Zusammenfassung
Frauen nehmen in der modernen Gesellschaft, in der gleiche Rechte für alle Menschen formuliert wurden, den Platz des Fremden und Exotischen und des Kindlichen ein. Das Weibliche erscheint als Gegensatz zu Kultur und Fortschritt, erscheint ‚als dunkle Seite der Aufklärung‘. Zur gleichen Zeit, als sich das — männliche — Subjekt als souveränes, autonomes Individuum konstituiert, das sich — mit Selbstbewußtsein und der Definitionsmacht erkenntnistheoretischer Kompetenz ausgestattet — gegen Natur und Sinnlichkeit abgrenzt, werden Frauen auf Natur zurückgeworfen und mit Hilfe der neuentstehenden, von Männern formulierten Wissenschaften von Menschen auf ihre — empirisch allerdings nicht erhärtete — organische Ausstattung festgelegt und damit aus dem gesellschaftlich-kulturellen und wissenschaftlichen Fortschritt und aus dem Bestimmen in Geschichte und Gesellschaft ausgegrenzt.
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Bibliographie
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Bublitz, H. (1995). Geschlecht. In: Korte, H., Schäfers, B. (eds) Einführung in Hauptbegriffe der Soziologie. Einführung Soziologie. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-14858-6_4
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Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden
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Online ISBN: 978-3-663-14858-6
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