Zusammenfassung
Das damit verbundene Messen und Gegenüberstellen von Bilanzpositionen bedingt Vergleichbarkeit hinsichtlich ihrer Gliederung und ihres Aussagewertes. Hier liegen die Schwierigkeiten in der praktischen Durchführung. Einmal besteht in der Kontierung der Geschäftsvorgänge Spielraum, da die Einhaltung bestimmter, nach Branchen ausgerichteter Kontenpläne nicht generell vorgeschrieben ist. Zum anderen hat der Unternehmer in der Bilanzierung teilweise ein Wahlrecht, da zwischen Aktivierungsfähigkeit und Aktivierungspflicht, Passivierungsrecht und Passivierungspflicht unterschieden wird. Vom Aktiengesetz 1965 werden einige Bewertungsfreiheiten ausdrücklich zugelassen (vgl. §§ 153–155 AktG 1965). Das handelsrechtlich weitgehend gebilligte Niederstwertprinzip fördert die Legung stiller Reserven (Unterbewertung von Aktiven und Überbewertung von Passiven). In guten Wirtschaftsjahren wird der Unternehmer verständlicherweise die gesetzlichen Möglichkeiten von Abschreibungen und vorsichtiger Bewertung ausnutzen, während in Zeiten schlechter Geschäfte manches höher zu Buche stehen mag, als es sich im Ernstfall realisieren läßt. So können „Rückstellungen“ Rücklagencharakter haben oder unzureichend sein, gebuchter „Erhaltungsaufwand“ tatsächlich aktivierungspflichtige Herstellungskosten enthalten oder ungenügend sein. Unausbleiblich ist jeder Bilanzansatz von subjektiven Vorstellungen desjenigen beeinflußt, der die Bilanz aufstellt.
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Erhard, F. (1970). Bilanzanalyse: Voraussetzungen, Grenzen und Möglichkeiten der Auswertung. In: Bilanzanalyse und steuerliche Betriebsprüfung. Gabler Verlag, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-13715-3_1
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-663-13715-3_1
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