Zusammenfassung
Wenn die betriebswirtschaftliche Operationsforschung ihre Aufgabe darin sieht, quantitative Unterlagen für bestimmte Entscheidungen zur Verfügung zu stellen, dann ist es auch angezeigt, sich mit den Entscheidungen selbst auseinanderzusetzen. Die Analyse der Entscheidungen nimmt in der Literatur der angelsächsischen Operationsforschung eine wichtige Stellung ein und hat sogar, allerdings in Überschätzung der quantitativen Entscheidungselemente, dazu geführt, daß die Operationsforschung als Entscheidungswissenschaft definiert wurde (1). Welche Bedeutung der Entscheidungstheorie aber auch in der Betriebswirtschaftslehre beigemessen wird, kann man den Ausführungen Angermanns entnehmen, der darauf hinweist, daß auf Grund der neuen Erkenntnisse der Führungsvorgänge im Betrieb die betriebliche Entscheidungs- und Organi-sationslehre, als Teildisziplin der betrieblichen Führungslehre, eine völlige Umstrukturierung erfahren werde (2). Ja selbst in der Kostentheorie macht sich die Entscheidungstheorie bemerkbar, und zwar dadurch, daß neben den fixen und variablen Kosten auch noch beeinflußbare und nichtbeeinflußbare unterschieden werden. In der deutschsprachigen Literatur ist das Thema der Entscheidungstheorie hauptsächlich unter den Titeln Organisationslehre, Management und Betriebsführung zu finden. Wenige Schriften weisen schon im Titel auf die Entscheidungen hin, wie es bei Benders „Die Führungsentscheidung im Betrieb“ der Fall ist. Von unserem Standpunkt aus deckt sich die Entscheidungswissenschaft weitgehend mit dem Begriff der Betriebswirtschafts-politik.
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Anmerkungen
Platt, W. J., u. Maines, N. R., “Pretest your Long-Range Plans” in “Harvard Business Review” Jan–Febr. 1959, Vol. 37, No. 1, S. 120, und Johnson, E. A., wie III (2), S. 22.
„Kybernetik und betriebliche Führungslehre“ in „Betriebswirtschaftliche Forschung und Praxis“, 1959, S. 267.
Mertz, H. P. J., „Arbeitseinsatz und Gesamterträge“ in „Unternehmensforschung“, Physica-Verlag, Würzburg 1958, Bd. II/I, S. 33.
Frenckner, T. P., wie I (1), S. 94 ff.
Churchman, C. W., Ackoff, R. L., Arnoff, E. L., wie V (9), S. 116 ff.
Bender, K., „Die Führungsentscheidung im Betrieb“, C. E. Poeschl-Verlag, Stuttgart 1957, S. 34 ff.
Leavitt, H. J., u. Whisler, T. L., “Management in the 1980’s” in “Harvard Business Review”, Nov.–Dez. 1958.
Illetschko, L. L., „Die rationalen Grundlagen der Führungsentscheidungen im Betriebe“: Vortrag, gehalten am Deutschen Betriebswirtschaftlertag, Berlin 1957, abgedruckt als Anhang im „Bericht über die 5. Internationale Konferenz über die Ausbildung und Schulung betrieblicher Führungskräfte“, S. 68.
Sandig, C., wie V (8), S. 95.
Bender, K., wie XIII (6), S. 211.
Oberparieiter, K., wie X (16), S. 144, 145.
Wittmann, W., wie X (55), S. 158. Siehe auch Adam, A., der betont, daß „das Betreiben einer aktiven Ökonometrie nicht in allen Fällen den optimalen Gestaltungsprinzipien, insbesondere im Hinblick auf die Betriebssoziologie entspricht“ wie II (5), S. 123.
Ackoff, R. L., wie II (8), S. 270.
Pocock, J. W., wie I (8), S. 83.
Wittmann, W., „Unternehmung und unvollkommene Information“, Westdeutscher Verlag, Köln-Opladen 1959, S. 157.
Heinrich, W., „Wirtschaftspolitik“, Bd. I, Verlag A. Sexl, Wien 1948, S. 116, 117.
Bouffier, W., „Betriebswirtschaftslehre als Leistungslehre“. Inaugurationsrede 1949, Manzsche Verlags-und Universitätsbuchhandlung. Schriftenreihe des Institutes für Kleingewerbliche Forschung an der Hochschule für Welthandel, Wien, Heft 2, S. 7.
Käfer, K., „Die Planungsrechnung als Mittel zur Gestaltung des Produktionsprogramms“ in „Planungsrechnung und Unternehmensführung in europäischer Sicht“, Betriebswirtschaftlicher Verlag Dr. Th. Gabler, Wiesbaden, 1957, S. 16, und Frenckner, T. P., wie I (1), S. 97.
Mayer, P. W., „Marktforschung, ihre Möglichkeiten und Grenzen“, Econ Verlag, Düsseldorf 1957, S. 247.
Morse, Ph. M., Kimball G. E., “Methods of Operations Research”, The Technology Press of Massachusetts Institute of Technology and John Wiley & Sons, Inc., New York 1950, S. 1. “It is the prerogative and responsibility of the executive officer to add these factors to the quantitative basis provided by the operations research group, to reach the final decision”. (Mit “factors” sind die Moral, Tradition, Politik usw. gemeint.)
Löffelholz, J., wie XI (3), S. 553, 554.
Morse, Ph. M., wie VIII (2), S. 116.
Levinson, H. C., “Experiences in Commercial Operations Research“, in “Operations Research for Management”, Vol. I/1954, S. 265 ff “The executive decision will... be based partly on the operations research solution, partly on other data produced by the company, and partly on the judgement and intuition of management.”
Abt, S. T. R., “Opportunities for Operations Research in Supermarkets”, in “Operations Research for Management”, Vol. I/1954, S. 304. “Management will make its decisions on the basis of a complex of factors, in which those which are numerical, though of great importance, cannot stand alone.”
Johnson, E. A., wie III (2), S. 22. “... the science of decision can never replace the executive who is involved in all aspects of decision, whether probabilistic, deterministic, intuitive, or axiomatic.”
Herrmann, C. C., u. Magee, J. F., wie VI (1), S. 111.
Ackoff, R. L., wie II (8), S. 267.
Levinson, H. C., wie XIII (22b), S. 265.
Käfer, K., wie XIII (18), S. 11.
Ferschl, F., „Entscheidungsproblem und Strategische Spiele“, in „Unternehmensforschung“, Physica-Verlag, Würzburg 1958, II/2, S. 52.
Förstner, K., u. Henn, R., „Die Anwendung ökonometrischer Verfahren in der Unternehmungsplanung“ in „Zeitschrift für Betriebswirtschaft“, Betriebswirtschaftlicher Verlag Dr. Th. Gabler, Wiesbaden 1956, S. 708.
Frenckner, T. P., wie I (1), S. 94.
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Kulhavy, E. (1963). Die Entscheidungsanalyse. In: Operations Research. Vieweg+Teubner Verlag, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-19454-5_13
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