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Situierung der Untersuchung

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Migration und Sprachverhalten

Part of the book series: DUV Sozialwissenschaft ((DUVSW))

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Zusammenfassung

Sprache ist in der sozialwissenschaftlichen Migrationsforschung in der BRD ein prominentes Thema. Das gilt sowohl für die 70er Jahre, in denen das “Ausländerproblem” nach der Phase der Anwerbung und der Realisierung, daß die Rotationsvorstellung eine Illusion war, entdeckt wurde und vor dem Hintergrund eines Schwenks hin zur Politik der “Integration” der hier lebenden Arbeitsmigranten bei gleichzeitiger Feststellung, daß die BRD kein Einwanderungsland sei, eine Reihe von Forschungen über Fragen der Integration der Arbeitsmigranten in Gang kamen, als auch für die 80er Jahre bis heute, als viele Arbeiten der 70er Jahre und auch spätere kritisiert wurden, daß sie sich allzu unkritisch die staatliche Perspektive des Krisenmanagements zu eigen gemacht hätten und dies sich in den gewählten Kategorien der Beschreibung niederschlage.2

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Literatur

  1. Die Vollendung dieses Schwenks läßt sich etwa an dem Erscheinen des Kühn-Memorandums 1979 festmachen (vgl. Memorandum 1979).

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  2. vgl. dazu Berger 1987 u. 1987a

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  3. Dies heißt natürlich nicht, daß das eine Paradigma an die Stelle des anderen tritt, sondern meint v.a. eine seit Beginn der 80er Jahre zunehmend gewonnene Dominanz in den (v.a. ausländerpädagogischen und politischen) Diskussionen.

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  4. vgl. dazu etwa Mehrländer 1974, 1978, 1981, 1983 sowie Wilpert 1980. Nicht klar ist mir allerdings, was man eigentlich erfährt, wenn Migranten ihre Deutschkenntnisse entsprechend der Vorgaben in den Fragebögen als “sehr gut”, “gut”, “mittel”, “schlecht” oder “sehr schlecht”einschätzen, denn je nach Anforderungen, denen man sich stellen muß, und sprachlichen Auseinandersetzungsfeldern unterscheidet sich das, was “gut” oder “schlecht” für die Beteiligten heißt. Um die Antworten aber statistisch bearbeitbar zu machen, muß gerade von dieser Perspektivik Beteiligter unterschiedlicher Zusammenhänge abgesehen werden.

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  5. Vgl. das Modell auf S .73

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  6. Vgl. dazu etwa Wilpert 1980, Czock/Radtke 1984, Kalpaka 1986, Auernheimer 1988.

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  7. Dabei ist die Erstellung von standardisierten Interviewfragebögen auch zu verstehen als die Anstrengung, das Problem der sprachlichen Verfaßtheit der Daten stillzustellen, indem die niemals identischen sprachlichen Fassungen, die jeweils Befragte von ihren Verhältnissen geben, unter vom Forscher entworfene Kategorien subsumiert warden. Inwieweit dies problematisch ist, braucht hier nicht zu interessieren. Als grundlegende Kritiken der den Fragebögen, wie sie auch von den erwähnten Untersuchungen verwendet werden, und der Durchführung standardisierter Interviews unterliegenden Annahmen vgl. nach wie vor Cicourel 1970, Berger 1980, sowie die wiederkehrenden kritischen Anmerkungen zu diesen Problemen von Oevermann in beinahe allen seinen Arbeiten seit (1976).

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  8. Zentrale Arbeiten für diese Durchsetzung waren Heckmann 1981 und Elwert 1982.

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  9. Für den hier interessierenden Zusammenhang gilt dies auch für die Beiträge von Hoffmeier-Zlotnik (1986a), Körte (1986) und Boos-Nüning (1986) in Hoffmeier- Zlotnik (1986), den Referaten einer Tagung im Zentrum für Umfragen, Methoden und Analysen in Mannheim über “Qualitative Methoden der Datenerhebung in der Arbeitsmigrantenforschung” .

