Zusammenfassung
Nach der Grundlegung der vergangenen Kapitel soll nun eine vertiefte produktionstheoretische Analyse der Informationserzeugung anhand von Produktionsmodellen erfolgen. Hierzu wird nach einer Klärung der Begriffe ein kurzer Überblick zu den im betriebswirtschaftlichen Schrifttum vorzufindenden Ansätzen gegeben. Anschließend findet in Anwendung der Produktionsfunktion nach Kloock (Typ D) eine Input-Output-Analyse der Erzeugung von Informationsprodukten statt (Kapitel 4).
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Literatur
vgl. Schweitzer/Küpper [Unternehmung], S.15; ähnlich Busse v. Colbe/Lassmann [Betriebswirtschaftstheorie], S.48. Bretzke kritisiert jedoch die “objektive” Abbildungseigenschaft zumindest von Entscheidungsmodellen ( vgl. Bretzke [Problembezug], S.29ff.) und stellt dem abbildbezogenen Begriff (Modelle als Rekonstruktionen unabhängig vorgegebener Strukturkomplexe, vgl. ebd., S.35) einen konstruktivistischen Modellbegriff gegenüber, der die Wahrnehmung des zu modellierenden Problems durch den Modellkonstrukteur in den Mittelpunkt stellt.
Stachowiak spricht vom Verkürzungsmerkmal von Modellen ( vgl. Stachowiak [Modelltheorie], S.131ff.; vgl. a. Bartel [Charakteristik], S.55). Der Modellbegriff soll nicht nur auf entscheidungslogische Modelle (meist mit dem Ziel der Optimierung einer oder mehrerer Zielgrößen) beschränkt bleiben, mit denen sich vornehmlich die Unternehmensforschung (Operations Research) befaßt ( vgl. Schanz [Betriebswirtschaftslehre], S.30).
Busse v. Colbe/Lassmann [Betriebswirtschaftstheorie], S.89.
Zschocke [Produktionsmodelle], Sp.1557. vgl. anders jedoch Steffens [Produktionssysteme], Sp.1597, der Produktionssysteme und Produktionsmodelle gleichsetzt.
vgl. Lücke [Produktionstheorie], Sp.1619f.; Steffens [Produktionssysteme], Sp.1597.
vgl. Fandel [Produktion], S.35, S.51; Fandel [Stand], S.88.
vgl. Koopmans [Activities], S.33ff.; Wittmann [Produktion], S.3ff.; Fandel [Produktion], S.25. Nach Kilger ist die Aktivitätsanalyse zu abstrakt für die Analyse industrieller Produktionen ( vgl. Kilger [Theorie], S.100).
vgl. Shephard [Theory], S.178ff.; Wittmann [Betriebswirtschaftslehre 2], S.141ff.; Troß-mann [Produktion], S.71 f.; Zschocke [Produktionsmodelle], Sp.1560.
Koopmans’ Aussage, “the concept of a production function occupies a central place in the literature on production theory” (Koopmans [Activities], S.33), besitzt auch noch heute Gültigkeit. Kloock bezeichnet Produktionsfunktionen als “die Basismodelle jeder Produktionsgestaltung” (Kloock [Produktion], S.270). In der alternativen Modellierung von Produktionen mit Hilfe von Technologiemengen bzw. Produktionskorrespondenzen beschreiben Produktionsfunktionen unter bestimmten Voraussetzungen den effizienten Rand von Technologien bzw. Korrespondenzen. Z.B. in Fandel [Produktion], S.51ff. ist gezeigt, wie sich Technologien formal in Produktionsfunktionen überführen lassen. vgl. zu dieser Überführung auch Steffens [Produktionssysteme], Sp.1601. Jedoch hat Zelewski jüngst gezeigt, daß das Effizienzpostulat bei der aktivitätsanalytischen Berücksichtigung unerwünschter Güter (z.B. Abfall- und Schadstoffe) in der Produktion nicht ohne weiteres gültig ist ( vgl. Zelewski [Kapazitätsvergleich], S.70).
vgl. Fandel [Produktion], S.51f.
vgl. Schweitzer [Produktionsfunktionen], Sp.1495.
vgl. Kern [Produktionswirtschaft], S.26.
vgl. Schweitzer [Produktionsfunktionen], Sp.1495. Während hier die Produktfunktion und die Faktoreinsatzfunktion als Ableitungen der (impliziten) Produktionsfunktion angesehen werden, faßt Schweitzer alle drei Darstellungsweisen gleichgewichtig unter den Begriff der Produktiortsfunktion ( vgl. ebd.). Andere Autoren hingegen bezeichnen lediglich die Produktfunktion (3.2) als Produktionsfunktion ( vgl. z.B. Busse v. Colbe/Lassmann [Betriebswirtschaftstheorie], S.96). Kloock schließlich erwähnt die implizite Schreibweise nicht und bezeichnet nur die Produkt- und die Faktoreinsatzfunktion als Produktionsfunktion ( vgl. KLoock [Produktion], S.269).
