Zusammenfassung
Jaeggi hat schon 1977 aus dem Versuch heraus, den Stand der Diskussion um den Historischen Materialismus zu dokumentieren,1 den Schluß gezogen, daß man an der Auseinandersetzung mit dem Strukturalismus und Neo-Strukturalismus nicht vorbeikomme. Hierbei handelt es sich aber durchaus noch um Varianten innerhalb des Diskurses der Moderne, so daß Habermas und auch Honneth2 sich zunächst noch darauf beschränken konnten, mit dem praxistheoretischen Ansatz der Theorie des kommunikativen Handelns einen bestimmten Typus von Gesellschaftstheorie zu verteidigen. Im Kern versuchten sie, dessen Überlegenheit gegenüber strukturalistischen Theorietypen dadurch zu behaupten, daß sie zeigten, wie im begrifflichen Rahmen des Paradigmas des verständigungsorien-tierten Handelns Phänomene der Vergesellschaftung und der Individuierung als komplementärer Prozeß abzubilden sind, ohne der Gefahr einer Idealisierung von Handlungssubjekten zu erliegen.
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Referenzen
U. Jaeggi/A. Honneth (Hrsg.): Theorien des Historischen Materialismus, Bd.1. Ffm 1977 (hier S.285)
J. Habermas: Der philosophische Diskurs der Moderne. 1977.
und A. Honneth: Kritik der Macht. Reflexionsstufen einer kritischen Gesellschaftstheorie. Ffm 1985
Vgl. u.a. U. Matthiesen: Das Dickicht der Lebenswelt und die Theorie des kommunikativen Handelns. München o. J. (1982);
B. Waldenfels: In den Netzen der Lebenswelt. Ffm 1985;
P. Kiwitz: Lebenswelt und Lebenskunst. Perspektiven einer kritischen Theorie des sozialen Lebens. München 1986
und R. Grathoff/B. Waldenfels (Hrsg), Sozialität und Intersubjektivität. Phänomenologische Perspektiven der Sozialwissenschaften im Umkreis von Aron Gurwitsch und Alfred Schütz. München 1983
sowie auch H. Joas: Die unglückliche Ehe von Hermeneutik und Funktionalismus. In: A. Honneth/ds. (Hrsg.), Kommunikatives Handeln. Beiträge zu Jürgen Habermas’ “Theorie des kommunkativen Handelns”. Ffm 1986, S.144–176
Vgl. dazu D. Böhler: Rekonstruktive Pragmatik. Ffm 1985
So in Antwort auf den den Aufsatz von Joas: Th. Saretzki: Collective Action vs. Functionalism: Some Remarks on Joas’ Critique. In: Praxis International 8/1988 (No.1), S. 52–72.
Vgl. auch A. Wellmer: Über Vernunft, Emanzipation und Utopie. Zur kommunikationstheoretischen Begründung einer kritischen Gesellschaftstheorie. In: ds., Ethik und Dialog. Ffm 1986, S.175–221
Vgl. W. Bonß/W. Schindler: Kritische Theorie als interdisziplinärer Materialismus. In: W. Bonß/A. Honneth (Hrsg.), Sozialforschung als Kritik. Zum sozialwissenschaftlichen Potential der Kritischen Theorie. Ffm 1982, S.31–66.
Vgl. aber auch H. Dubiel: Wissenschaftsorganisation und politische Erfahrung. Ffm 1978
Vgl. J. Habermas: Die Verschlingung von Mythos und Aufklärung: Horkheimer und Adorno. In: ds., Der philosophische Diskurs der Moderne. Ffm 1985, S.130–157; ds.: Die revolutionäre Hoffnung ist ortlos geworden. Das nachmetaphysische Denken des skeptischen Moralisten Horkheimer. In: DIE ZEIT (Nr.40 v. 27.09.1985), S.59
E. M. Lange: Das Prinzip Arbeit. Drei metakritische Kapitel über Grundbegriffe, Struktur und Darstellung der “Kritik der politischen Ökonomie” von Karl Marx. Ffm/Berlin/Wien 1980
Als Indizien mögen die Veröffentlichungen von Adorno und Marcuse in den “Arguments” wie die Reaktionen von Axelos und Morin gelten: Th. W. Adorno: Musique et technique, aujourd’hui. In: Arguments No.19/1960, S.50–58;
H. Marcuse: De l’ontologie à la technologie. In: Arguments No.18/1960, S.54–59;
Th. W. Adomo: Hegel et le contenue de l’expérience (Auszug aus der “Dialektik der Aufklärung”). In: Arguments No. 14/1959, S.23–27;
sowie nochmals H. Marcuse: L’amour et la mort (Eros et thanatos). In: Arguments No.21/1961, S.61–66;
E. Morin: Que faire? In: Arguments No.16/1959, S.1–10
und K. Axelos: Thèses sur l’école de Francfort. In: Arguments No. 14/1959, S.20–22. Über diese direkten Bezüge bleiben die mehr impliziten, konzeptuellen und programmatischen Ähnlichkeiten auffällig, so wenn man Lefèbvres Unterscheidung von “Modernität” und “Modernismus” (in: Introduction à la modernité. Paris (Minuit) 1962; dt.: Einführung in die Modernität. Ffm 1978) Adornos ästhetischer Theorie gegenüberstellt.