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  10. Die später von mir analysierten eigenen Interviews machen deutlich, daß eine stärkere Auseinandersetzung damit meinerseits im Gegenteil sinnvoll gewesen wäre.

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  11. Dies gilt auch für neuere Arbeiten wie etwa Lorch-Göllner 1989 oder Lutz 1991, die jedoch nicht mehr berücksichtigt werden konnten, da das Manuskript bereits vorher abgeschlossen war.

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  12. Diese Vermutung bestätigt das inzwischen veröffentlichte “Buch” (1988). An hundert Seiten Gemeinplätze schließt sich auf dreißig Seiten die Fortsetzung des gleichen schlechten Umgangs mit dem Material an. Eine Diskussion dieses Buches imText erübrigte sich daher.

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  13. In ihrem Buch “Soziologie der Ausländerfeindlichkeit” (1984) haben Hoffmann und Even versucht, eine grundlegende Theorie der Ausländerfeindlichkeit vorzulegen, auf die sie sich beziehen, wenn sie von Ausländerfeindlichkeit sprechen.

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  14. In der Analyse des Interviews mit Faruk komme ich auf das Problem der Ausländerfeindlichkeit zurück. Dort wird deutlich werden, warum die Konstruktion des “abstrakten Ausländers” unglücklich ist. Politisch stellt sich das Problem, daß bei allen Differenzierungen die dahinter stehende Homogenitätsannahme gleichwohl eine Fortsetzung der ethnisierenden Rede über den Türken mit anderen Vorzeichen ist.

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  15. vgl. dazu die Bände Matthes u.a. 1981 und Kohli u.a. 1984.

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  16. Als eine treffende Kritik Schützes vgl. aber Bude 1985.

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  17. Die im folgenden an Maurenbrecher geübte Kritik trifft in allen Teilen auf Serbser 1986 zu. Da dieser aber Material nur auszugsweise vorführt, gehe ich auf diese Arbeit nicht mehr ausdrücklich ein. Beide Untersuchungen sind im Umkreis von Schütze entstanden.

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  18. In Schütze 1984, S.112/113 findet sich eine andere Aufteilung.

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  19. vgl. dazu v.a. S.83–134 und S.331–512.

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  20. Vgl. dazu auch Matthes 1985, der auf die Kulturspezifik eines Begriffs des Erzählbaren und Nicht-Erzählbaren hinweist.

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  21. Ganz ähnlich wie Celal über den Geschmack von Deutschland spricht, hat mir ein Jugendlicher auf einer Fahrt in die Türkei erzählt, nachts in einem Rasthof auf der Strecke zwischen Izmit und Bolu habe er, während ich geschlafen habe, einem dort arbeitenden türkischen Jugendlichen eine Schachtel Zigaretten schenken wollen, da dieser ihn gut behandelt habe. Der Junge aber habe die Zigaretten abgelehnt mit der Begründung, daß der Schenkende sich an diese Zigaretten gewöhnt habe, aber er wolle das nicht, da er sonst auch nach Deutschland auswandern wolle.

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  22. Verlaufskurven stehen “ für das Prinzip des Getriebenwerdens durch sozialstrukturelle und äußerlich-schicksalhafte Bedingungen der Existenz. Etwas altmodischer kann man mit Aristoteles von Prozessen des Erleidens sprechen” (Schütze 1983, S.288).