Neben “Typen” von Produktionsfunktionen sind zahlreiche weitere Produktionsmodelle vorgeschlagen worden. Für einen Überblick vgl. Fandel [Produktion], S.63ff.; Botta [Produktionsfunktionen], S. 113ff.
vgl. z.B. Bea/Kötzle [Produktionstheorie], S.510.
vgl. Fandel [Produktion], S.69.
vgl. Gutenberg [Produktion], S.326ff.; Bea/Kötzle [Produktionstheorie], S.51 Of.; Fandel [Gutenberg], S.517ff.
vgl. Schweitzer/Küpper [Unternehmung], S.93; Kloock [Produktion], S.291. Fandel weist jedoch nach, daß Gutenbergs Produktionsfunktion unter bestimmten Bedingungen auch substitutionale Produktionsprozesse erfaßt ( vgl. Fandel [Produktion], S. 117f.; Fandel [Gutenberg], S.521).
vgl. Heimen [Kostenlehre], S.286; Fandel [Produktion], S.120.
Zur Klassifikation mehrstufiger Erzeugungprozesse vgl. S.127f.
vgl. Schweitzer/Küpper [Unternehmung], S.111.
vgl. Schweitzer/Küpper [Unternehmung], S.152.
vgl. Leontief [Input], S.134ff.
vgl. Kloock [Input-Output-Modelle], S.126ff; Kloock [Input-Output-Analyse], Sp.1953ff.; Fandel [Produktionstheorie], S.145ff.
vgl. Schweitzer/Küpper[Unternehmung], S.140. Die Produktionsfunktion nach Kloock wird in Abschnitt 4.2.2 näher dargestellt.
vgl. Küpper [Interdependenzen], S.82ff; Fandel [Produktionstheorie], S.175ff.
vgl. Matthes [Produktionsfunktion], S.1 ff.
vgl. Ellinger/Haupt [Kostentheorie], S.215.
vgl. z.B. Schweitzer/Küpper [Unternehmung], S.45; Kern [Produktionswirtschafts-lehre], S.25; Fandel [Produktion], S. 11f. vgl. a. Zschockes Begriff der herkömmlichen Produktionsmodelle, “deren Spezifikation sich lediglich auf das Merkmal ‘Güterquantität’ erstreckt ...” (Zschocke [Produktionsmodelle], Sp.1558).
vgl. Trossmann [Produktion], S.7
vgl. Abschnitt 4.2.1.
Diesen Zusammenhang macht Zelewski bei der Darstellung des “non statement view” der Produktionstheorie besonders deutlich: die Formelsysteme der Produktionstheorie (hier z.B. die o.a. drei Darstellungsformen der Produktionsfunktion) “.. .stellen strenggenommen zunächst nur Prädikats-, Funktions- bzw. Konstantensymbole dar. Diese Symbole sind rein syntaktisch definiert. Aus den ... Prädikats-, Funktions- und Konstantensymbolen gehen erst dann atomare Formeln, Funktionen bzw. Konstanten hervor, wenn ihnen im Rahmen einer formalen Semantik eine konkrete Interpretation zugrundegelegt wird.” (Zelewski [Kapazitätsvergleich], S.73) Das Zitat bezieht sich zwar prädikatenlogisch formulierte Formelsysteme der Aktivitätsanalyse, ist aber ohne weiteres auf jedes formalsprachliche Formelsystem anwendbar.
vgl. Fandel [Produktion], S.149.
Wild [Nutzenbewertung], S.319. Es verwundert, daß Wild in einer anderen, früher erschienenen Schrift selbst ein produktionstheoretisches Modell (die Input-Output-Analyse) auf die Informationserzeugung anwendet ( vgl. Wild [Prozeßanalyse], S.57ff.).
vgl. S.36.
Schweitzer/Küpper [Unternehmung], S.45.
vgl. Schweitzer/Küpper [Unternehmung], S.44.
Wild betrachtet Information als ein “lediglich qualitativ dimensioniertes Einzelgut” ( vgl. Wild [Prozeßanalyse], S.52).
vgl. Rehberg [Wert], S.86ff., S.97f.
Wegen der Zweideutigkeit des Begriffs “Menge” (Menge als Quantität einerseits und als Zusammenfassung von Elementen andererseits) wird der letztgenannte Fall in Anlehnung an den englischen Begriff set s-Menge genannt. Neben Schröders Produktionsfunktion für Forschung und Entwicklung sind vereinzelt weitere F&E-Produktionsfunktionen vorgeschlagen worden, die hier nicht explizit aufgeführt sind. vgl. hierzu Überblicksdarstellungen in Schröder [Produktionsfunktion], S.83ff.; Schröder [Forschung], Sp.631ff.; Brockhoff [Fortschritt], S.593ff.; Corsten [Betriebswirtschaftslehre], S.145ff. Zu Produktionsfunktionen für Hochschulen vgl. den Überblick in Corsten [Betriebswirtschaftslehre], S.135ff. Zu gesamtwirischaftlichen Produktionsfunktionen für Information vgl. Pethig [Production], S.385ff.; Schwalbach/Zimmermann [Modell], S.442ff. und die dort angegebene Literatur.
vgl. Popper [Logik], S.97ff.
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Bode, J. (1993). Produktionsmodelle für die Informationsproduktion. In: Betriebliche Produktion von Information. DUV Wirtschaftswissenschaft. Deutscher Universitätsverlag, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-14666-7_3
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