Vgl. etwa A. Wellmer: Wahrheit, Schein, Versöhnung. Adornos ästhetische Rettung der Moderne. In: L.v. Friedeburg/J. Habermas (Hrsg.), Adorno-Konferenz 1983. Ffm 1983, S. 138–176
Ich stütze mich hier auf die Darstellung von Ch. Taylor: Hegel. Ffm 1983, S.46ff.
Vgl. aber auch J. Hörisch: Herrscherwort, Geld und geltende Sätze. In: B. Lindner/W. M. Lüdke (Hrsg.), Materialien zur ästhetischen Theorie. Ffm 1980, S.397–414 (hier S.400)
Ich beziehe mich hier auf einen Begriff von B. Waldenfels: Im Labyrinth des Alltags. In: ds./Broekman/Pazanin (Hrsg.), Phänomenologie und Marxismus Bd.3. Ffm 1978, S. 18–44 (hier S.41f)
Die folgenden Überlegungen stützen sich wiederum auf Ch. Taylor: Im Labyrinth des Alltags. In: ds./Broekman/Pazanin (Hrsg.), Phänomenologie und Marxismus Bd.3. Ffm 1978 S.705ff
Vgl. A. Wellmer: Praktische Phisolsophie und Theorie der Gesellschaft. Konstanz 1979, S.6f
Als Indiz dafür mag u.a. gelten, daß Marx in scharfer Form auf eine Bemerkung Liebknechts, die Hegel als den Philosophen der “königlich-preußischen Staatsidee” charakterisiert, reagiert. Daran wird deutlich, wie sehr ihm an der Hegeischen Idee der Einheit von Moralität und Sittlichkeit gelegen ist, nach der individuelle Autonomie in einem vernünftig gewordenen Gemeinwesen und die Vernünftigkeit des Gemeinwesens in ihrer individuellen Bejahung wirklich wird: Nur in der Einheit von Gesellschaftstheorie und Philosophie (repräsentiert durch Hegel) konnte, so schien es Marx, der Gedanke bewahrt werden, daß an der Idee ihrer Legitimität sich letztlich auch die Faktizität von Gemeinwesen entscheide. Siehe MEW Bd.32, S.501 (Brief Nr.280) und S.503 (Brief Nr.281); vgl. auch A. Wellmer, Praktische Philosophie ..., a.a. O. S.6f
Vgl. dazu H. Schnädelbach: Philosophie. In: ds./E. Martens (Hrsg.), Philosophie. Ein Grundkurs. Reinbek 1985, S.37–76 (bes. S.68ff)
So auch A. Wellmer: Praktische Philosophie..., a.a. O. S.7f. Wellmer kommt im weiteren allerdings zu anderen Schlüssen.