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  23. Dies wird auch von Mihçryazgan (1986) aus einer wissenssoziologischen Perspektive kritisiert: “Unabhängig davon, ob der Sozialforscher mit “weichen” (qualitativen) oder “harten” (quantitativen) Methoden arbeitet, es ist in jedem Fall notwendig, daß er ein Wissen von der Sozialwelt hat, die er untersucht, und daß er grundlegende Bedeutungen ermittelt hat, bevor er Theorien und Modelle zur Erklärung anwendet oder Meßinstrumente einsetzt, die die uns selbstverständlichen Vorstellungen mitenthalten. Andernfalls ist es dem Forscher nicht möglich, überhaupt zu erkennen, daß er u.U. ein “falsches” Bild von dieser Sozialwelt hat.” (S.249/50)

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  24. Vgl. dazu genauer die Analyse des Gruppeninterviews in Kap. 5.4

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  25. Aus diesem Projekt sind inzwischen noch weitere lesenswerte Arbeiten von Bielefeld (1984, 1988) hervorgegangen, die auf dem Material und den Ergebnissen dieser ersten Studie aufbauen. Die im folgenden geübte Kritik ist durch die Nachfolgearbeiten nicht erledigt.

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  26. Beispiele: “Kontakt mit Mädchen”, “irgendwelche Kontakte mit anderen Frauen”, “daß es was zu sagen hat im Leben die ersten Zeiten mit Mädchen”, “ordentliches Leben”, “Heimat”, “Wurzeln”, “damals hab ich festgestellt”, “verspielt”, “bei mir hat sich das Gefühl entwickelt”, “das ist vom Unbewußtsein her von klein auf mitgewachsen”.

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  27. Solche Defizite werden im übrigen im theoretischen Teil “der Gastar-beiterfamilie” als solcher unterstellt: “Die Forderung nach Flexibilität als Voraussetzung für den familiären Zusammenhalt stellt eine im verwandtschaftlichen Kontext großfamiliären Zuschnitts gewachsene und durch Migration zwangsweise zur kernfamiliären Kleingruppe reduzierte Familie vor fast unlösbare Probleme. Nimmt man weitere Eigenschaften hinzu, so verstärkt sich dieser Eindruck: Lernfähigkeit als Voraussetzung für Umweltoffenheit, familiäre Metakommunika-tion und Empathie im gegenseitigen Umgang sind Forderungen, die von der Gastarbeiterfamilie in der Regel nicht erfüllt werden können... “(S.24; Hervorhebung MB)

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  28. Vgl. dazu v.a. die Analyse des Interviews mit Şemi als ein Beipiel, in dem sich die Verschiebung der Bedeutung von Traditionen als zentral erweist.

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  29. Selbst in der Arbeit von Kalpaka (1986) findet sich dieser merkwürdige Bruch: Zu Anfang besteht sie in der Auseinandersetzung mit verschiedenen Kulturbegriffen und in Kritik von Defizittheorien darauf, daß alle Lebensformen in Migrantenkulturen zunächst einmal als sinnvolle Formen der Handhabung der jeweils gültigen Lebensbedingungen zu verstehen sind und daß dies auch für die Sprache gelte. Weiter hinten aber in der Diskussion ihrer mit einem standardisierten Fragebogen erhobenen Daten gibt sie im Kap. 12 “Sprache, Beschulungsform, Identität” diese Perspektive auf und kommt mit Bezug auf Stölting (1980, 1980a), allerdings ohne jede Analyse, in der Wiedergabe von Eindrücken zu Aussagen wieldiesen: “Es ist eine Art Sprache (die “gemischte” Sprache, die griechische Jugendliche in der Familie sprechen; MB), in der manche Ausdrücke auf Deutsch, andere auf Griechisch verwendet werden — meistens wird sogar im selben Satz von der einen in die andere Sprache gewechselt — und welche vielmehr die doppelte Halbsprachigkeit der Kinder zum Ausdruck bringt, bzw. die Verarmung in der Muttersprache verrät.” (S.186) Kalpakas politisch motiviertes Interesse an der Etablierung muttersprachlicher Erziehung im deutschen Ausbildungssystem verleitet sie dazu, die von ihr zu Anfang vehement vorgetragene Perspektive nicht durchzuhalten, umstandslos unausgewiesene Konzepte wie das der “Halbsprachigkeit” zu verwenden und selbst bezogen auf das Sprachverhalten ausschließlich in die Defizitperspektive zu rutschen.

