Zusammenfassung
Die Handlungslehrlinge von gestern hatten die Tür zu halten, wenn er kam und ging. Er trug alles, aber niemals ein Produkt. Dabei hätte er sich noch nicht einmal die Hände schmutzig zu machen braudien, denn er trug Handschuhe aus Leder; im Sommer dünne, im Winter dicke. Wenn es die Situation erforderte und der Geschäftsinhaber persönlich zu begrüßen war, wurde einer abgestreift; das niedere Volk der Bediensteten wurde wegen seiner Bedeutung für den Absatz der Produkte anstelle eines Handschlages mit einem Gruß beehrt. Der Hut wurde elegant neben der dünnen Aktentasche oder dem Musterköfferchen mit zwei Fingern festgehalten. Das Gespräch mit dem Firmeninhaber vollzog sich im Unterhaltungston und war improvisiert, erfahrungsgeladen und niemals einstudiert oder angelernt. Die Erscheinung der Persönlichkeit machte das Geschäft. Je länger er kam, um so kürzer bot er an und um so größer waren die Aufträge, die er bekam. Man suchte den Rat dieses Weitgereisten mit Hut, Bügelfalte und auswechselbarer Hemdbrust. „Er war ein königlicher Kaufmann“, schwärmt noch heute die ehemalige Verkäuferin eines Spezialgeschäftes für Damenunterwäsche.
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Bossle, R. (1968). Reisende ohne Hut, aber mit Kopf. In: Marketing macht Märkte. Gabler Verlag, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-13189-2_10
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-663-13189-2_10
Publisher Name: Gabler Verlag, Wiesbaden
Print ISBN: 978-3-663-12587-7
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