Zusammenfassung
Eine Geschichte der Werbung schreiben, heißt eine Darstellung entscheidender Stadien unserer Kultur schlechthin geben1). Wie man nämlich kulturelle Entwicklungsstufen verfolgen kann, so läßt sich auch eine Entwicklungslinie für die Werbung aufzeichnen, die vom Ausrufer der Antike, von der primitiven Marktschreierei, vom gaunerhaften Reklametrick bis zur volkswirtschaftlichen Wirksamkeit der Werbung reicht, vom Aushängeschild mittelalterlicher Gewerbetreibender über das handschriftliche Nach-richtenblatt des Großhandelsherrn zum kapitalistischen, nach straffem Organisationsplan unter riesigem wirtschaftlichem Aufwand durchgeführten Reklamefeldzug. Werbung ist gleichermaßen ein Spiegel der Werbungtreibenden, ein Ausdruck ihres Denkens, ihres wirtschaftlichen Handelns und ihrer Verantwortung, wie ein Spiegel der Umworbenen, die in ihrer Haltung vom Zeitgeist beeinflußt werden2). Hinter jeder werblichen Äußerung und hinter jeder Abwandlung der Werbemittel und -methoden steht der Mensch mit seinen Wünschen und Idealen, stehen Unternehmer und Künstler, Handeltreibende und Scharlatane, die sich der Werbung als einem Werkzeug zur Erreichung ihrer Ziele bedienen3).
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Literatur
Vgl. Rudolf Seyffert: „Allgemeine Werbelehre“ — Stuttgart 1929, S. 18
Derselbe: a. a. O. S. 19
Vgl. Paul W. Meyer: „Das Haus der Zahl“ — „Die Anzeige“ Nr. 1/1954, S. 40
Interessanterweise bedient sich auch die moderne Werbung wieder in starkem Maß akustischer Mittel.
Man denke nur an den Werbefunk, an die Lautsprecherwerbung und an die Filmwerbung, bei der neben dem Bild auch das Wort eine wichtige Rolle spielt.
Vgl. Carl Hundhausen: „Wesen und Formen der Werbung“ a. a. O. S. 48.
Vgl. Carl Hundhausen: a. a. O. S. 48 ff. — Hundhausen bezieht sich in seinen geschichtlichen Darstellungen auf Arbeiten von Walter von zur Westen, vor allem auf sein Werk: „Reklamekunst aus zwei Jahrtausenden“ — Berlin 1925,
eine sehr eingehende Darstellung der Werbegeschichte und auf das Buch des gleichen Verfassers: „Reklamekunst“ — Bielefeld und Leipzig 1903.
Vgl. Rudolf Seyffert: a. a. O. S. 22 f.
Vgl. Carl Hundhausen: a. a. O. S. 49.
Vgl. Rudolf Seyffert: a. a. O. S. 23 ff. Audi Seyffert bezieht sich wiederholt auf Walter von zur Westen.
Vgl. Carl Hundhausen: a. a. O. S. 49 f.
Otto Groth weist darauf hin, daß sich in dem einstigen chinesischen Regierungsanzeiger, dessen Ursprung auf das Jahr 989 zurückgehen soll, bereits vor 1457 bezahlte Anzeigen befanden.
Vgl. Otto Groth: „Die Zeitung“ — Mannheim 1930, Band 3, S. 159.
Interessant ist in diesem Zusammenhang ein Vergleich zum wiedererstehenden Inseratenwesen in der Bundesrepublik nach dem Zusammenbruch des Jahres 1945, als die Lizenzpresse noch nicht in größerem Umfang existierte.
Vgl. Rudolf Seyffert: a. a. O. S. 29 f.
Vgl. Rudolf Seyffert: a. a. O. S. 30 f. Ferner: Eberhard Seifert: „Besinnlicher Bummel durch die Vergangenheit“ — „Die Anzeige“ Nr. 10/1954, S. 914 f.,
sowie Claus D. Möhrke: „Pressegeschichte zum Nachschlagen“ — Münster 1951, S. 4 f. und 10.
