Zusammenfassung
Nachdem im vorangegangenen Kapitel die Entwicklung der Wählerrekrutierung der politischen Hauptgruppierungen im Kaiserreich skizziert worden ist, soll hier das politische Verhalten in der Weimarer Republik im Vordergrund stehen. Da wir über die sozialstrukturelle Verankerung der politischen Hauptrichtungen in der Weimarer Republik gut informiert sind, erübrigt sich an dieser Stelle eine ausführliche Erörterung der Thematik, wenngleich sie nicht einfach übergangen werden soll. Im Mittelpunkt dieses Kapitels steht vielmehr die Frage nach dem Einfluß der politischen Traditionen auf die Entwicklung des Weimarer Parteiensystems. Besondere Aufmerksamkeit wird der Frage gewidmet, inwieweit die liberale Wählerrekrutierung und die regional unterschiedliche Entwicklung der NSDAP in den Jahren 1928 bis 1933 von regionalen Wählertraditionen beeinflußt worden sind. Von Interesse dürften zwei Fragen sein: 1. Kommt den politischen Traditionen allein eine stärkere Erklärungskraft zu als den gewöhnlich herangezogenen Sozialstrukturvariablen? 2. Verschwinden die statistischen Zusammenhänge zwischen den in den meisten historischen Wahlstudien aufgenommenen Merkmalen wie Urbanisierung, Industrialisierung und Konfession auf der einen und den Wähleranteilen der Liberalen und Nationalsozialisten auf der anderen Seite, wenn man zusätzlich die politischen Traditionen in die Erklärungsmodelle aufnimmt? Diese Schwerpunktsetzung ist folgendem Umstand geschuldet: In theoretischen Erörterungen werden politische Traditionen bzw. Wählertraditionen zwar häufig als erklärende Merkmale des Wahlverhaltens postuliert, doch kaum zum Gegenstand der empirischen Forschung erhoben.
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Literatur
Vgl. u.a. Paul F. Lazarsfeld, The People’s Choice, 3. Aufl., New York und London 1968.
Vgl. Angus Campbell u.a., The American Voter, New York 1960.
Rudolf Heberle, Wahlsoziologie, in: Wilhelm Bernsdorf (Hrsg.), Wörterbuch der Soziologie, Bd.3, Frankfurt a. M. 1972, S. 910.
Anthony Downs, Ökonomische Theorie der Demokratie, Tübingen 1968; Valdimer O. Key, The Responsible Electorate. Rationality in Presidential Voting, 1936–1960, Cambridge, Mass., 1966.
Philipp Herder-Dornich und Manfred Groser, Ökonomische Theorie des politischen Wettbewerbs, Göttingen 1977, S. 109.
Heinrich August Winkler, Mittelstand, Demokratie und Nationalsozialismus. Die politische Entwicklung von Handwerk und Kleinhandel in der Weimarer Republik, Köln 1972, S. 134.
Dietrich Thränhardt, Wahlen und politische Strukturen in Bayern 1848–1953. Historisch-soziologische Untersuchungen zum Entstehen und zur Neuerrichtung eines Parteiensystems, Düsseldorf 1973; Karl Rohe, Vom Revier zum Ruhrgebiet. Wahlen, Parteien, Politische Kultur, Essen 1986; Karl-Heinz Naßmacher, Zerfall einer liberalen Subkultur. Kontinuität und Wandel des Parteiensystems in der Region Oldenburg, in: Herbert Kühr (Hrsg.), Vom Milieu zur Volkspartei. Funktionen und Wandlungen der Parteien im kommunalen und regionalen Bereich, Königstein/Ts. 1979, S. 29–134.
Vgl. Gunnar von Schuckmann, Die politische Willensbildung in der Großstadt Köln seit der Reichsgründung 1871. Eine Liingsschnittstudie politischer Gemeindesoziologie, Diss. Universität Köln 1965.
Eine systematische Analyse des Zusammenhangs von politischen Traditionen und Wahlverhalten liefert Heinz Sahner, Politische Tradition, Sozialstruktur und Parteien-system in Schleswig-Holstein. Ein Beitrag zur Replikation von Rudolf Heberles: Landbevölkerung und Nationalsozialismus, Meisenheim am Glan 1972.
