Zusammenfassung
Wer aus den alten Autoren, namentlich aus Homer und Hesiod, Anfänge der griechischen Zeitrechnung festzustellen bemüht ist, sieht sich vielfach einem unsichern Material gegen-fiber und hat darauf Bedacht zu nehmen, dass er nicht populäre Redeweisen, Mythen, Abrundungen, ohne Weiteres für die gesuchten Anfänge der Zeitrechnung verwerthe.. Was das Volk über Nächte und Tage, Monate und Monatstheile, Jahre und Jahreszeiten denkt und sagt, ist noch nicht Chronologie. Die Darstellung volksbeliebter Dichter geht im Allgemeinen nicht hinaus über den Horizont des grossen. Publicums, so dass Schlüsse, die sich aus den Epikern ziehen lassen, zunächst nur den Werth von Volksmeinungen haben. Hatte sich ein sehr allgemeines Herkommen, zum Beispiel in Betreff des Jahranfangs, gebildet, so werden sich die alten Hemerologen demselben allerdings gefügt haben, wie denn die Rudimente hellenischer Chronologie von der Art gewesen sein müssen, dass sie sowohl den Sitten des Volkes als auch dem Klima Griechenlands zusagten oder doch nicht widersprachen. Aber es wird häufig der Fall gewesen sein, dass das Publicum über wesentliche Puncte unklar und unsicher war, dass es also einer ordnenden und leitenden Hand bedurfte, um die Grundlage des Kalenderwesens, das nun einmal nicht φύδει sondern nur υέδει perfect werden kann, festzustellen.
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Mommsen, A. (1883). Einleitung. In: Chronologie. Vieweg+Teubner Verlag, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-16199-8_1
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