Zusammenfassung
Aufgrund des dramatischen Einbruchs der Geburtenraten seit 1989/90 steht in den nächsten Jahren ein Rückgang der Schülerzahlen auf durchschnittlich unter 50% der Vorwendezeit an. Allerdings gehen neuere Prognosen davon aus, daß einerseits aufgrund der Altersstruktur in den neuen Ländern und unter Berücksichtigung einer zu vermutenden Anpassung des Gebärverhaltens (Zahl der Kinder, Alter der Frauen beim ersten Kind) an das in den alten Bundesländern, nach einem Tiefpunkt im Jahre 1994, wieder mit einem Anstieg in den nächsten Jahren zu rechnen ist. Dieser wird dennoch die früheren Zahlen bei weitem nicht erreichen. Wenige Jahre nach der Wende und dem in diesem Zusammenhang erfolgten Umbau des Schulsystems, steht somit die Überprüfung der derzeitigen Schulstruktur auf der Tagesordnung, da das eingeführte gegliederte Schulsystem, insbesondere in dünn besiedelten ländlichen Bereichen (vgl. Beitrag Weishaupt), nicht sinnvoll aufrecht erhalten werden kann. Längerfristige Vorausplanungen sind erforderlich, um kurzsichtige, naturwüchsige Entscheidungen zu vermeiden. Erforderlich sind empirisch unterlegte Konzepte für die Schulentwicklungsplanung, die die langfristige Entwicklung berücksichtigen und möglichst umgehend mit allen Beteiligten diskutiert werden können.
Schriftliche Fassung des Eingangsstatements der Podiumsdiskussion zum Thema: „Demographischer Einbruch und knappe Mittel: Probleme und Möglichkeiten der inneren Reformentwicklung in den Schulen der neuen Bundesländer“ — DGfE-Kongreß Halle, 13.03.1996.
Diesem Statement liegen vier neuere Studien zugrunde. 1. ein Aufsatz von Detlef Fickermann zum Thema „Konsequenzen der demographischen Entwicklung Ostdeutschlands für das Gymnasium“ (vgl. Fickermann 1996) 2. eine Zusammenstellung von Daten zur Schulentwicklung im Bundesland Sachsen-Anhalt, die von Jens Hettstedt für das Zentrum für Schulforschung und Fragen der Lehrerbildung der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg verfaßt wurde (vgl. Hettstedt 1996) 3. eine Empfehlung des Sachverständigenrates für Schulentwicklung beim Kultusministerium in Sachsen-Anhalt (vgl. Sachverständigenrat 1996)
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Literatur
Fickermann, D.: Konsequenzen der demographischen Entwicklung Ostdeutschlands für das Gymnasium. In: Marotzki, W./Meyer, M. A./Wenzel, H. (Hrsg.): Erziehungswissenschaft für Gymnasiallehrer. Weinheim 1996.
Förster, U.: Situation und Perspektiven des allgemeinbildenden Schulwesens in Sachsen-Anhalt 1994 bis 2010. Gutachten im Auftrag der Hans-Böckler-Stiftung und der Max-Träger-Stiftung. Magdeburg 1995.
Hettstedt, J.: Daten zur Schulentwicklung im Bundesland Sachsen-Anhalt. In: Keuf-fer, J./Reinhardt, S. (Hrsg.): Diskurse zu Schule und Bildung — Werkstatthefte des ZSL. Heft 5. Halle 1996.
Sachverständigenrat für Schulentwicklung beim Kultusminister des Landes Sachsen-Anhalt: Konsequenzen aus der demographischen Entwicklung im Lande Sachsen-Anhalt für die Schulentwicklungsplanung — Stellungnahme des Sachverständigenrates an den Kultusminister 1996.
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Keuffer, J. (1997). Thesen zu Konsequenzen aus der demographischen Entwicklung in den neuen Bundesländern. In: Krüger, HH., Olbertz, J.H. (eds) Bildung zwischen Staat und Markt. Schriften der Deutschen Gesellschaft für Erziehungswissenschaft (DGfE). VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-14403-8_57
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