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  30. vgl. Heidelberger Forschungsprojekt “Pidgin-Deutsch” (im folgenden HDP) 1975, 1975a, 1977 sowie Keim 1978, 1984. Über die hier angegebene Literatur hinaus gibt es aus dem HDP noch zwei unveröffentlichte Arbeitsberichte sowie zahlreiche Aufsätze von Projektbeteiligten, auf die nicht weiter eingegangen wird. Die folgende Argumentation bleibt davon aber unberührt.

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  31. Die Heidelberger reden von “Pidgin-Deutsch”. Auf den entsprechenden Streit darüber, ob es sich bei der Rede von Migranten um ein Pidgin handelt, gehe ich hier nicht ein. Zusammenfassend dazu Keim 1984, S.36–56 und Klein 1984, S.41ff.

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  32. Zu Problemen der angemessenen Beschreibung von Lernersprachen mittels grammatischer Kategorien vgl. Klein 1984, v.a. Kap.6.1.

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  33. Vorbild für das Vorgehen Keims und auch der Heidelberger sind Arbeiten Labovs (1976, 1978), die auch von Dittmar und Rieck in diesem Zusammenhang herausgegeben wurden.

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  34. Gruppe 1: Sprecher 1–4 auf der Pidginisierungsskala, Gruppe 2: Sprecher 5–8, Gruppe 3: Sprecher 9–12

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  35. Auf die Schwierigkeiten, die sich aus dem Versuch der Vermeidung von solchen unzulässigen Generalisierungen ergeben, komme ich in Kap. 1.5 zurück.

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  36. Keims Argumentation läßt sich aber gegen den Strich auch als Hinweis darauf lesen, daß türkische Migranten bei ihrem Versuch, sich auf die Verhältnisse einzulassen, häufig mit der Forderung konfrontiert sind, sich von ihren Herkunftszusammenhängen zu distanzieren. Keim verklärt diese Forderung zu einer wissenschaftlich nachgewiesenen Bedingung der “Integration”.

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  37. Vgl. dazu Hinnenkamp 1982, 1985, 1987

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  38. Darauf komme ich in den Analysen der Interviews mit Sjerni und Fa-ruk zurück.

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  39. Diesen Begriff, wie ihn Rehbein benutzt, verwende ich nicht. Er ist im weiteren stets als Zitat gemeint.

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  40. Damit ist nicht bestritten, daß eine Reihe von Agenten dieser Apparate sich darum bemühen, aber es ist nicht systematisch vorgesehen.

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  41. Man kann in diesem Zusammenhang die Frage stellen, ob es sich bei den Äußerungen FMs um einen “Problemvortrag”, wie Rehbein dies faßt, handelt. Auf solche Details kann ich aber hier nicht eingehen.

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  42. Dies ist kein besonders gutes Argument, denn erstens kommen die Frauen nicht alle aus “ländlichen Gegenden”, v.a. aber will Rehbein wohl nicht behaupten, daß die Frauen in der Türkei nicht wissen, was eine Beratung ist. Wissen sie dies aber, dann mögen sie vielleicht nicht beurteilen können, was eine gute medizinische Beratung ist, aber sie wissen auf jeden Fall zu beurteilen, ob sie beraten werden. Und das werden sie im vorliegenden Fall nicht.

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  43. Diese Aussage stützt sich auch auf eigene zweiwöchige Erfahrungen als Patient in einem staatlichen Krankenhaus (devlet nastahanesi) in einer mittelgroßen Stadt in der Türkei. Dabei ist dies nicht v.a. eine Frage des beschäftigten Personals, das sich mit den wenigen vorhandenen Mitteln durchaus große Mühe geben kann, wie ich dies selbst nicht nur bezogen auf mich als eher exotischem Patienten erfahren habe. Inwieweit solche Erfahrungen für Migranten aber bedeutsam sind, ist natürlich jeweils zu erweisen und nicht aus beschränkten Eigenerfahrungen heraus zu verallgemeinern.