Das ist die defensive Fassung, die Habermas diesem Argument gibt: J. Habermas: Diskursethik — Notizen zu einem Begründungsprogramm. In: ds., Moralbewußtsein und kommunikatives Handeln. Ffm 1983, S.53–125 (hier S. 113)
Vgl. W. Kuhlmann (Hrsg.): Moralität und Sittlichkeit. Das Problem Hegels und die Diskursethik. Ffm 1986
Daß hier dennoch Unklarheiten bleiben oder daß vielmehr eine gewisse Unentschiedenheit vorliegt, ergibt sich allerdings aus der Verwendungsweise des Gesellschaftsbegriffs, der einmal mit “Lebenswelt” koextensional ist und dann ein Subsystem neben anderen (Kultur, Person) bezeichnet, ein anderes Mal als Überbegriff für das ökonomische System und die Lebenswelt gebraucht wird — diese Strategie ist ganz offensichtlich von den je unterschiedlichen Argumentationszielen bestimmt. Vgl. J. Habermas: Theorie des kommunikativen Handelns, Bd.2. Ffm 1981, S.171–293
So die Strategie in J. Habermas: Der philosophische Diskurs der Moderne. Zwölf Vorlesungen. Ffm 1985, S.313ff
A. Honneth: Kritik der Macht. Reflexionsstufen einer kritischen Gesellschaftstheorie. Ffm 1985, S.225ff
Vgl. J. Habermas: Erkenntnis und Interesse (Frankfurter Antrittsvorlesung). In: ds., Technik und Wissenschaft als Ideologie. Ffm 1968, S.146–168 (hier S.150ff)
Vgl. ds.: Vorlesungen zur sprachtheoretischen Grundlegung der Soziologie (II. Vorlesung). In: ds., Vorstudien und Ergänzungen zur Theorie des kommunikativen Handelns. Ffm 1984, S.35–59 (hier S.35ff)
Vgl.ebda. (I.Vorlesung), S.19f
ds.: Anhang: Literaturbericht zur philosophischen Diskussion um Marx und den Marxismus. In: ds., Theorie und Praxis. Ffm 1974, S.387–463
Vgl. etwa ds.: Die Philosophie als Platzhalter und Interpret. In: ds., Moralbewußtsein und kommunikatives Handeln. Ffm 1983, S.9–28 (hier S.26)
A. Wellmer: Kommunikation und Emanzipation. Überlegungen zur “sprachanalytischen Wende” der Kritischen Theorie. In: A. Honneth/U. Jaeggi (Hrsg.), Theorien des Historischen Materialismus, 1968. S.465–500
Vgl. dazu etwa W. Bonß: Die Einübung des Tatsachenblicks. Zur Struktur und Veränderung empirischer Sozialforschung. Ffm 1982
sowie ds./A. Honneth (Hrsg.): Sozialforschung als Kritik. Zum sozialwissenschaftlichen Potential der Kritischen Theorie. Ffm 1982
J. Habermas: Kleine Politische Schriften I–IV. Ffm 1981 und ds.: Die neue Unübersichtlichkeit. Kleine Politische Schriften V. Ffm 1985
Inzwischen liegen zwei Bände vor, die eine repräsentative Auswahl der kritischen Stellungnahmen in der internationalen Reaktion auf die “Theorie des kommunikativen Handelns” enthalten. R. J. Bernstein (ed.): Habermas and Modernity. Cambridge (Polity Pr.) 1985
und A. Honneth/H. Joas (Hrsg.): Kommunikatives Handeln. Beiträge zu Jürgen Habermas’ “Theorie des kommunikativen Handelns”. Ffm 1986
Vgl. J. Habermas: Einleitung zur Neuausgabe ... 1986. S.42ff
So C. Lukács: Ontologie — Arbeit. Neuwied 1973
Vgl. G. Márkus: Die Welt menschlicher Objekte. Zum Problem der Konstitution im Marxismus. In: A. Honneth/U. Jaeggi (Hrsg.), Arbeit — Handlung — Normativität. Ffm 1980, S. 12–136 (hier S.50)
A. Honneth: Kritik der Macht. 1980. S.239
Vgl. J. Habermas: Einleitung zur Neuausgabe. 1980. S.16
Zur methodischen Begründung seines Vorgehens vgl. ds.: Diskursethik... A.a. O. S.108ff
Vgl. ds.: Theorie des kommunikativen Handelns, Bd.1. A.a. O. S.377ff. Die Vermittlung ist dann zu denken als Prozeß der Rückübersetzung, was bedeutet, daß sich der differenzierte Rationalitätsbegriff argumentierender Experten aus einem intuitiven Regelwissen gesellschaftlicher Akteure speist und so rationalisierend und aktualisierend auf dieses zurückwirken kann.
