Einleitung

Zusammenfassung

Die Unterrichtskunst ruht auf der Erfahrung, die im Laufe der Jahrhunderte mühsam Stein nach Stein sammelte. Sie stützte sich zunächst auf die reine Beobachtung. Bei aller Anerkennung ihrer Erfolge darf nicht geleugnet werden, daß sie nicht selten in die Jrre ging und zwar deshalb, weil sie den Beobachter und den Beobachteten nicht reinlich sonderte, vielmehr die Selbstbeobachtung in die Schule hineintrug und sie falsch deutete. Sie sah und beurteilte sehr oft mit dem Augenmaße des Erwachsenen, höchstens daß sie eine äußerliche Verkürzung des Maßstabes vornahm, die aber nicht ihre Begründung fand aus der Kindesart heraus, aus der Erkenntnis, daß das Kind kein Erwachsener in verjüngtem Maßstabe ist, sondern Entwicklungsstufen durchläuft, deren jede aus seiner Wesensart und der Umwelt, in die sie hineingesetzt ist, verstanden werden muß — daß es ein Recht hat, aus sich selbst verstanden und bewertet zu werden.