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  44. Für einen Versuch der Rekonstruktion der Entwicklung der Objektiven Hermeneutik vgl. aber Reichertz 1985.

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  45. Vgl. u.a. die Beiträge in dem Band Aufenanger/Lenssen(1986)

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  46. Vgl. dazu neben den oben diskutierten Arbeiten von Stüwe, Bielefeld u.a., Hoffmann und Hoffmann/Even v.a. Bielefeld 1988, Wilpert 1980, Harant 1987, Mehrländer 1978 u. 1983, Just 1985, Griese 1985 sowie die regelmäßigen statistischen Informationen, wie sie etwa von der Bundesanstalt für Arbeit und speziell der Beauftragten der Bundesregierung für Ausländerfragen als Mitteilungen herausgegeben werden.

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  47. Berechnet nach einer Statistik der Kriminalpolizeiinspektion vom 2.11.1987 über “die zahlenmäßige Entwicklung der Kriminalität in der Region Osnabrück”, vorgelegt auf einer Tagung am 4.11.1987 über “Möglichkeiten und Grenzen sozialer Arbeit im Rahmen von Kulturkonflikten” des Katholischen Bildungswerkes e.V..

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  48. vgl. Mitteilungen der Beauftragten der Bundesregierung für Ausländerfragen, April 1987: “Daten und Fakten zur Ausländersituation”

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  49. Die letzte Zahl mag nicht ganz korrekt sein, da der Stichtag der Statistik der Kriminalpolizeiinspektion nicht angegeben ist und entsprechend die Zahl der türkischen Wohnbevölkerung, wie sie dort angegeben ist und womit ich den Prozentwert errechnet habe, an einem anderen Tag im Jahre 1986 erhoben worden sein mag. Aber für die Zwek-ke hier reicht die Angabe wohl hin, da die Abweichungen im Zeitraum von höchstens acht Monaten nicht nennenswert sein dürften.

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  50. Diese Zahlen finden sich in dem Bericht des IBZ, die angefügten Tabellen selbst erlauben eine “Überprüfung nicht, so daß eine gewisse Vorsicht angebracht ist.

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  51. Vgl. Stüwe 1988, S.51ff. für einen zusammenfassenden Überblick.

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  52. Für einen Überblick über berufsvorbereitende und berufliche Bildungsmaßnahmen vgl. König 1985.

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  53. Mehrheitlich arbeiteten die Väter der mir bekannten Jugendlichen in diesen Großbetrieben. Von den interviewten Jugendlichen arbeitete nur der Vater Alis nicht dort.

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  54. Vgl. dazu Hall/Jefferson 1976 u. DJI 1982

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  55. Für einen Überblick vgl. Hall 1980, Maas 1980, 1982, Lindner 1981

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  56. Für eine Diskussion der Rolle E.P.Thompsons innerhalb der englischen Linken vgl. Bommes 1982 sowie die dort diskutierte Literatur.

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  57. Autoren wie Althusser und Poulantzas sowie später Foucault waren hier von entscheidendem Einfluß.

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  58. Vgl. dazu v.a. Clarke 1979, Cohen 1972, Corrigan 1979, Critcher 1979, Hall/Jefferson 1976, Hebdige o.J., 1979, Mungham/Pearson 1976, Parker 1974, 1979, Robins/Cohen 1978, Willis 1977, 1978

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  59. vgl. Cohen 1972, 1980, Corrigan 1979, Hebdige o.J., Willis 1977

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  60. vgl. dazu auch Kap. 2.2, wo eine genauere Darlegung und Kritik dieser Unterscheidungen von Habermas erfolgt.