Wolfgang Rudzio, Wahlverhalten und kommunalpolitisches Personal in ausgewählten Oldenburger Gemeinden. Aspekte politisch-sozialer Milieustrukturen, in: Wolfgang Günther (Hrsg.), Sozialer und politischer Wandel in Oldenburg, Oldenburg 1981, S. 253f. Rudzio sieht hierin im übrigen einen Kritikpunkt an den Methoden der empirischen Wahlsoziologie. Stellt man fest, daß die üblicherweise in Studien benutzten Sozialvariablen nur eine geringe Varianz der abhängigen Variable erklären, so kann dies die Forschung anregen, nach erklärungskräftigeren Variablen zu suchen. Es handelt sich hierbei um eine Frage der Modellspezifikation. Von dieser inhaltlichen Frage ist die Frage der Analysemethoden scharf zu trennen. Die Kritik an den Methoden der empirischen Wahlsoziologie geht also fehl.
Rudzio, Wahlverhalten (Anm. 10), S. 254.
M. Rainer Lepsius, Parteiensystem und Sozialstruktur: zum Problem der Demokratisierung der deutschen Gesellschaft, in: Wilhelm Abel u.a. (Hrsg.), Wirtschaft, Gesellschaft und Wirtschaftsgeschichte. Festschrift zum 65. Geburtstag von Friedrich Lütge, Stuttgart 1966, S. 371–393.
Vgl. Naßmacher, Zerfall (Anm. 7).
Z. B. Lepsius, Parteiensystem (Anm. 12), S. 381; Rudzio, Wahlverhalten (Anm. 10), S. 260fí.; Naßmacher, Zerfall (Anm. 7).
Jack Dennis und Donald J. McCrone, Preadult Development of Political Party Identification in Western Democracies, in: CPS, Jg. 3 (1970), S. 247.
Philip E. Converse, Of Time and Partisan Stability, in: CPS, Jg. 2 (1969), S. 141f.
Vgl. Walter D. Burnham, Political Immunization and Political Confessionalism. The United States and Weimar Germany, in: JIH, Jg. 3 (1972), S. 1–30.
Franz Urban Pappi, Sozialstruktur, gesellschaftliche Wertorientierungen und Wahlabsicht, in: PVS, Jg. 18 (1977), S. 197.
Ebd.
Sigmund Neumann, Die Parteien der Weimarer Republik. Mit einer Einführung von Karl Dietrich Bracher, 4. Aufl., Stuttgart 1977, S. 89.
Vgl. Gerhard A. Ritter, Kontinuität und Umformung des deutschen Parteiensystems 1918–1920, in: Eberhard Kolb (Hrsg.), Vom Kaiserreich zur Weimarer Republik, Köln 1972, S. 244–285; Karl Rohe, Wahlen und Wählertraditionen. Kulturelle Grundlagen deutscher Parteien und Parteiensysteme im 19. und 20. Jahrhundert, Frankfurt am Main 1992, S. 121ff. Vgl. zur Problematik der Wählerstrukturen beim Ubergang vom Kaiserreich zur Weimarer Republik u.a. meine folgende Arbeit: Kontinuität und Diskontinuität des deutschen Parteiensystems 1912–1920 unter besonderer Berücksichtigung der Wahl zur Nationalversammlung 1919 und zum 1. Reichstag 1920, Diplomarbeit Berlin 1988.
Lepsius, Parteiensystem (Anm. 12), S. 377.
Seymour Martin Lipset und Stein Rokkan, Cleavage Structures, Party Systems, and Voter Alignments. An Introduction, in: dies. (Hrsg.), Party Systems and Voter Alignments, New York 1967, S. 1–64.
Ritter, Kontinuität (Anm. 21), S. 255.
Naßmacher, Zerfall (Anm. 7), S. 72.
Lepsius, Parteiensystem (Anm. 12), S. 379.
Zur genaueren Analyse der Entwicklung der drei sozialistischen Parteien bei den Wahlen 1912 bis 1924 vgl. Jürgen R. Winkler, Die soziale Basis der sozialistischen Parteien in Deutschland vom Ende des Kaiserreichs bis zur Mitte der Weimarer Republik 1912–1924, in: AfS, Bd. XXIX (1989), S. 137–171.
Vgl. Lepsius, Parteiensystem (Anm. 12); Naßmacher, Zerfall (Anm. 7).
Lepsius, Parteiensystem (Anm. 12), S. 379.
