Zusammenfassung
Mit Friedrich dem Großen besteigt die Aufklärung den Thron. Alle die Wünsche und Forderungen, die sie aufgestellt hatte, der König hatte die Macht, sie wenigstens zu erfüllen. Am dritten Tage seiner Regierung schafft er für sein Reich die Foler ab; noch nicht drei Wochen spatter, und er erläßt die berühmte Derfügung, daß „die Religionen müssen alle tolerieret werden“und bei ihm jeder nach seiner Fasson selig warden könne. Fast seine ganze Regierungszeit erfüllt Plan und Ausführung eines „lediglich auf Dernunft und Landesverfassung gegründeten“Landrechts; und soweit seine Macht reicht, verfügt er die Aufhebung der Leibeigenschaft. Durch Ausbildung des Schulwesens, Gründung neuer Erwerbszweige, Anlage und Unterstützung von Fabrikbetrieben sucht er seines Volkes Bildung, Fleiß und Betriebsamkeit zu heben. Jmmer ist er sich dabei bewußt, nur der erste Diener seines Staates zu sein, und er selbst betont mehrere Male, ganz im Sinne der Aufklärung, daß seine Vorfahren das Zepter nur durch die Wahl des Volkes erhalten hätten, daß er sich deshalb seines „Amtes“würdig zeigen, ein Beschirmer des Rechts und der Freiheit aller sein müsse. In seinem Leben zeigt sich deutlich die Rastlosigkeit des Strebens, wie sie der Aufklärung eigen, das Bemühen, Schlechtes zu vertilgen, Gutes an die Stelle zu setzen. Wie jeder echte Aufklärer ist auch Friedrich der Große ein Wahrheitsucher.
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Röhl, H. (1926). Das Zeitalter Friedrichs des Großen. In: Geschichte der deutschen Dichtung. Vieweg+Teubner Verlag, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-15980-3_9
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-663-15980-3_9
Publisher Name: Vieweg+Teubner Verlag, Wiesbaden
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