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  61. Kritiker wie Baethge und Ferchhoff (1990; dieser sei hier stellvertretend für die “Bielefelder” Jugendforschung genannt, wie sie in den letzten Jahren bekannt geworden ist.) machen es sich zu leicht, wenn sie den analytischen Ansatz des CCCS mit Verweis darauf verwerfen, daß die Verhältnisse Großbritanniens mit denen der BRD nicht vergleichbar seien. Die Reichweite eines Ansatzes ist in seinem Potential der Aufschlüsselung durchaus unterschiedlicher Verhältnisse und ihrer kulturellen Handhabung zu erweisen. Dem Verwarfen der CCCS-Arbeiten steht insbesondere im Bielefelder Kontext gegenüber, daß die dortigen Jugend(kultur)analysen sich vergleichsweise bescheiden ausnehmen, da gesellschaftstheoretische Großthesen zur Individualisierung als Vergesellschaftungsmodus im Anschluß an Beck (1983, 1986) nicht in kulturanalytisch immanenten Rekonstruktionen lokal situierter Praxen als gesellschaftlicher Bestimmungszusammenhang ausgewiesen werden, sondern die Präsentation von empirischen Daten auf problematische Art extern anleiten (vgl. u.a. Heit-meyer/Olk 1990, Heitmeyer u.a. 1992; dazu auch Bommes 1992a).

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  62. Diese Praxis ist mir direkt zum einen aus der Feldarbeit mit den Jugendlichen, zum anderen aus der jahrelangen Arbeit im Vorstand des Vereins zur pädagogischen Förderung ausländischer Kinder in Osnabrück, der zahlreiche pädagogische Projekte mit Migrantenkindern durchgeführt hat, sowie aus Fortbildungsveranstaltungen für Lehrer, Sozialarbeiter und Mitarbeiter von Verwaltungen und Behörden bekannt.

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  63. Dazu in Ansätzen Bukow/Llayora 1988, Teil Eins.

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  64. Das wird an den Beispielen der Großgrundbesitzer und der Reislamisierung in der Türkei besonders deutlich. Die Verarmung und Ausbeutung der Bauern durch die Großgrundbesitzer in halbfeudalen Verhältnissen gehört(e) zum Kernbestand innerhalb der linken Diskussionen, entnommen v.a. den prominenten Büchern von Steinhaus (1969) und Keskin (1977), auf die sich zahlreiche andere Autoren berufen, wenn sie über die Türkei und ihre Geschichte schreiben, aber auch den Filmen von Güney. Andere Arbeiten, die sich sehr gründlich mit den landwirtschaftlichen Verhältnissen auseinandergesetzt haben, behaupten aber, daß Großgrundbesitz eine wesentliche Form des landwirtschaftlichen Besitzes nur im Südosten der Türkei und in neuerer Zeit durch den Einkauf des städtischen Kapitals ins Agrobusiness in der Çukurova und in der Region von Izmir ist, ansonsten aber nicht (vgl. v.a. Hütteroth 1982, 1985 und Keyder 1984b). Die Arbeiten der letztgenannten erscheinen mir überzeugend, aber wichtiger ist, daß vor dem Hintergrund solcher oft nicht geklärten Fragen die Sicherheit, mit der die Türkei Gegenstand politischer Debatten ist, in denen man sich auf zweifelhafte Erkenntnisse stützt, sehr viel auch über das Verhältnis zu den Migranten in der BRD aussagt, denen gegenüber man auch bezüglich der Türkei besser Bescheid weiß als sie — und so häufig nur Erstaunen und Kopfschütteln erntet. Das Buch von Keskin (1977) ist auch bezüglich seiner Geschichtsschreibung sehr einflußreich in der Form, daß der linke Kemalismus Keskins in der Ausländerarbeit bis heute sich niederschlägt in der Kritik der sog. Reislamisierung in der Türkei, die hier v.a. deshalb von Interesse ist, da sich davon ausgehend umstandslos mit dem pädagogischen Finger auf die Moscheen und die religiöse Praxis der Migranten zeigen ließ und läßt. Ganz andere Sichtweisen der Entwicklung nach 1950 “wurden und werden bis heute häufig nicht zur Kenntnis genommen, was eine Einschätzung der Bedeutung dieser Entwicklung für die Situation der Migranten erschwert (vgl. dazu auch die Analyse des Gruppeninterviews) und im übrigen dazu führt, daß übersehen wird, daß die Entwicklung nach 1950 auch etwas mit der Einführung von Religionsfreiheit zu tun hat (dazu Karpat 1985).