Der Verfasser verdankt im übrigen seinen Überblick über die Geschichte der Werbung und insbesondere der Pressewerbung der Vorlesung seines Lehrers, Prof. Dr. Dr. Ernst Meier, über: „Die Geschichte des Pressewesens“.
Vgl. Rudolf Seyffert: a. a. O. S. 32 f., und Claus D. Möhrke: a. a. O. S. 51 f.
Vgl. Rudolf Seyffert: a. a. O. S. 21 f.
Vgl. Rudolf Seyffert: a. a. O. S. 31.
Vgl. Paul W. Meyer: „Das Haus der Zahl“ — „Die Anzeige“ Nr. 1/1954, S. 41.
Vgl. Rudolf Seyffert: a. a. O. S. 31 f.
Georg Bergler in seinem Referat anläßlich des Kongresses der Werbung Frankfurt/Main 1954. Niedergelegt in: „Werbung nutzt dem Verbraucher“ — Darmstadt 1954, S. 112 f.
Wie tief die damals geschaffenen Qualitätsbegriffe bis in die heutige Zeit wirken, geht aus einer Untersuchung von Ernst Braunschweig und Hubert Strauf: „Bilanz der Marke“ — Essen 1949 — hervor. Vgl. den Aufsatz: „Markenwissen und Markenwerbung“ — „Dt. Ztg. u. Wirtschaftsztg.“ vom 20. 7. 1949.
Vgl. Paul W. Meyer: a. a. O. S. 43.
Eberhard Seifert: „Besinnlicher Bummel...“ a. a. O. S. 914.
Vgl. hierzu auch: Eugen Johannes Maecker und Uli Huber: „Werbung plus Graphik“ — Berlin 1953, S. 3.
Vgl. Horst van Deun: „Markenwerbung — gestern, heute, morgen“ — „Die Anzeige“ Nr. 5/1954, S. 433.
Vgl. Carl Hundhausen: „Wesen und Formen...“ a. a. O. S. 50.
Willi Mengel: Gesteigerte Werbung“ — „Graphik“ Nr. 5/1950, S. 272.
Die „Illustrierte Zeitung“ wurde erst 1945 von den Russen liquidiert.
Leipzig bildete einerseits den Mittelpunkt des Buchhandels und war andererseits durch seine verkehrspolitische Lage im Schnittpunkt wichtiger Handelswege sehr begünstigt. Da die Sortimentsbuchhändler von sich aus kaum Werbung betrieben, war es verständlich, daß die Leipziger Verlage bei der engen Beziehung von Buch und Zeitschrift die Situation erfaßten und die Journale den Zwecken des gesteigerten Vertriebs nutzbar machten. — Vgl. Eberhard Seifert: „Besinnlicher Bummel...“ a. a. O. S. 916.
Die „Leipziger Illustrierte“ hatte 1845 eine Auflage von 15 000 Exemplaren. Mit 53 Seiten Anzeigen im Jahre 1850 und 696 Seiten im Jahre 1910 betrug das Anzeigenvolumen 6,29 bzw. 27,79 Prozent des Gesamtvolumens. — Vgl. Hundhausen: „werben oder beherrschen“ a. a. O. S. 24.
Vgl. Eberhard Seifert: a. a. O. S. 916.
Vgl. Horst van Deun: a. a. O. S. 433.
Vgl. Horst van Deun: a. a. O. S. 433 f.
