Zusammenfassung
... Aber wenn der Zweck unseres irdischen Lebens nun erreicht sein und die Menschheit am Ziele stehen wird, was wird sie dann tun? Es gibt über jenen Zustand keinen höheren auf Erden; das Gefchlecht, das ihn zuerst erreichte, kann nichts weiter tun, als in ihm verharren und ihn kräftigst behaupten, sterben und Nachkommen hinterlassen, die dasselbe tun werden, was sie schon taten, und die abermals Nachkommen hinterlassen werden, welche dasselbe tun. Die Menschheit stünde dann still auf ihrer Bahn; darum kann ihr irisches Ziel nicht ihr höchstes Ziel sein. Dieses irdische Ziel ist begreiflich und erreichbar und endlich. Denken wir immer die vorhergehenden Generationen als Mittel für die letzte vollendete; wir entgehen daburch nicht der Srage der ernsten Vernunst, wozu denn nun wiederum diese letzte sei. Nachdem einmal ein Menschengeschlecht auf der Erde da ist, soll es freilich kein vernunftwidriges sondern ein vernünftiges Dasein haben und zu allem werden, wozu es auf der Erde werden kann; aber warum sollte es denn überhaupt da sein, dieses Mensichengeschlecht, und warum blieb es nicht ebensowohl im Schoße des Nichts? Die Vernunft ist nicht um des Daseins, sondern das Dasein ist um der Vernunft willen. Ein Dasein, das nicht durch sich selbst die Vernunft befriedigt und alle ihre Sragen löst, ift unmöglich das wahre Sein.
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Referenzen
d. h. die Stimme des Gewiffens.
als zu leben, wie es uns jedesmal anwandelte usw., s. d. vorigen Satz.
für das Erfsssen der geiftigen Zufammenhänge.
die Stimme des Gewissens, das „fittliche“ Gebot, der Ruf zur Pflicht, das „du sollft“ ift nichts anderes als diefe neue Welt.
d. h. „Welt“.
d. h. das Bebot muß einen Sinn haben; er befteht in der Sorderung der „Gefinnung“ s. u.
d. h. der freiwillige Entschluß; die sich selbst ins Leben rufende Tat.
d. h. braucht.
nach dem sich Tat an Tat reiht.
Sinnenwelt.
d. h. weiter, auch bann noch.
im Text steht „unerreichbar“.
Etwa „Wesen“.
Zweck in der Stnnenwelt.
ein Wirkungsberetch, der unter fremden Gesetzen steht, den andere Ur-sachen beherrschen.
der Wille ist eine sich selbst ins Leben rufende „Vernunst“. (Vernunftwille).
siehe Einleitung.
d. h. cms der Lektüre von Schriften f. d. Vorrede vor dem Text.
d. h. geiftige.
d. h. etwa Ursache, Anfang, Auslöfung von Ereigniffen.
die sinnliche Anschauung richtet sich auf mein eigenes geistiges Tun und erblickt es als „Taten“ in der Sinnenwelt; so werde ich, der Träger der Ver-nunft, des Vernunftwillens und zugleich die bestimmte Persönlichkeit, mir sel-ber sichtbar.
Vernunftwille.
f. Einleitung.
von Begriss zu Begriss fortschretende, für Begriffe geltende.
d. h. die bloße Erkenntnistheorie.
von uns allen.
ergäze: Wahrheit.
das von Begriff zu Begriff... Gegensatz-intuitiv, unmittelbar auschauend.
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Dieses Kapitel ist Teil des Digitalisierungsprojekts Springer Book Archives mit Publikationen, die seit den Anfängen des Verlags von 1842 erschienen sind. Der Verlag stellt mit diesem Archiv Quellen für die historische wie auch die disziplingeschichtliche Forschung zur Verfügung, die jeweils im historischen Kontext betrachtet werden müssen. Dieses Kapitel ist aus einem Buch, das in der Zeit vor 1945 erschienen ist und wird daher in seiner zeittypischen politisch-ideologischen Ausrichtung vom Verlag nicht beworben.
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Sichte, J.G. (1927). Die Bestimmung des Menschen. In: Die Bestimmung des Menschen. Vieweg+Teubner Verlag, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-16131-8_3
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-663-16131-8_3
Publisher Name: Vieweg+Teubner Verlag, Wiesbaden
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Online ISBN: 978-3-663-16131-8
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