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Tradition der Arbeiterbewegung und Gewerkschaften in der Provinz heute: Eine Fallstudie

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Das Ende der Arbeiterbewegung in Deutschland?

Zusammenfassung

Die Problematik gewerkschaftlicher Organisation und Politik in der Provinz, in ländlichen Regionen also, ist in der ansonsten erfreulich entwickelten Gewerkschaftsforschung der Bundesrepublik bisher vernachlässigt worden, und dies, obgleich ihre gesellschaftliche Relevanz offenkundig ist. Denn die längerfristige ökonomische Entwicklung im ländlichen Raum seit der unmittelbaren Nachkriegsperiode, für die beispielsweise die Freisetzung zahlreicher selbständig und abhängig Arbeitender aus Landwirtschaft, Gewerbe und Handel charakteristisch ist, aber auch die Folgen der gegenwärtigen Wirtschaftskrise, etwa die Schließung kapitalschwacher Klein- und Mittelbetriebe sowie arbeitsintensiver Zweigbetriebe größerer Unternehmen, haben vor allem für die abhängig Beschäftigten in der Provinz erhebliche materielle Einbußen gebracht1. Trotz dieser Entwicklungen und trotz der in der Provinz ohnehin vergleichsweise niedrigen Löhne und schlechten Arbeitsbedingungen2, die eine starke Interessenvertretung dringlich erscheinen lassen, ist in der Provinz die Neigung, Gewerkschaften zu akzeptieren, geringer als anderswo. So berichten Gewerkschaftsaktivisten über ihre alltäglichen Erfahrungen mit Bauern und Landbürgern, „die in jedem Gewerkschafter einen Klassenkämpfer wittern, der die vermeintlich gottgewollte soziale Idylle zerstören und die festgefügte ländliche Ordnung beseitigen will“3. Sie schildern eindringlich das gewerkschaftsfeindliche Klima in ländlichen Regionen, das ihre Aktivitäten und mithin organisatorische Fortschritte so beschwerlich macht

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Literatur

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Rolf Ebbighausen Friedrich Tiemann

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© 1984 Springer Fachmedien Wiesbaden

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Köhler, U., Sarrazin, R., Schmollinger, H.W., Struller, M. (1984). Tradition der Arbeiterbewegung und Gewerkschaften in der Provinz heute: Eine Fallstudie. In: Ebbighausen, R., Tiemann, F. (eds) Das Ende der Arbeiterbewegung in Deutschland?. Schriften des Zentralinstituts für sozialwissenschaftliche Forschung der Freien Universität Berlin. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-14481-6_20

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  • Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden

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