Lebensweltliche Ethnographie pp 212-214 | Cite as
Nachwort (auch der Hoffnung)
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Zusammenfassung
Gerade am Beispiel des Heimwerkers, der so garnichts Geheimnisvolles an sich zu haben, in dem sich die ganze Banalität des Alltags nicht nur widerzuspiegeln, sondern sozusagen zu verdoppeln scheint, zeigt sich m.E. (einmal mehr) augenfällig, daß ‘wir’ eben wirklich nicht in einem Sinnhorizont leben, sondern ‘hinter’ vielen, deren jeweilige Verbindungen erst noch aufzuklären sind. D.h., jede Welt versteht sich zwar in sich selber sozusagen von selber, stellt aber nach ‘außen’ ein Darstellungsproblem dar: Im Prinzip, wenn auch nicht in jeder Konkretion, tangiere, irritiere, ärgere ich andere Menschen mit dem, was ich mache — ebenso wie andere Menschen mit dem, was sie machen, meine ‘Kreise’ stören. Um koexistieren und im Hinblick auf diese und jene pragmatischen Notwendigkeiten gegebenenfalls auch kooperieren zu können, ist deshalb jeder Mensch darauf angewiesen, die Welt, wie er selber sie sieht, soweit zu abstrahieren, daß sie als etwas erscheint, was hinlänglich mit dem korrespondiert, was eben der andere sieht.137
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Referenzen
- 137.Dabei muß nochmals deutlich darauf hingewiesen werden, daß Heimwerken eben vor allem eine händische Angelegenheit ist und viel weniger eine sprachliche, und daß deshalb Vieles, was dabei ‘wichtig’ ist, kaum verbalisiert werden kann.Google Scholar
- 138.Übrigens (zur Fußnote 18): “Die Maske war blau. Und so hat Logo das herausgefunden: Es gab zwei gelbe Masken. Logo konnte jedoch sehen, daß eine davon ein Mitbewerber trug. Wenn er selbst die verbliebene andere gelbe Maske getragen hätte, wäre der dritte Kandidat sofort in der Lage gewesen, seine Maske als blau zu identifizieren. Dies war aber nicht der Fall. Also blieb nur eine Möglichkeit übrig: Logos Maske war blau.” — Aus: Sandoz AG (Hrsg.): ‘Wie man böse Geister vertreibt’. Nürnberg (Sandoz) 1989.Google Scholar