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Das Kloster Fulda und sein Güterbesitz im Mittelalter. Der Quellenwert der Fuldaer Traditionen und des ältesten Fuldaer Cartulars

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Das Älteste Fuldaer Cartular im Staatsarchive zu Marburg
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Zusammenfassung

Das Kloster Fulda besafs Schenkungen aus allen Gauen Deutschlands, von Graubünden bis an die Ufer der Nordsee, von der Elbe bis an die Maas und an den Fufs der Vogesen.1) Der „locus silvaticus in heremo vastissimae solitudinis“, wo nach des Bonifaz eigenen Worten2) dieser den Grund zu dem späteren Hochstift legte, nahm bald eine andere Gestalt an. Bis zum Tode Sturms (779) hatte Fulda an sechzig gröfsere Schenkungen erhalten, darunter viele, die ganze Ortschaften betrafen.3) Bereits ein halbes Jahrhundert nach dem Tode des Bonifaz († 755) konnte Liudger in seinem Leben Gregors von Utrecht4) schreiben: „Bocanna silva ... quae prius omnimodis inculta erat ac deserta, nunc autem ab oriente usque ad occidentem, a septentrione usque ad meridiem ecclesiis dei et electis palmitibus monachorum repleta est.“ Allein aus der Zeit Karls des Grofsen sind uns 248 Schenkungsurkunden erhalten, und dabei ist ein grofser Teil der Fuldaischen Urkunden verloren.5) Schon im achten Jahrhundert verfügte das Stift über einen Gesamtbesitz von 15 000 Hufen und war das reichste überhaupt bekannte Kloster in Deutschland.1) Sein Reichtum an goldnen und silbernen, mit Edelsteinen besetzten Gefäfsen und Gerätschaften, die gegenwärtig zum grofsen Teil verschwunden sind2), fiel einer maurischen Gesandtschaft auf, welche Kaiser Otto der Grofse i. J. 973 in Merseburg empfing und die auf der Durchreise auch nach Ebûlda d. i. Fulda kam. Der arabische Berichterstatter schildert Fulda als „eine grofse Stadt im Lande der Franken, aus Steinen gebaut“ und erzählt von der dortigen Kirche: „Nie sah ich in allen Ländern der Christen eine gröfsere als sie und eine reichere an Gold und Silber.“3)

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Hinweis

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  11. Die Königsberger Dissertation von Julius Aronius, „Diplomatische Studien über die älteren angelsächsischen Urkunden“ (1883), geht auf die Geschichte der angelsächsischen Schrift in Deutschland nicht ein, sondern behandelt lediglich die angelsächsischen Urkunden in England bis zum Tode Ekberts von Wessex (839). — Über angelsächsische Schrift auf deutschem Boden vgl. Wattenbach, Latein. Paläographie 4. Aufl., S. 32 f.; dazu Bernheim, Paläographische Glossen, in d. Histor. Viertelsjahrsschrift 1898, 3, 311; Dümmler in der Vorrede zu seiner Ausgabe der Bonifatiusbriefe Mon. Germ. Epistolae 111, 1, pag. 220; Jaffé, Bibl. III, 12; Pertz, Archiv der Gesellsch. f. ältere deutsche Geschiehtsk. III, 1821, 171.

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Heydenreich, E. (1899). Das Kloster Fulda und sein Güterbesitz im Mittelalter. Der Quellenwert der Fuldaer Traditionen und des ältesten Fuldaer Cartulars. In: Das Älteste Fuldaer Cartular im Staatsarchive zu Marburg. Vieweg+Teubner Verlag, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-16192-9_1

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  • DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-663-16192-9_1

  • Publisher Name: Vieweg+Teubner Verlag, Wiesbaden

  • Print ISBN: 978-3-663-15618-5

  • Online ISBN: 978-3-663-16192-9

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