Bedingungen einer allgemeinen Theorie politischer Parteien

Zusammenfassung

In der Parteienforschung scheint große Unsicherheit darüber zu herrschen, ob es eine allgemeine Parteientheorie gibt oder nicht. Dieses Thema wird üblicherweise unter einem Fragezeichen abgehandelt, so, als könne niemand diese Frage definitiv beantworten.. Dabei steht außer Zweifel, daß wir über eine solche Theorie seit langer Zeit verfügen. Sie wurde vor über 60 Jahren von Max Weber formuliert (Weber 1956). Darüber hinaus gibt es eine Fülle von Theorieansätzen und theoriefähigen Arbeitsbegriffen innerhalb der verschiedenen Paradigmata der Parteienforschung, die hinreichend theoretische Anregungen bieten, so daß eigentlich längst auf einem höheren Niveau der Theorieformulierung zu diskutieren wäre. Infrage steht im Grunde nicht mehr die Existenz einer allgemeinen Theorie oder allgemeiner Theorien, sondern ihrer Qualität: Ist Max Webers Parteientheorie gute oder schlechte Theorie? Stecken in den anderen Ansätzen, die sich etwa um die Begriffe Klasse, Interesse, Funktion, Organisation u.ä. gruppieren, so sie nur ausgearbeitet und präzisiert werden, eventuell bessere Möglichkeiten der Theoriebildung?