Vgl. Lepsius, Parteiensystem (Anm. 14), S. 381.
Ebd., S. 380.
Vgl. z. B. Gerhard A. Ritter unter Mitarbeit von Merith Niehuss, Wahlgeschichtliches Arbeitsbuch. Materialien zur Statistik des Kaiserreichs 1871–1918, München 1980, S. 23.
Peter Hoschka und Hermann Schunck, Stabilität regionaler Wählerstrukturen in der Bundesrepublik. Oder: Wider die Suche nach dem kleinen Unterschied, in: PUS, Jg. 18 (1977), S. 279–300.
Ebd., S. 281.
Ebd., 281f.
Vgl. zur Stabilität der Wählerstrukturen in der Weimarer Republik auch Dirk Hanisch, Sozialstrukturelle Bestimmungsgründe des Wahlverhaltens in der Weimarer Republik Eine Aggregatdatenanalyse der Ergebnisse der Reichstagswahlen 1924 bis 1933, Duisburg 1983, S. 76ff.
Vgl. Karl Schmitt, Konfession und Wahlverhalten in der Bundesrepublik Deutschland, Berlin 1989, S. 50.
Vgl. Hoschka und Schunck, Stabilität (Anm. 33), S. 285.
Lepsius, Parteiensystem (Anm. 12), S. 379.
Stanley Suval, Electoral Politics in Wilhelmine Germany, Chapel Hill und London 1985, S. 126.
Vgl. Werner Stephan, Zur Soziologie der Nationalsozialistischen Deutschen Arbeiterpartei, in: ZfP, Jg. 20 (1931), S. 793–800; ders., Die Parteien nach den großen Frühjahrswahlkämpfen. Eine Analyse der Wahlziffern des Jahres 1932, in: ZfP, Jg. 22 (1932), S. 110–118; ders., Grenzen des nationalsozialistischen Vormarsches. Eine Analyse der Wahlziffern seit der Reichstagswahl 1930, in: ZfP, Jg. 21 (1932), S. 570578; ders., Die Reichstagswahlen vom 31. Juli 1932. Eine Analyse der Wahlziffern, in: ZfP, Jg. 23 (1933), S. 353–360.
Theodor Geiger, Panik im Mittelstand, in: Die Arbeit, Jg. 7 (1930), S. 637–654.
Rudolf Heberle, Landbevölkerung und Nationalsozialismus. Eine soziologische Untersuchung der politischen Willensbildung in Schleswig-Holstein 1918–1932, Stuttgart 1963; Seymour Martin Lipset, Soziologie der Demokratie, Neuwied und Berlin 1962.
James J. Sheehan, Der deutsche Liberalismus. Von den Anfängen im 18. Jahrhundert bis zum Ersten Weltkrieg, 1770–1914, München 1983, S. 329.
Naßmacher, Zerfall (Anm. 7), S. 77.
Cameron, zitiert nach Jürgen W. Falter, Wählerwanderungen vom Liberalismus zu (rechts-)extremen Parteien. Ein Forschungsbericht am Beispiel des NSDAP-Aufstiegs 1928–1933 und der NPD Erfolge 1966–1970, in: Lothar Albertin (Hrsg.), Politischer Liberalismus in der Bundesrepublik, Göttingen 1980, S. 98.
Falter, Wählerwanderungen (Anm. 46), S. 98.
Hänisch, Bestimmungsgründe (Anm. 36), S. 222.
Ebd.
Martin Broszat, Die Struktur der NS-Massenbewegung, in: VJZG, Jg. 31 (1983), S. 63.
Naßmacher, Zerfall (Anm. 7), S. 69.
Rohe, Wahlen (Anm. 21), S. 147.
Ebd.
So z. B. Detlef J. Peukert, Die Weimarer Republik. Krisenjahre der Moderne Frankfurt am Main 1987, S. 235.
Rudzio, Wahlverhalten (Anm. 10), S. 261.
Vgl. Heinrich Best, Politische Regionen in Deutschland: Historische (Dis-)Kontinuitäten, in: Dieter Oberndörfer und Karl Schmitt (Hrsg.), Parteien und politische Traditionen in der Bundesrepublik Deutschland, Berlin 1991, S. 39–64.
Vgl. Hanisch, Bestimmungsgründe (Anm. 36); Jürgen W. Falter, Hitlers Wähler München 1991, S. 169ff.