Nicht nur die Gesamtauflage wurde bekanntgegeben, sondern diese Tabellen enthielten auch eine Unterteilung in Stadtabonnenten, Landabonnenten und Postabonnenten, Straßenverkauf und sonstige Exemplare. Außerdem waren die Bezieher aufgegliedert in Industrie- und Handelsfirmen, Gewerbetreibende, Landwirte, freie Berufe, Beamte, Angestellte, Arbeiter, Gaststätten und sonstige. Auch die Angaben über den Anzeigenteil selbst waren unterteilt in amtliche Anzeigen, Familienanzeigen, Geschäftsanzeigen, Vereinsanzeigen, Vergnügungsanzeigen, Anzeigen des Grundstücks-, Wohnungs- und Hypothekenmarktes, An- und Verkaufsanzeigen und sonstige Inserate. Dazu kamen noch genaue Angaben über die gesamte Einwohnerzahl des Verbreitungsgebietes, die Einwohnerzahl des Erscheinungsortes, das Durchschnittseinkommen pro Kopf des Steuerveranlagten und die Sparkassenguthaben, umgerechnet auf den Kopf der Bevölkerung. Vgl. Will Hanns Hebsacker: „Von der Reklame zur Werbung“ „Die Anzeige“ Nr. 1/1954, S. 22.
Professor Dr. d’Ester schrieb zu dem Buch ein Geleitwort, und namhafte Fachleute ergänzten den Tabellenteil des Werkes, so der Referent im Statistischen Reichsamt Dr. Otto Schlier über „Die Struktur der deutschen Wirtschaftsgebiete“, Hauptschriftleiter Dr. Hans Kapfinger über „Die Struktur der deutschen Presse“ und Werbeberater Hanns F. J. Kropff über „Theorie und Praxis der Marktanalyse“. Vgl. Will Hanns Hebsacker: a. a. O. S. 22.
Vgl. Will Hanns Hebsacker: a. a. O. S. 22.
Am 12. 9. 1933 wurde das Gesetz über Wirtschaftswerbung erlassen. Am 27. 10. 1933 wurde der Werberat der Deutschen Wirtschaft durch die „Zweite Verordnung zur Durchführung des Gesetzes über Wirtschaftswerbung“ errichtet. Am 1. 11. 1933 begann der Werberat seine Tätigkeit.
Vgl. Heinrich Hunke: „Die neue Wirtschaftswerbung“ — Hamburg 1938, S. 27 ff.
Vgl. H. H. B.: „Freiwillige Disziplin der Werbung“ — „Deutsche Zeitung und Wirtschaftszeitung“ Nr. 69 vom 27. 8. 1949, S. 10.
Vgl. H. H. B.: „Freiwillige Disziplin...“ a. a. O.
Vgl. A. E.: „Reklame machen — Werbung treiben“— „Deutsche Zeitung und Wirtschaftszeitung“ Nr. 86 vom 26. 10. 1949, S. 7.
Vgl. H. H. B.: „Freiwillige Disziplin...“ a. a. O.
Karl Heinz Jonas: „ZAW — Wesen und Werk“ — München 1955, S. 17.
Vgl. A. E.: „Reklame machen...“ a. a. O.
Vgl. H. H. B.: „Freiwillige Disziplin...“ a. a. O.
Wilhelm Tigges: „30 Jahre DIE ANZEIGE“ — „Die Anzeige“ Nr. 1/1954, S. 17.
Edgar H. P. Meyer: „30 Jahre DIE ANZEIGE“ a. a. O. S. 18.
Die Zitate der oben erwähnten Verfasser entstammen den Grußworten zum 30jährigen Bestehen der bekannten Werbefachzeitschrift. „Die Anzeige“ erschien seinerzeit mit einem lesenswerten Jubiläumsheft. Zur Geschichte der Werbung vgl. auch: Viktor Mataja: „Die Reklame“. — 4. Auflage, München 1926
und Peter L. Weisserth: „Die Entstehung der Wirtschaftswerbung“ Diss. Nürnberg 1953.
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Richter, R. (1959). Erster Hauptteil. In: Wirtschaftswerbung in der sozialen Marktwirtschaft. Fachbücher für die Wirtschaft. Gabler Verlag, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-12856-4_3
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Publisher Name: Gabler Verlag, Wiesbaden
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