. Und es wird deutlich, warum Carl Schmitt die größeren Gefahren der organisierten Massengesellschaft, die Gefahren des Totalitarismus, warum er den Folge- und Wesenszusammenhang zwischen anarchischen und totalitären Tendenzen nicht sehen wollte, warum er im Gegenteil das totalitäre Regime des Nationalsozialismus sogar zu rechtfertigen versuchte und zum Gegenstand seiner Option machte. Von dieser Option für den totalen Führerstaat her lassen sich nun auch verschiedene andere der von Carl Schmitt während der zwanziger Jahre entwickelten staatsphilosophischen Lehren und verfassungstheoretischen Begriffe aufschlüsseln.
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Referenzen
Schmitt, Die geistesgeschichtliche Lage ... (Anm. 9), S. 6.
A. a. O., S. 22 f.
a. a. O., S. 23.
Ebda.
Ebda.
Schmitt, Der Begriff des Politischen (Anm. 20).
A. a. O., S. 45. 688 a. a. O., S. 21.
A. a. O., S. 20.
A. a. O., S. 8.
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Schmitt, Verfassungslehre (Anm. 21), S. 20.
A. a. O., S. 21.
a. a. O., S. 76.
Ebda.
A. a. O., S. 87.
Karl Larenz, Besprechung von Carl Schmitts Verfassungslehre in: Blätter für deutsche Philosophie, Berlin 1931/32, S. 159 ff.
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Schmitt, Verfassungslehre (Anm. 21), S. 225.
A. a. O., S. 226.
Schmitt, Die geistesgeschichtliche Lage.... (Anm. 9), S. 13 f. 7°3 Schmitt, Der Begriff... (Anm. 20), S. 49.
A. a. O., S. 50.
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Ebda.
A. a. O., S. 51.
A. a. O., S. 52 f.
A. a. O., S. 56.
Schmitt, Verfassungslehre (Anm. 21), S. 205.
Ebda.
Ebda.
Ebda,
Radbruch, „Parteienstaat...“ (Anm. 512), weist darauf hin, daß Carl Schmitts Repräsentationsgedanke „die personifizierte Integration, die Darstellung der unsichtbaren Einheit des Staats in sichtbaren Personen“ bedeutet. Die so verstandene Repräsentation sei eine antidemokratische Möglichkeit. Darin aber „enthüllt sich der politische Nutzwert des Repräsentationsgedankens, wie seine politische Werbekraft darauf beruht, daß er auch in nichtdemokratischen Verfassungstormen eine Repräsentation des Volkes nachzuweisen versucht“ (S, 97). Die Kampffront solcher Begriffsbildungen richtet sich nach Erkenntnis Radbruchs gegen den Parteienstaat und bestärkt das noch aus dem Obrigkeitsstaat überlieferte schlechte Gewissen, mit dem man alles betrachte, was zum Gezänk der Parteien gehört.
Schmitt, Verfassungslehre (Anm. 21), S. 205.
Vgl. dazu den soziologischen Staatsbegriff Hermann Hellers, Staatslehre (Anm. 460).
Schmitt, Verfassungslehre (Anm. 21), S. 2C8.
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Diesen Unterschied hat Hermann Heller herausgearbeitet. Er unterscheidet die immer gegebene soziologische Bindung des Regierenden an den Regierten, die darin besteht, daß ohoedientia fach imperantem, von der sozialethischen Bindung, die auch in dieser oder jener Weise immer besteht; und von der eigentlich rechtlichen Bindung, die in der souverän repräsentierenden Autokratie eben nicht besteht, dafür aber in der Demokratie]ede Repräsentation zur ausschließlich magistratischen, vom Volkswillen abhängigen und ihm verantwortlichen Repräsentation macht. Vgl. Hermann Heller, Die Souveränität, Berlin — Leipzig 1927.
Schmitt, Verjassungslehre (Anm. 21), S. 214.
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A. a. O., S. 210.
Ebda.
A. a. O., S. 214.
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Schmitt, Die geistesgeschichtliche Lage... (Anm. 9), S. 42.
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Schmitt, Der Hüter... (Anm. 33), S. 25. Vgl. auch zum rousseauistischen und totalitären Demokratiebegriff die Arbeit von j. L. Talmon, The Origins of Totalitarian Democracy, London 1952.
Schmitt, Politische Theologie (Anm. 7), S. 11.
Schmitt, Die Diktatur (Anm. 6), S. 194.
Schmitt, Politisée Theologie (Anm. 7), S.U.
Carl Schmitt, „Soziologie des Souveränitätsbegriffs und politische Theologie“, in: Hauptprobleme der Soziologie. Erinnerungsgabe für Max Weber, hrsgg. von Melchior Palyi, München — Leipzig 1923, S. 13.
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Schmitt, „Soziologie des Souveränitätsbegriffs“ (Anm. 741), S. 5.
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Schmitt, Der Begriff des Politischen (Anm. 20), S. 21.
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Schmitt, „Staatsethik...“ (Anm. 31), S. 36.
Schmitt, Der Begriff des Politischen (Anm. 20), S. 29.
Schmitt, „Staatsethik...“ (Anm. 31), S. 32.
Schmitt, Der Begriff des Politischen (Anm. 20), S. 29.
Schmitt, Die Diktatur (Anm. 6), S. VI.
A. a. O., S. 39.
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A. a. O., S. VIII.
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A. a. O., S. 136.
A. a. O., S. 135.
A. a. O., S. 137.
A. a. O., S. 136.
Schmitt, Die Diktatur des Reichspräsidenten... (Anm. 12), S. 97.
Schmitt, Die Diktatur (Anm. 6), S. IX.
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Schmitt, Verfassungslekre (Anm. 21), S. 83.
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Schmitt, Die Diktatur (Anm. 6), S. 143.
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A. a. O., S. 137.
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Vgl. o. IV. Teil, Zweites Kapitel.
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Fijalkowski, J. (1958). Die Ideologie in der Kategorienbildung. In: Die Wendung zum Führerstaat. Schriften des Instituts für Politische Wissenschaft. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-19675-4_9
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-663-19675-4_9
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