Vgl. dazu die Diskussion zwischen Habermas und Luhmann über eine soziologisch adäquate Fassung des Sinnbegriffs. J. Habermas/N. Luhmann: Sozialtechnologie oder Theorie der Gesellschaft. Ffm 1971
Vgl. N. Luhmann: Vorbemerkungen zu einer Theorie sozialer Systeme. In: ds., Soziologische Aufklärung Bd.3. Opladen 1981, S.111–24
Seinen Anschluß an die Forschungen Kohlbergs und Piagets unter methodischen Aspekten erläutert Habermas in: Rekonstruktive vs. verstehende Sozialwissenschaften. In: ds., Moralbewußtsein und kommunikatives Handeln. A.a. O. S.29–52 (bes. S.42ff)
Siehe etwa Döbert/Habermas/Nunner-Winkler (Hrsg.): Die Entwicklung des Ichs. Königstein/Ts. 21980
und W. Edelstein/J. Habermas (Hrsg.): Soziale Interaktion und soziales Verstehen. Ffm 1984
So J. Habermas: Ein Interview mit der “New Left Review”. In: ds., Die neue Unübersichtlichkeit. A.a. O. S.213–257(hier S.234)
Vgl. K. Eden Geschichte als Lernprozeß? Zur Pathogenese politischer Modernität in Deutschland. Ffm 1985
und M. Miller: Kollektive Lernprozesse. Studien zur Grundlegung einer soziologischen Lerntheorie. Ffm 1986
Diese Konsequenzen werden besonders deutlich an den methodischen Überlegungen zur Durchführung eines solchen Programms in historischer Absicht. Vgl. K. Eder: Zur Systematisierung der Entstehungsbedingungen von Klassengesellschaften. In: ds.(Hrsg.), Seminar Die Entstehung von Klassengesellschaften. Ffm 1973, S.15–29
und J. Habermas: Geschichte und Evolution. In: ds., Zur Rekonstruktion des Historischen Materialismus. Ffm 1976, S.200–259 (bes. S.234ff). Eder selbst versucht sich inzwischen von dieser — wie er es nennt: naturalistischen — Position abzusetzen und moniert in diesem Zusammenhang gleichfalls einen “naturalistischen” Rest in der Gesellschaftstheorie von Habermas.
Vgl. K. Eder: Die Vergesellschaftung der Natur. Ffm 1988, S.30ff
Vgl. auch H. Joas: Die unglückliche Ehe von Hermeneutik und Funktionalismus. In: A. Honneth/ds. (Hrsg.), Kommunikatives Handeln. Beiträge zu Jürgen Habermas’ “Theorie des kommunikativen Handelns”. Ffm 1986, S. 144–176
J. Habermas: Legitimationsprobleme im Spätkapitalismus. Ffm 1973, S.158
So die Frage, die Eder sich vorlegt. Vgl. K. Eder: The “New Social Movements”: Moral Crusades, Political Pressure Groups, or Social Movements? In: Social Research 52/1985 (No.4), S.869–890
Vgl. H. Klages: Bildung und Wertewandel. In: Verhandlungen des 22. deutschen Soziologentages 1984 in Dortmund. Ffm/N.Y. 1985, S.224–241
Auf die hervorragende Bedeutung der Sozialisationstheorie im Rahmen der Habermasschen Theorie verweist zu Recht Th. McCarthy: Kritik der Verständigungsverhältnisse. Zur Theorie von Jürgen Habermas. Ffm 1980, S.379
Vgl. J. Habermas: Die Moderne — Ein unvollendetes Projekt. In: ds., Kleine Politische Schriften I–IV. Ffm 1981, S.444–464
In diesem Zusammenhang würde ich den großen Anteil philosophischer Reflexionen an seinen Publikationen nach der “Theorie des kommunikativen Handelns” als Indiz für eine gewisse Resignation werten.
Vgl. dazu auch R. Bubner: Handlung, Sprache, Vernunft. Ffm 1982, S.54f
So J. Habermas: Über Moralität und Sittlichkeit. Was macht eine Lebensform “rational”? In: H. Schnädelbach (Hrsg.), Rationalität. Ffm 1984, S.218–235
H. Joas: Die unglückliche Ehe von Hermeneutik und Funktionalismus. A.a. O.
Zu diesem Vorschlag vgl. B. Waldenfels: Im Labyrinth des Alltags. In: ds./Broekman/Pazanin (Hrsg.), Phänomenologie und Marxismus. Bd.3: Sozialphilosophie. Ffm 1978, S. 18–44.