Vgl. hierzu Jürgen R. Winkler, Sozialstruktur und Parteiensystem in Deutschland 1912–1924, in: HSR, Jg. 17 (1992), S. 53–102.
Jürgen W. Falter, Thomas Lindenberger und Siegfried Schumann, Wahlen und Abstimmungen in der Weimarer Republik Materialien zum Wahlverhalten 1919–1933, München 1986, S. 167f.
Vgl. ebd., S. 179.
Vgl. für die Weimarer Republik insbes. Hanisch, Bestimmungsgründe (Anm. 36), S. 86ff.
Derartige Berechnungen für die Weimarer Republik sind vor allem von Falter angestellt worden. Vgl. insbes. Jürgen W. Falter unter Mitarbeit von Hartmut Bömermann, Die Wählerpotentiale politischer Teilkulturen 1920–1933, in: Detlef Lehnert und Klaus Megerle (Hrsg.), Politische Identität und nationale Gedenktage. Zur politischen Kultur in der Weimarer Republik, Opladen 1989, S. 281–305; Jürgen W. Falter und Reinhard Zintl, Weltwirtschaftskrise und NSDAP-Wahlerfolge. Ein Erklärungsversuch mit Hilfe eines „rationalistischen“ Ansatzes und ökologischer Regressionsanalysen, in: Jürgen W. Falter, Hans Rattinger und Klaus G. Troitzsch (Hrsg.), Wahlen und politische Einstellungen in der Bundesrepublik Deutschland. Neuere Entwicklungen der Forschung, Frankfurt am Main u.a. 1989, S. 122–174.
Vgl. die Interpretation bei Wilfried Loth, Katholiken im Kaiserreich. Der politische Katholizismus in der Krise des wilhelminischen Deutschland, Düsseldorf 1984; Karl-Egon Lönne, Politischer Katholizismus im 19. und 20. Jahrhundert, Frankfurt am Main 1986. Beide gehen von einer Erosion der sozialen Basis des politischen Katholizismus im Kaiserreich aus.
Vgl. zu diesem Problem am Beispiel Schwabens die Fallstudien von Zdenek Zofka, Die Ausbreitung des Nationalsozialismus auf dem Lande. Eine regionale Fallstudie zur politischen Einstellung der Landbevölkerung in der Zeit des Aufstiegs und der Machtergreifung der NSDAP 1928–1936, München 1976.
Vgl. Falter, Lindenberger, Schumann, Wahlen und Abstimmungen (Anm. 59), S. 174ff.
Vgl. ebd., S. 174.
Vgl. ebd., S. 179.
Hanisch, Bestimmungsgründe (Anm. 36), S. 104. Allerdings zeigen die Berechnungen von Hänisch keinen negativen Einfluß der Urbanisierung auf die Wählerrekrutierung der Konservativen in der Weimarer Republik. Vermutlich handelt es sich dabei um einen auf der unterschiedlichen Messung der Parteistärken beruhenden Forschungsartefakt.
Vgl. Seymour Martin Lipset, Soziologie der Demokratie, Neuwied und Berlin 1962.
Vgl. Burnham, Political Immunization (Anm. 17); Lepsius, Parteiensystem (Anm. 12).
Vgl. u.a. Rudolf Heberle, Landbevölkerung und Nationalsozialismus. Eine soziologische Untersuchung der politischen Willensbildung in Schleswig-Holstein 1918 bis 1932, Stuttgart 1963.
Vgl. Falter, Lindenberger, Schumann, Wahlen und Abstimmungen (Anm. 59), S. 184.
Vgl. ebd., S. 183f.
Vgl. ausführlicher zur Bedeutung der Wirtschaftsstruktur für das politische Verhalten in der Weimarer Republik Hänisch, Bestimmungsgründe (Anm. 36), S. 143–159.
Daß die NSDAP bereits 1928 auf dem Land einen Durchbruch erlebte, schreibt u.a. Peukert, Weimarer Republik (Anm 54), S. 235.
Oft ist zu lesen, daß die Nationalsozialisten im Jahr 1930 vor allem in den Landregionen große Einbrüche erzielen konnten. Vgl. z. B. Heinrich August Winkler, Mittelstand, Demokratie und Nationalsozialismus. Die politische Entwicklung von Handwerk und Kleinhandel in der Weimarer Republik, Köln 1972, S. 177. Tatsächlich ist jedoch, wie schon Hänisch, Bestimmungsgründe (Anm. 36), gezeigt hat, für das Jahr 1930 ein derartiger systematischer Zusammenhang nicht zu beobachten. Das heißt natürlich nicht, daß die NSDAP nicht hier und da in Landregionen größere Erfolge verzeichnen konnte.