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  65. Das gilt nur z.T. (1987) bzw. nicht für die neuesten Arbeiten Schif-fauers über “Die Bauern” bzw. “Die Migranten von Subay”, wo er auch aufschlußreiche Beobachtungen u.a. bezüglich der Rückwirkungen der Migrationsprozesse auf das Dorf macht. Auch die anderen Arbeiten lassen sich lesen als Rekonstruktionen von Traditionszusammenhängen, deren Veränderungen in der Türkei und hier nachzugehen ist, was Schiffauer in einem Aufsatz (1984) sowie in den beiden genannten Büchern tut. Insofern mag die Kritik an seinen früheren Arbeiten ihm Unrecht tun. Aber zur Fortsetzung dieser Linie, deren Spuren sich auch in den Arbeiten 1987 u. 1991 finden , vgl. Schiffauer 1989.

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  66. Vgl. u.a. Bozbag 1970, die Beiträge in Grothusen 1985, Islamoglu/ Keyder 1979, Karpat 1973, 1976, Keskin 1977, Keyder 1984a, 1984b, Lewis 1968, London 1974, Planck 1972, Shorter u.a. 1967, Steinhaus 1969, Werle 1984

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  67. Das gilt zum Beispiel auch für sich kritisch verstehende Arbeiten wie die von Auernheimer 1988 und Kleff 1984.

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  68. Sehr aufschlußreich für die unterschiedliche Handhabung der Bedingungen des sich wandelnden gesellschaftlichen Verkehrs waren neben tirling 1965, 1974 noch StirJ Ling 1963, die Beiträge in Abadan-Unat 1985, Benedict 1974a, 1974b, 1974c, 1976, die Beiträge in Benedict, Tümertekin, Mansur 1974, Erdentug 1959, 1963, Engelbrektson 1978, Fallers 1976, Karpat 1976, Kiray 1976, Kongar 1976, Magna-rella 1974, Makal 1981, Mansur 1972, Rother 1971, 1977, Scott 1968, Schöning-Kalender 1985, Starr 1978, 1978a, Szyliowicz 1966.

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  69. Zum Begriff der Unterschichtung vgl. Hoffmann-Novotny 1973.

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  70. Vgl. dazu allgemein Dohse 1981, 1983 Bommes/Scherr 1990,1991

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  71. Vgl. dazu etwa Willis 1978, der dort für die Stile der Rocker und Hippies das Verhältnis zum Körper als zentral nachweist, in seinen Unterschieden begründet letztlich im Verhältnis zur Arbeit.

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  72. Dies ist eine Gemeinsamkeit vieler der in Fn. 68 aufgeführten Studien. Dies besagt aber natürlich nicht , daß das Konzept überall die gleiche Bedeutung hat.

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  73. Zu der Art und Weise, in der sich Verletzungen in die Praxis einer Klasse einschreiben, vgl. Sennett/Cobb 1972.

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  74. Mit den Ausführungen hier und im folgenden ist nichts über die Kriminalität von Migranten im allgemeinen gesagt, sondern über die der Jugendlichen, mit denen ich zu tun hatte. Festhalten möchte ich jedoch, daß die Versuche, eine überhöhte Kriminalität von “Ausländern” pauschal festzustellen, fragwürdig sind. Der Versuch der Kriminalpolizei Osnabrück in diese Richtung auf der in Fn.51 genannten Veranstaltung stützte sich auf das oft kritisierte fragwürdige Verfahren, die Kriminalitätsentwicklung anhand der Zahlen von Tatverdächtigen belegen zu wollen. Vgl. zu diesen Fragen allgemein Albrecht/ Pfeiffer 1979, Autorengruppe Ausländerforschung 1981, Bielefeld 1988, Bischoff, Heidtmann-Frohme, Heßler u.a. 1985, Groth 1984, Heßler 1985, Mansel 1985, 1986, 1988, 1990 Schnapka 1985.

