Zusammenfassung
Als der Kongreß 1814/15 in Wien tagte, schien es, als habe es die Französische Revolution, die doch die eigentliche Ursache dieses Zusammentreffens gewesen war, nie gegeben. Nur vorübergehend, von März bis Juni 1815, nach der Rückkehr Napoleons aus seiner Verbannung nach Elba, lag hundert Tage lang ein Schatten über dem politischen und gesellschaftlichen Ereignis in der österreichischen Hauptstadt. Man erinnerte sich wieder der Gefahren und Bedrohungen der vorangegangenen Jahre. Ansonsten war es eher beschwingt und festlich. „Das alte und fürstliche Europa“ habe aufgeatmet, schrieb daher Heinrich von Treitschke über den Kongreß: „Der große Plebejer war gefallen, der einmal doch den Hochgeborenen bewiesen hatte, was eines Mannes ungezähmte Kraft selbst in einer alten Welt vermag... Wie Würmer nach dem Regen krochen die kleinen Talente des Boudoirs und der Antichambres aus ihren Verstecken hervor und reckten sich behaglich aus. Die vornehme Welt war wieder ganz ungestört, ganz unter sich.“
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© 1989 Springer Fachmedien Wiesbaden
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Görtemaker, M. (1989). Der Wiener Kongreß. In: Deutschland im 19. Jahrhundert. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-19588-7_5
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