Vgl. Peukert, Weimarer Republik (Anm. 54), S. 226ff.
Hänisch, Bestimmungsgründe (Anm. 36), S. 153f.
Vgl. Falter, Lindenberger und Schumann, Wahlen und Abstimmungen (Anm 59).
Vgl. hierzu Jürgen R. Winkler, Sozialstruktur und Parteiensystem in Deutschland 1912–1924, in: HSR Jg. 17 (1992), S. 53–102.
Vgl. Lepsius, Parteiensystem (Anm. 12).
Hans-Dieter Klingemann, Bestimmungsgrunde der Wahlentscheidung. Eine regionale Wahlanalyse Meisenheim am Glan 1969, S. 55f.
Karl-Heinz Naßmacher, Regionale Tradition als Bestimmungsfaktor des Parteiensystems. Neuere Perspektiven der politischen Ökologie, in: Wolfgang Günther (Hrsg.), Sozialer und politischer Wandel in Oldenburg. Studien zur Regionalgeschichte vom 17. bis 20. Jahrhundert, Oldenburg 1981, S. 167.
Ebd., S. 180.
Karl-Heinz Naßmacher, Naßmacher, Parteien im Abstieg. Wiederbegründung und Niedergang der Bauern-und Bilrgerparteien in Niedersachsen, Opladen 1989, S. 82.
Theodor Geiger, Die soziale Schichtung des deutschen Volkes, Tübingen 1932.
Vgl. Lipset, Soziologie (Anm. 43).
Wolfram Fischer, Deutschland 1850–1914, in: ders. (Hrsg.), Europäische Wirtschafsund Sozialgeschichte von der Mitte des 19. Jahrhunderts bis zum Ersten Weltkrieg, Stuttgart 1985.
Sheehan, Liberalismus (Anm. 44), S. 287.
Lothar Gall, Liberalismus und Nationalstaat. Der deutsche Liberalismus und die Reichsgründung, in: Helmut Berding u.a. (Hrsg.), Vom Staat des Ancien régime zum modernen Parteienstaat. Festschrift für Theodor Schieder, München und Wien 1978, S. 296.
Vgl. Hans Pohl, Wirtschafts-und sozialgeschichtliche Grundzüge der Epoche 18701914. Einführung in die Problematik, in: ders. (Hrsg.), Sozialgeschichtliche Probleme in der Zeit der Hochindustrialisierung (1870–1914),Paderborn 1979, S. 46ff.
Insbesondere durch Lipset, Soziologie (Arm. 43).
Vgl. Karl Dietrich Bracher, Die Auflösung der Weimarer Republik. Eine Studie zum Problem des Machtverfalls in der Demokratie, 5. Aufl., Königstein/Ts. 1978, S. 152ff.
Winkler, Mittelstand (Arm. 76), S. 177.
Vgl. Reinhard Bendiz, Social Stratification and Political Power, in: APSR, Jg. 46 (1952), S. 357–375; Rudolf Blank, Die soziale Zusammensetzung der sozialdemokrati- schen Wählerschaft Deutschlands, in: A/SS, Bd. 20 (1905), S. 507–550; Rudolf Kästermeyer, Die Mittelschichten und ihr politischer Weg, Potsdam 1933, S. 39f.
Jürgen W. Falter, Wahlen und Wählerverhalten unter besonderer Berücksichtigung des Aufstiegs der NSDAP nach 1928, in: Karl Dietrich Bracher, Manfred Funke und Hans-Adolf Jacobsen (Hrsg.), Die Weimarer Republik 1918–1933, Bonn 1987, S. 496.
So z. B. Lothar Albertin, Liberalismus und Demokratie am Anfang der Weimarer Republik. Eine vergleichende Analyse der Deutschen Demokratischen Partei und der Deutschen Volkspartei, Düsseldorf 1972, S. 11.
Vgl. z. B. Andrzej Malewski, Verhalten und Interaktion, 2. Aufl., Tübingen 1977, S. 128ff.