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  75. Vgl. dazu Cohen 1972, 1979, Corrigan 1979, Gillis 1981, Lindner 1982, Parker 1974, Peukert 1980.

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  76. Vgl. dazu Bommes 1983. Dort ist dargelegt, daß “Spazierengehen” etwas anderes meint, als man gewohnt ist, darunter zu verstehen.

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  77. Die Schulpflicht endet dort mit der fünften Klasse, dem Ende der llk Okul., der Grundschule.

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  78. Für eine Darstellung der Arbeit von Jugendfreizeitzentren, die diese nicht nur aus der dargelegten Sicht, die hofft, damit Perspektiven der Jugendlichen gefaßt zu haben, beschreibt, vgl. König/Schultze 1985.

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  79. Vgl. dazu auch die diskutierte Untersuchung Rehbeins (1985b).

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  80. vgl. dazu Schiffauer 1983, 1987, aber auch Bourdieu 1979, Kap.l. Unter vergleichenden Gesichtspunkten vgl. die historische Studie von Grießinger 1981 über die Bedeutung der Ehre bei Handwerkern.

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  81. Dazu bereits Stirling 1965. Neben anderen zuletzt dazu v.a. Kleff 1985

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  82. vgl. dazu insbesondere die Analyse des Interviews mit Sjemi.

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  83. An der die Töchter durchaus beteiligt werden. Was die Ehe für die Beteiligten ist, hat nur wenig damit zu tun, ob die Mädchen gefragt werden. Unsinnigerweise wird aber immer wieder unterstellt, sie würden nicht gefragt und dies sei entscheidend.

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  84. Zum bis Ende 1990 gültigen Ausländerrecht vgl. Just/Groth 1985, Bd.l Kap.4, Franz 1985, 1986, Wollenschläger 1984. “Im Fremdenrecht hat sich ein Stück Polizeistaat erhalten; die Staaten weichen rechtlichen Bindungen ihrer Exekutive aus. Nützlichkeitserwägungen sind für die Zulassung Fremder zum Staatsgebiet und für die Modalitäten ihres Aufenthalts einschließlich dessen Dauer bestimmend. Biegsame Generalklauseln kaschieren das kalte Kalkül staatlichen Nutzeffekts hinter gefälligen Floskeln, die manipulierbar sind und als Rechtssätze leerlaufen.” (Franz 1985, S.13) “Die Bestimmungen des Ausländergesetzes sind so gefaßt, daß nicht einmal der Schein eines Rechtsanspruches auf Aufenthalt entstehen kann. Die Genehmigungsvorbehalte enthalten keine tatbestandsmäßige Festlegung der Genehmigungsvoraussetzungen. Nicht das Gesetz, sondern die Verwaltung bestimmt abschließend die Gesichtspunkte, die für die Erteilung einer Aufenthaltserlaubnis oder eines Fremdenpasses, für zeitliche oder räumliche Beschränkungen oder für Auflagen oder Bedingungen maßgebend sind.” (Franz 1985, S.17) Galt dies für das alte Ausländergesetz, so bleibt die geübte Kritik gültig für alle die, die nicht zur eng gefaßten Gruppe des neuen Ausländergesetzes gehören, denen (zeitlich befristet) Ansprüche eingeräumt werden. Für die Gruppen von Jugendlichen, die inzwischen in die Fußstapfen der hier beschriebenen getreten sind, stellen sich daher ähnliche Probleme.

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  85. Zu den resultierenden Widersprüchen vgl. Seidel 1984, Schroer 1984.

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Bommes, M. (1993). Situierung der Untersuchung. In: Migration und Sprachverhalten. DUV Sozialwissenschaft. Deutscher Universitätsverlag, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-14583-7_1

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