Zusammenfassung
In der arbeitsteiligen Volkswirtschaft werden die Güter in der Regel nicht für den eigenen Bedarf ihrer Erzeuger hergestellt, sondern für unbekannte Verbraucher, die mit der Erzeugung dieser Güter nicht in unmittelbarer Verbindung stehen und infolgedessen ihren Bedarf auf dent „Markte“ decken müssen. Die Güter müssen deshalb vom Erzeuger bis zum letzen Verbraucher einen mehr oder weniger langen Weg zurücklegen, sie müssen „umlaufen“ und bedienen sich dazu des Handels und des Verkehrswesens als unentbehrlicher Mittler. Maßgebend für die Gütererzeugung kann unter solchen Umständen nicht — wie in der geschlossenen Hauswirtschaft, die selbst verbraucht, was sie erzeugt — der Gebrauchswert eines Gutes ein, sondern sein Tauschwert, d. h. seine Fähigkeit, im Tausche damit andere Güter zu erwerben. Dieser Tauschwert ist eine in jedem bestimmten Zeitpunkt feststehende Größe und sindet seinen Ausdruck im Preise, d. h. der im Tausche wirklich erlangten Menge von Gütern bzw. Geldzeichen, für die man solche Güter kaufen kann. Der Preis ist infolgedessen der sichtbare Regulator aller wirtschaftlichen Betätigung und wirkt schlechthin bestimmend auf Art und Aus dehnung der Gütererzeugung, Führung des Haushaltes und Maß des Verbrauches ein.
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Jahn, G. (1922). Der Güterumlauf. In: Grundzüge der Volkswirtschaftslehre. Aus Natur und Geisteswelt. Vieweg+Teubner Verlag, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-15934-6_5
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-663-15934-6_5
Publisher Name: Vieweg+Teubner Verlag, Wiesbaden
Print ISBN: 978-3-663-15363-4
Online ISBN: 978-3-663-15934-6
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