In diesem Kapitel verwenden wir die Prinzipien der Boltzmannschen Gastheorie, um den bereits auf S. 48 geäußerten Gedanken auszuführen, nach dem der tiefere physikalische Hintergrund des Wienschen Strahlungsgesetzes (und auch seiner Behandlung durch Planck) eine in sich konsistente klassische Lichtteilchentheorie ist. Wie ebenfalls schon erwähnt, geht sie auf Einstein zurück (1905), und zwar auf dessen berühmte Arbeit: „Über einen die Erzeugung und Verwandlung des Lichts betreffenden heuristischen Gesichtspunkt“.2) Einsteins Argumentation verläuft völlig im Rahmen des Wienschen Gesetzes, auf dessen Gültigkeitsbereich er seine Schlußfolgerungen ausdrücklicheinschränkt. Sieist von der Quantenhypothese Plancks (1900) und dessen endgültigem Strahlungsgesetz ganz unabhängig. Dieses wird 1905 von Einstein nur als das den experimentellen Befunden am besten entsprechende erwähnt, überdies in urtümlicher Schreibweise (die Einstein allerdings auch in weiteren Veröffentlichungen beibehält). Der Photoeffekt, wie auch Fluoreszenz und Photoionisation stehen nicht im Mittelpunkt der Einsteinschen Arbeit, sondern dienen in erster Linie zur Unterstützung seiner grundsätzlichen Überlegungen.