Zusammenfassung
Konnte das vorige Kapitel uns die ungemein fruchtbare Anregung vor Augen führen, welche die Geometrie von der Differentialrechnung erhielt, so wenden wir uns jetzt ihrer Einwirkung aus die Analysis, den rechnenden Teil der Mathematik, zu. Und dies ist notwendig, denn wir haben Gebilbe der Geometrie, z. B. die Zykloide, analytisch durch Gleichungen bargestellt, kamen dabei aber auf nicht mehr elementare Funktionen. Können diese (in unserem Beispiel die trigonometrischen) auch näherungsweise leicht bestimmt werden und sind sie felbst mit größerer Genauigkeit in Tabellen niedergelegt, so darf man sich dabei natürlich nicht beruhigen, sondern muß suchen, sie aus eigener Kraft zu entwickeln, d. h. einen Weg zu finden, der gestattet, sie mit beliebiger Genauigkeit für jeden Wert der unabhängigen Veränderlichen zu berechnen. Wäre dies nicht möglich, hätte man keine ganz genaue Kenntnis der austretenden Funktionen, so wäre das in Angriff genommene Problem (z. B. die Diskussion der Rollbewegung) durch die analytische Ginkleidung unklarer geworden, und man hätte besser getan, es rein geometrisch zu behandeln.
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Literatur
Die geometrische Reihe ist ausführlich behanbelt in Erantz, Algebra II. (ANuG Bd. 205 § 17–24). Dort sindet man auch zahlreiche Übungsaufgaben
Hier und weiterhin ist angenommen, baß sich die zu entwickelnden Funktionen wirklich durch Potenzreihen darstellen lassen, also in ihrer Entwicklung nicht etwa Elieber von der Form (math) ober dgl. enthalten.
Vgl. Ausgabe 140, S 61.
Es läßt sich nachweisen, daß bei allen Funktionen, welche wir in Potenzreihen entwickelten, innerhalb der angegebenen julässigen Werte von x das Restglieb R beliebig klein wird, wenn man genügend viele Glieder berücksichrigt. Es treten also keine weiteren Glieder, etwa von der Form a (math) oder (math) oder dgl auf.
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Dieses Kapitel ist Teil des Digitalisierungsprojekts Springer Book Archives mit Publikationen, die seit den Anfängen des Verlags von 1842 erschienen sind. Der Verlag stellt mit diesem Archiv Quellen für die historische wie auch die disziplingeschichtliche Forschung zur Verfügung, die jeweils im historischen Kontext betrachtet werden müssen. Dieses Kapitel ist aus einem Buch, das in der Zeit vor 1945 erschienen ist und wird daher in seiner zeittypischen politisch-ideologischen Ausrichtung vom Verlag nicht beworben.
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Lindow, M. (1922). Reihen. In: Differentialrechnung unter Berücksichtigung der praktischen Anwendung in der Technik mit zahlreichen Beispielen und Aufgaben versehen. Aus Natur und Geisteswelt. Vieweg+Teubner Verlag, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-16057-1_5
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-663-16057-1_5
Publisher Name: Vieweg+Teubner Verlag, Wiesbaden
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