Zusammenfassung
Dem Kenner alt, dem Laien neu, dem Wiser wahr, dem Zweifler falsch, von Gläubigen gepriesen, von Voreingenommenen verdammt, so stand noch vor einem halben Jahrhundert die Lehre vom Hypnotismus da. Die war ein Erisapfel, von drei Göttinnen: Wissenschaft, Aberglaube und Satire, gleich lebhaft umstritten. Heute ist ihr Bild der Parteien Haß und Gunst größtenteils entrissen, dank emsiger Bearbeitung nicht nur durch temperamentvolle, sondern auch durch erfahrene Männer, welche seinen wissenschaftlichen Grund so fundierten, daß heutzutage nur eine immer mehr schwindende Minderheit von Nichtkennern seine wissenschaftliche Berechtigung völlig verneint. Trotzdem ist, namentlich in den Köpfen gebildeter Laien, die Lehre vom Hypnotismus noch mit so viel Gestrüpp umwachsen, daß eine allgemein verständliche Darstellung der Lehre vom Hypnotismus und Suggestion willkommen sein muß! Eine solche Darstellung erfordert die „Geisteswelt“ der Gegenwart um so dringender, als die Erscheinungen der Suggestion im Leben aller Zeiten und aller Völker und mithin jedes einzelnen beständige Einflüsse geübt haben, und um so mehr, als ein großer Teil des gebildeten Publikums, verleitet durch unkritische, sensationsgierige Darstellungen, sich zu sehr gewöhnt hat, den Hypnotismus mit Jrrlehren zu verquicken, welche nichts mit ihm gemein haben, als deren Eideshelfer aber der Hypnotismus noch oft genug aufgerufen wirb, nämlich Spiritismus und Telepathie.
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Trömner, E. (1922). Einleitung. In: Hypnotismus und Suggestion. Aus Natur und Geisteswelt, vol 199. Vieweg+Teubner Verlag, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-15925-4_1
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-663-15925-4_1
Publisher Name: Vieweg+Teubner Verlag, Wiesbaden
Print ISBN: 978-3-663-15355-9
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