Zusammenfassung
Die politische und wirtschaftliche Revolution hatte seit dem Ausgang des 18. Jh. die alten Organisationen der Grundherrschaft, der Stadtwirtschaft und der staatlichen Eeglementierung zerstört. Es schien eine Zeitlang nur darauf anzukommen, die wirtschaftliche Freiheit herzustellen. Allein schon im Verlaufe der französischen Eevolution zeigte sich das Unzureichende dieser Auffassung: neue Organisationen mußten geschaffen werden, und während die einen einfach das Alte wiederherzustellen strebten, suchten andere nach neuen Formen der Gesellschaft. Dabei ergab sich doch wieder die Notwendigkeit einer neuen Bindung, sei es durch Genossenschaften oder durch autoritative Gewalten, und die Entwicklung des modernen Kapitalismus führte zu Abhängigkeitsverhältnissen, die man nicht mit Unrecht als eine neue Art der Hörigkeit bezeichnet hat.
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Referenzen
Le nouveau monde, Section III Education harmonienne. S. 242: „Parmi les enfants, on trouve environ ? de garçons qui inclinent à la saleté..... Ces enfants s’enrôlent aux petites hordes dont l’emploi est d’exercer, par point d’honneur et avec intrépidité, tout travail répugnant qui avilirait une classe d’ouvriers. Cette corporation est une espèce de légion à demi sauvage, qui contraste avec la politesse raffinée de l’harmonie, seulement pour le ton et non pas pour les sentiments, car elle est la plus ardente en patriotisme.“
Hans Müller, Kings Stellg. in d. Gesch. d. Genossenschaftswesens. Jb. d. internat. Genossenschaftsbewegg. II. London 1913. R. Munding, W. King und R. Owens Beziehungen z. Schweiz, Schweizer Konsumverein 1913. N. 48–51.
„Landwirtschaft, Industrie und Handwerk oder die Vereinigung von Industrie und Landwirtschaft, geistiger und körperlicher Arbeit“, übers. von G. Landauer. Berlin 1904.
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Die Geschichte des Sozialismus in Einzeldarstellungen von E. Bernstein, C. Hugo, K. Kautsky, P. Lafargue, F. Mehring, G. Plechanow, I. Die Vorläufer des neueren Sozialismus. Stuttgart 1895.
G. Adler, Geschichte des Sozialismus und Kommunismus von Plato bis zur Gegenwart I. Leipzig 1899.
Memoiren I, Kap. 16: „Wenn ich sah, welchen ungeheuren Vorteil ihnen ihre halb kommunistische, brüderliche Organisation gewährte, wenn ich erkannte, wie wunderbar ihre Ansiedelungen, im Gegensatz zu all den Mißerfolgen der staatlichen Kolonien ringsumher, in Blüte standen, so lernte ich damit etwas, das sich aus Büchern nimmer lernen läßt.“
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Vorrede zur Rechtsphilosophie, Kuno Fischer, Hegel. S. 1154.
K. Liebknecht, Grundzüge einer Marxkritik, nennt diese Gegenüberstellung von Arbeitskraft und Arbeit ein dialektisches Wortkunststück statt einer Lösung. Archiv f. Sozialw. u. Sozialp. 46, 3.1919. Hierzu H. Sieveking, Der Gebrauchswert bei Marx. Schmollers Jb. 1922.
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S. 350.
„Der Ursprung der Familie, des Privateigentums und des Staates.“ 1884.
Kautsky erklärt in seinem Vorwort zum Kommunistischen Manifest 1906 mit Recht die Verelendungstheorie für veraltet: „ganz anders steht das Proletariat heute da.“ 1892 hatte J. Wolf in seinem Werke über „Sozialismus und kapitalistische Gesellschaftsordnung“ die Verelendungstheorie zurückgewiesen.
Fr. Engels, Herrn Eugen Dührings Umwälzung der Wissenschaft. 1878. 2. Abschnitt, II.
Hildebrands Jahrbücher für Nationalökonomie und Statistik 1864, 1865 und später.
Theorie der neuen und politischen Ökonomie 1910.
M. G. Sorel, La Décomposition du Marxisme; Eéflexions sur la Violence, 1908.
J. Conrad, Grundriß zum Studium der politischen Ökonomie. 3. Aufl. 1900. I. S. 214.
Vgl. hierzu: Industrial stability, hg. v. C. Kelsey, University of Pennsylvania, The Annals. Philadelphia 1920: „mutual obligations and duties of labor and capital and the public.“ Bes. S. 17f.: Demokratische Organisation in der Leeds and Northrup Comp., die in der Feinmechanik 450 Angestellte beschäftigt. Hier sind in Fortbildung der von Abbé im Zeißwerk in Jena verwirklichten Ideen die Stimmrechte auf die „Employees shares“ beschränkt, die nur an Mitarbeiter, die 5 Jahre in dem Unternehmen tätig sind und mindestens 1500 $ verdienen, ausgegeben werden. Wer austritt, erhält ebenso wie die Kapitalisten, nur Zinsrechte, „investment shares“ mit „fixed and preferred dividend“.
Lenin, Die nächsten Aufgaben der Sowjet-Macht. Promachos Verlag 1918.
In der Socialen Praxis vom 18. Aug. 1920 weist A. Mueller darauf hin, daß der Hauptgewinner der russischen Revolution der russische Bauer sei. Die rabiatesten Kommunisten und Sozialisten hätten also gerade die dem Sozialismus feindlichste Macht stärken müssen. Umgekehrt werden von A. Hurd, The great siege, Britishlabour and Bolshevism, in der Fortnightly Review vom Aug. 20 die Forderungen der englischen Arbeiter in ihrem Programm „Labour and the new social order“: 1. das nationale Minimum an Lohn oder Unterhalt, 2. die demokratische Kontrolle der Industrie,Nationaleigentum an Eisenbahnen, Minen, elektrischer Kraft und amBoden, 3. Wegsteuerung des Reichtums, als genaue Parallele zu den Sätzen des Bolschewismus bezeichnet.
Vgl. das Vorwort Lloyd Georges bei Walter 1914: „Ich habe oft Gelegenheit gefunden, anzuerkennen, wie sehr nicht nur mein eigenes Heimatland, sondern die ganze zivilisierte Welt Deutschland zu Dank verpflichtet ist für den Mut, mit dem es schon vor einer Generation ein damals neues und unbebautes Versuchsfeld betrat.“ F. A. Ogg, Economic development of modern Europe, New York 1917, widmet die beiden letzten Kapitel seines Werkes der deutschen Sozialversicherung und ihrer Verbreitung auf andere Länder.
Seine Bedeutung wird ebenso von Cassel, Theoret. Sozialökonomie. 1918, wie von Liefmann, Grundsätze d. Volkswirtschaftslehre. 1919 anerkannt.
Wörterbuch der Volkswirtschaft, Unternehmen, Unternehmergewinn.
Die Volkswirtschaft der Gegenwart und Zukunft. 1912.
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Sieveking, H. (1928). Sozialismus und Kapitalismus. In: Grundzüge der Neueren Wirtschaftsgeschichte. Vieweg+Teubner Verlag, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-15936-0_4
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