Zusammenfassung
Wie die altaischen Völker, so gehen auch die altaischen Sprachen weit auseinander. Das Verhältnis der verschiedenen Zweige, des Finnischen, Samojedischen, Tungusischen, Mongolischen, Türkischen und Japanischen ist ein ganz anderes als das der indogermanischen, also des Arischen, Slawischen, Germanischen ... Konnte doch Schleicher den. freilich verfehlten Versuch machen, eine Art indogermanischer Ursprache zu konstruieren. Er konnte das seltsame Wagnis unternehmen, weil trotz der Sonderentwicklung der einzelnen Zweige doch die gemeinsame Grundlage wenigstens der indogermanischen Muttersprachen, selbst in den Formen der wesentlichsten.Bildungselemente, sich nicht verleugnet. Für das Altaische wäre ein solcher Versuch unmöglich; denn ohne auf diese eigentümliche Entwicklung des Altaischen und deren Ursachen einzugehen, was ohne weitläufige Erörterungen nicht angeht, sei nur bemerkt, daß die einzelnen altaischen Zweige fast in allen Punkten, die auf nominalem, verbalem und z. T. auch auf pronominalem Gebiet ausschlaggebend sind, trotz einer oft erstaunlichen Gleichheit oder Ähnlichkeit der Auffassung und Grundrichtung, und trotz vielfacher Übereinstimmung auch in der Form, ihre eigenen Wege gehen. Geht das doch noch viel weiter, als man z. B. ohne nähere Kenntnis der einzelnen finnischen Sprachen anzunehmen geneigt ist. Selbst auf diesem engeren Gebiet ist die Selbständigkeit der Mitglieder dieser Gruppe eine derartige, daß man sogar von einem finnischen Sprachstamm redet.
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Winkler, H. (1921). Die altaischen Sprachen. In: Quellen und Studien. Vieweg+Teubner Verlag, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-16138-7_2
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-663-16138-7_2
Publisher Name: Vieweg+Teubner Verlag, Wiesbaden
Print ISBN: 978-3-663-15566-9
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