Die Unterbelichtung der ästhetischen Dimension in der “Theorie des kommunikativen Handelns” moniert u.a. M. Jay: Habermas and Modernism. In: R. Bernstein (ed.), Habermas and Modernity. Cambridge (Polity Pr.) 1985, S. 125–139
Den Rückgang von Marx über Hegel zu Kant notiert und kritisiert auch R. Bernstein: Restrukturierung der Gesellschaftstheorie. Ffm 1979, S.370f
So wie er sie in dem Aufsatz “Diskursethik — Notizen zu einem Begründungsprogramm” skizziert. In: J. Habermas, Moralbewußtsein und kommunikatives Handeln. Ffm 1983, S.53–125 (bes. S.66)
Zur Formulierung dieses Problems siehe A. Wellmer: Praktische Philosophie und Theorie der Gesellschaft. A.a. O. S.40f
Die Zeitschrift “Arguments” erschien zwischen 1956 und 1962 und sah ihre Aufgabe vor allem darin, die undogmatische Linke in Frankreich in ihren theoretischen Reflexionen auf die Möglichkeit eines demokratischen Sozialismus zu repräsentieren. Dabei ging es ganz entschieden auch um die Revision einiger zentraler Marxscher Kategorien, was sich nicht nur an den Themen ablesen läßt sondern auch in der Auswahl von Autoren sich ausdrückt, die an prominenter Stelle zu Wort kommen: Korsen, Lukács, Adorno, Horkheimer, Marcuse, Freud und auch Heidegger. Diese Zeitschrift ist 1983 in einem Reprint wieder zugänglich gemacht worden: “Arguments”, 1956–1962. Toulouse (Privat), und Delannoi hat aus diesem Anlaß versucht, ihr Profil nachzuzeichnen: G. Delannoi: Arguments, 1956–1962 ou La Parenthèse de L’Ouverture. In: Révue française de science politique 31/1984 (No.1), S. 127–145. Ich komme darauf noch zurück.
F. Châtelet: Préface. In: L. Soubise, Le Marxisme après Marx, 1956–1965: quatre marxistes dissidents français. Paris 1967, S.8ff
E. Morin: Que faire? In: Arguments No. 16/1959, S.1–10 (hier S.2ff)
Vgl. jedoch M. Hülsewede: Die universellen Individuen. Kastellaun 1977
Vgl. Anmerkung 14
E. Morin: Que faire? A.a. O. S.4
H. Lefèbvre: Introduction à la modernité. Paris (Minuit) 1962, S.284ff (bes. S.305) <dt.: Einführung in die Modernität. Ffm 1978, S.311ff (bes. S.3231>
Vgl. E. Morin: Intellectuels: critique du mythe et mythe de la critique. In: Arguments No.20/1960, S.35–40 (bes. S.38f) sowie ds.: L’homme et la mort. Paris (Seuil) 1951 (21976) und ds.: Le cinéma ou l’homme imaginaire. Paris (Minuit) 1956 (21965) <dt.: Der Mensch und das Kino, eine anthropologische Untersuchung. Stuttgart 1958>
K. Axelos: Marx — penseur de la technique (2 vol.). Paris (Minuit) 1961
Vgl. programmatisch E. Morin: A propos du 14icmc congrès mondial de sociologie: principes d’explication des changements sociaux au XXe siècle. In: Arguments No.1/1956–7, S.31f und ds.: Révisons le révisionisme. In: Arguments No.2/1957, S.8ff (bes. S.9) sowie ds.: L’au-delà de la philosophie de Marx. In: Arguments No.4/1957, S.38f
K. Axelos: Le jeu de l’autocritique. In: Arguments Nos.27–28/1962, S.127f
Vgl. etwa L. Soubise: Le marxisme après Marx, 1956–1965: quatre marxistes dissidents français. Paris 1967;
J. Duvignaud: France: The Neo-Marxists. In: L. Labedz (ed.), Revisionism. London 1962, S.313–323;
M. Poster: Existential Marxism in Postwar France. Princeton 1975
Mittlerweile scheint Lefèbvre diese Prominenz allerdings eingebüßt zu haben. Dafür findet das Werk E. Morins gerade wegen der charakteristischen Verbindung modernitätskritscher Motive und subjekttheoretischer Aspirationen mit einem systemtheoretischen Theorieprogramm (Autopoiesis) zunehmend Aufmerksamkeit und Anerkennung.
