Zusammenfassung
Die Zeit vom Ende des 14. Jahrhunderts bis an die Schwelle der Reformation litt an steigender Mißstimmung über das sich veräußerlichende und verflachende Treiben des Klerus und an wachsender religiöser Not. Viele suchten sich mit kirchlichen Stiftungen zu helfen, wobei oft Kirchenmusik einbegriffen war. Die Leipziger Georgennonnen verpflichteten sich am 24. 11. 1376, das Jahrgedächtnis für Conrad Russendorf den vorletzten Abend vor St. Andreas im Chore mit großer Vigilie zu begehen und am nächsten Morgen mit einer Messe; 1470 19. 4. ebenso für den verstorbenen Thomasschulmeister Seehausen am Matthäus- und folgenden Tage; 1475 übernahmen sie außer dem Jahrgedächtnis (an Gallus) ihres Wohltäters Fritz Pfister, alle Freitage nach der hohen Messe unter Geläut das Tenebrae mit Andacht zu singen, an allen heiligen Abenden und Tagen durch ihren Kapellan und ihren Schreiber zu Ehren Marias ein Salve singen zu lassen und das Fest St. Veits mit Messe und Vesper feierlichst zu begehen. Als 1476 eine Äbtissin gewählt wurde, bereiteten sich die Nonnen, wie üblich, durch eine Dreifaltigkeitsmesse und mit Lobgesängen auf den heiligen Geist dazu vor, bis die Kapitelglocke sie zur Wahl rief; zu Ende des 15. Jahrhunderts rühmt Wimpina sie,
quas laudes, sancte Georgi,
Quotidie resonant, noscis, nec sistere noctu,
Quin castae maneant in relligione perenni.
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Wustmann, R. (1909). Das fünfzehnte Jahrhundert. In: Musikgeschichte Leipzigs. Vieweg+Teubner Verlag, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-15863-9_2
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