Zusammenfassung
Die Erde dreht sich mit gleichförmiger Geschwindigkeit von Westen nach Osten um ihre Axe und bedingt dadurch eine ebenfalls gleichförmige scheinbare Bewegung der Gestirne — die sogenannte erste, tägliche oder gemeinschaftliche — in entgegengesetzter Richtung. Daher wird in der Zeit, welche verstreicht zwischen zwei aufeinander folgenden oberen Kulminationen desselben Sternes in einem Meridian, die Erde genau eine Umdrehung um ihre Axe machen; man nennt diese Zeit einen Sterntag und teilt denselben in 24 Stunden Sternzeit ein. Man sagt, ein Ort habe O1 Om Os Sternzeit, wenn der Frühlings-Tag- und Nachtgleichenpunkt durch den Meridian desselben geht. Die Lage des Äquinoktialpunktes ist zwar keine absolut feste, aber die Schwankungen derselben sind so gering, dass man sie für vorliegenden Zweck nicht zu berücksichtigen braucht. Da die Umdrehungszeit der Erde um ihre Axe sich stets gleich bleibt, so wäre es am bequemsten, die Zeiteinteilung allein darnach zu regulieren, aber man würde dadurch sehr bald in Widerstreit mit der Sonne kommen, und diese zwingt durch den ungeheuren Einfluss aus alles Leben der Erde den Menschen, die Zeit nach ihrem Stande zu regulieren.
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© 1895 Springer Fachmedien Wiesbaden
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Wislicenus, W.F. (1895). Die verschiedenen Arten von Zeit und Jahr. In: Astronomische Chronologie. Vieweg+Teubner Verlag, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-16234-6_5
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-663-16234-6_5
Publisher Name: Vieweg+Teubner Verlag, Wiesbaden
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