Vgl. Rembert Unterstell, Mittelstand in der Weimarer Republik. Die soziale Entwicklung und politische Orientierung von Handwerk, Kleinhandel und Hausbesitz 19191933. Ein Überblick, Frankfurt am Main u.a. 1989, S. 93ff.
Vgl. z. B. Martin Broszat, Soziale Motivation und Führer-Bindung des Nationalsozialismus, in: VfZG, Jg. 18 (1970), S. 395.
Vgl. Lipset, Soziologie (Anm. 43); vgl. auch Jürgen W. Falter, Radikalisierung des Mittelstandes oder Mobilisierung der Unpolitischen? Die Theorien von Seymour Martin Lipset und Reinhard Bendix über die Wählerschaft der NSDAP im Lichte neuerer Forschungsergebnisse, in: Peter Steinbach (Hrsg.), Ibleme politischer Partizipation im Modernisierungsprozeß, Stuttgart 1982, S. 438–469; Heinrich August Winkler, Extremismus der Mitte? Sozialgeschichtliche Aspekte der nationalsozialistischen Machtergreifung, in: ders., Liberalismus und Antiliberalismus. Studien zur politischen Sozialgeschichte des 19. und 20. Jahrhunderts, Göttingen 1979, S. 205–217.
Winkler, Mittelstand (Anm 76), S. 159.
Vgl. ebd.; ferner Jürgen Kocka, Ursachen des Nationalsozialismus, in: APuZ, B25 (1980), S. 3–15.
Lothar Albertin, Die liberalen Parteien in der Weimarer Republik. Etappen ihres Niedergangs, in: Hans Vorländer (Hrsg.), Verfall oder Renaissance des Liberalismus? Beiträge zum deutschen und internationalen Liberalismus, München 1987, S. 67.
Vgl. Larry E. Jones, Inflation, Revaluation, and the Crises of Middle Class Politics. A Study in the Dissolution of the German Party System 1923–1928, in: CEH, Jg. 12 (1979), S. 143–169.
Larry E. Jones, „The Dying Middle“. Weimar Germany and the Fragmentation of Bourgeois Politics, in: CEH, Jg. 5 (1972), S. 31.
Küstermeyer, Mittelschichten (Anm. 95), S. 47.
Vgl. Bendiz, Social Stratification (Anm. 95).
Küstermeyer, Mittelschichten (Anm. 95), S. 9.
Werner Sombart, Der moderne Kapitalismus. Historisch-systematische Darstellung des gesamteuropäischen Wirtschaftslebens von seinen Anfängen bis zur Gegenwart, Bd. 3: Das Wirtschaftsleben im Zeitalter des Hochkapitalismus, 2. Halbband: Der Hergang der hochkapitalistischen Wirtschaft/Die Gesamtwirtschaft, München und Leipzig 1927, S. 963.
Vgl. zur Inflation allgemein Cal-Ludwig Holtferich, Die deutsche Inflation 1914–1923. Ursachen und Folgen in internationaler Perspektive, New York 1980.
Karl Hardach, Deutschland 1914–1979, in: Carlo Cipolla und Knut Borchardt (Hrsg.), Europäische Wirtschaftsgeschichte, Bd 5: Die europäischen Volkswirtschaften im zwanzigsten Jahrhundert, Stuttgart und New York 1980, S. 56.
Vgl. Otto Busch und Gerald D. Feldmann (Hrsg.), Historische Prozesse der deutschen Inflation 1914–1924, Berlin 1978.
Vgl. Unterstell, Mittelstand (Anm. 99), S. 31ff.
Winkler, Liberalismus (Anm. 101), S. 18.
Vgl. insbesondere Winkler, Mittelstand (Anm. 76); Geiger, Panik (Anm. 42).
Kocka, Ursachen (Anm. 103), S. 10.
Kiistermeyer, Mittelschichten (Anm. 95), S. 39.
Vgl. zu den Angestellten Günther Schulz, Die industriellen Angestellten. Zum Wandel einer sozialen Gruppe im Industrialisierungsprozeß, in: Hans Pohl (Hrsg.), Sozialgeschichtliche Probleme in der Zeit der Hochindustrialisierung (1870–1914), Paderborn u.a. 1979, S. 217–266; Hans Speier, Die Angestellten vor dem Nationalsozialismus. Zur deutschen Sozialstruktur, Frankfurt am Main 1989; Jürgen Kocka, Die angestellten in der deutschen Geschichte 1850–1980. Vom Privatbeamten zum Angestellten Arbeitnehmer, Göttingen 1981; Hans J. Priamus, Angestellte und Demokratie. Die nationalliberale Angestelltenbewegung in der Weimarer Republik, Göttingen 1980.
