Zusammenfassung
Bei William Gifford, dem ersten Herausgeber der [konservativen, 1809 gegen die liberale Edinburgh Review gegründeten, Sp.] Quarterly Review lesen wir zuerst von einem Plan der Revolutionszeit, das Englische als Landessprache Amerikas durch — Hebräisch zu ersetzen.41) Ein amerikanischer Chronist, Charles Astor Bristed, berichtet sehr viel später, daß sich der Vorschlag auf das Griechische bezogen hätte.***) — Diese Geschichte ist zwar von den Herausgebern der Cambridge History of American Literature Bd. 1, S. VI, als wahr angenommen worden, klingt aber doch etwas apokryph; der Verdacht liegt nahe, daß Gifford sie in seiner wilden Amerikanerfeindschaft erfunden hat. Jedenfalls drückt sie die Zeitstimmung gut aus, die leidenschaftlich nicht nur politische Unabhängigkeit erstrebte, sondern allgemein eine feindliche Stimmung gegen jede Art englischer Autorität großzog. Sprachlich gipfelte diese Gegensätzlichkeit in der revolutionären Haltung Noah Websters. In seinen „Dissertations on the English Language“ (gedruckt 1789) stellte er nicht die Utopie eines Verzichts auf das Englische zur Debatte, sondern verfocht den Gedanken, das Amerikanische zu einer vom Englischen unabhängigenLandessprache zu gestalten.*)
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Mencken, H.L. (1927). Die Anfänge des Amerikanischen. In: Spies, H. (eds) Die Amerikanische Sprache. Vieweg+Teubner Verlag, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-16137-0_2
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-663-16137-0_2
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