Beispiele dafür finden sich u.a. bei A. Schmidt: Existentialontologie und Historischer Materialismus bei Herbert Marcuse. In: H. Marcuse/A. Schmidt, Existentialistische Marx-Interpretationen. Ffm 1973, S.111–142 (hier S.125, Anm. 56),
bei H. Joas: Einleitung. In: A. Heller, Das Alltagsleben. Ffm 1978, S.7,
bei U. Jaeggi: Theoretische Praxis. Probleme eines strukturalen Marxismus. Ffm 1976, S.77,
aber auch bei P. Bourdieu/C. Passeron: Tod und Wiederauferstehung einer Theorie ohne Subjekt. In: W. Lepenies (Hrsg.), Geschichte der Soziologie Bd.3. Ffm 1981, S.496–551
B. Schoch, Marxismus in Frankreich seit 1945. Ffm/N.Y. 1980, S.45.
Vgl. demgegenüber Th. Kleinspehn: Der verdrängte Alltag. Henri Lefèbvres marxistische Kritik des Alltagslebens. Gießen 1975
sowie P. Alheit: Alltagsleben. Ffm/N.Y. 1983 und ds.: Alltagswissen und Klassenbewußtsein. Zur Konstitutionsanalyse gesellschaftlichen Bewußtseins im Spätkapitalismus. Kassel (Diss.) 1976 und schließlich H. Müller: Praxis und Hoffnung. Studien zur Philosophie und Wissenschaft gesellschaftlicher Praxis von Marx bis Bloch und Lefèbvre. Bochum 1986, S.101–109
I. Fetscher: Der Marxismus im Spiegel der französischen Philosophie. In: Marxismusstudien. Tübingen 1954, S.173–213;
A. Schmidt: Nachwort. In: H. Lefèbvre, Der dialektische Materialismus. Ffm 1966; ds.: Nachwort. In: H. Lefèbvre, Probleme des Marxismus, heute. Ffm 1965; ds.: Emanzipatorische Sinnlichkeit. München 1973; P. Ch. Ludz: Zur Situation der Marxforschung in Westeuropa. In: KZfSS 3/1958, S.446–499 (hier S.448ff);
P. Vranicki: Geschichte des Marxismus Bd. II. Ffm 1983, S.887–948
K. Meyer: Henri Lefèbvre — ein romantischer Revolutionär. Wien 1973. Diese Arbeit enthält die bisher ausführlichste Bibliographie der Schriften Lefèbvres, auf die ich mich weitgehend gestützt habe.
Th. Kleinspehn: Der verdrängte Alltag. a.a. O.
L. Soubise: Le marxisme après Marx. a.a. O.
Weitere Sekundäranalysen sind in Frankreich vor allem im Zusa menhang der Revisionismusdebatte selber entstanden und — sofern es in dieser Debatte auch um die Position der KPF in der französischen Linken ging — primär ideologisch-politisch motiviert: Sie sind in der hier gewählten Perspektive von geringerer Bedeutung und werden ggf. im Zusammenhang erwähnt.
M. Posten Existential Marxism in Postwar France. a.a. O.
Vgl. beispielhaft P. Alheit: Alltagsleben, a.a. O sowie P. Kiwitz: Lebenswelt und Lebenskunst. Perspektiven einer kritischen Theorie des sozialen Lebens. München 1986
So der Titel der von Waldenfels/Broekman/Pazanin herausgegebenen Bände: Phänomenologie und Marxismus. 4 Bde. Ffm 1977ff
H. Joas, Einleitung. In: A. Heller, Das Alltagsleben. a.a. O. S.7. Ähnlich, wenn auch nicht so scharf in der Formulierung, äußert sich Jay: “Although signaling a healthy flexibility, this opening up of the concept of totality (gemeint ist: Lefèbvre — der Verf.) was often accompanied by a certain loss of theoretical clarity and rigor.” Siehe M. Jay: H. Lefèbvre, the Surrealists and the Reception of Hegelian Marxism in France. In: Ds., Marxism and Totality. Berkeley/L. A. (Univ.of Calif. Pr.) 1984, S. 297
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Schmalz-Bruns, R. (1989). Der Kontext: Zum Verhältnis von Praxisphilosophie und Gesellschaftstheorie. In: Alltag — Subjektivität — Vernunft. Studien zur Sozialwissenschaft, vol 81. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-14513-4_1
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