Vgl. Albertin, Liberalismus (Anm. 97), S. 11; ders., Parteien (Anm. 104), S. 58.
Albertin, Parteien (Anm. 104), S. 59. Vgl. auch Albertin, Liberalismus (Anm. 97), S. 126ff.
Jürgen C. Heß, Die Desintegration des Liberalismus in der Weimarer Republik, in: Hans Vorländer (Hrsg.), Verfall oder Renaissance des Liberalismus. Beiträge zum deutschen und internationalen Liberalismus, München 1987, S. 100.
Vgl. Samuel Pratt, The Social Bases of Nazism and Communism in Urban Germany. A Correlational Study of the July 31,1932 Reichstag Election in Germany, MA-Arbeit, Michigan State University, East Lansing 1948.
Vgl. Martin A. Trow, Small Businessmen, Political Tolerance, and Support for McCarthy, in: AJS, Jg. 64 (1958), S. 279ff.
Kocka, Ursachen (Anm. 103), S. 9f.
Ebd., S. 10.
Peukert, Weimarer Republik (Anm. 54), S. 161.
Vgl. Hänisch, Bestimmungsgründe (Anm. 36), S. 172ff.
Vgl. Falter, Hitlers Wähler (Anm 57), S. 230ff.
Vgl. zur Arbeiterschaft Josef Mooser, Arbeiterleben in Deutschland 1900–1970. Klassenlagen,Kultur und Politik, Frankfurt am Main 1984.
Vgl. ebd., S. 160f.; Rohe, Revier (Anm. 7).
Vgl. Mooser, Arbeiterleben (Anm. 128), S. 161.
Ebd., S. 162.
Ebd., S. 167.
Vgl. Werner Abelshauser, Verelendung der Handarbeiter? Zur sozialen Lage der deutschen Arbeiter in der großen Inflation der frühen Zwanziger Jahre, in: Hans Mommsen und H. Schulze (Hrsg.), Vom Elend der Handarbeit, Stuttgart 1981, S. 445–476.
So beispielsweise Lipsius, Parteiensystem (Anm. 12).
Gerhard A. Ritter, Die deutschen Parteien 1830–1914. Parteien und Gesellschaft im konstitutionellen Regierungssystem, Göttingen 1985, S. 61.
Ebd.
Mooser, Arbeiterleben (Anm. 128), S. 181.
Vgl. Rohe, Revier (Anm. 7).
Jürgen W. Falter und Dirk Hänisch, Die Anfälligkeit von Arbeitern gegenüber der NSDAP bei den Reichstagswahlen 1928–1933, in: MS, Jg. 26 (1986), S. 180.
Ebd.
Vgl. etwa Rohe, Revier (Anm. 7).
Ebd., S. 25.
Albertin, Parteien (Anm. 104), S. 58.
Vgl. hierzu Winkler, Basis (Anm 27); ders., Sozialstruktur (Anm. 58).
Vgl. ausführlich zu dem Zusammenhang von Arbeiterschaft und Nationalsozialismus Falter u. Hänisch, Anfälligkeit (Anm. 139); Falter, Hitlers Wähler (Anm. 57), S. 198ff.
Thränhardt, Wahlen (Anm. 7), S. 137.
Lepsius, Parteiensystem (Anm 12), S. 379.
Vgl. Küstermeyer, Mittelschichten (Anm. 95).
Winkler, Mittelstand (Anm. 6), S. 121.
Ebd., S. 180.
Ebd., S. 139.
Heß, Desintegration (Anm. 121), S. 96.
Vgl. etwa Naßmacher, Zerfall (Anm. 7).
Winkler, Mittelstand (Anm. 6).
Hans Speier, Die Angestellten vor dem Nationalsozialismus. Ein Beitrag zum Verständnis der deutschen Sozialstruktur 1918–1933, Göttingen 1977; Jürgen Kocka, Die Angestellten in der deutschen Geschichte 1850–1980. Vom Privatbeamten zum angestellten Arbeitnehmer, Göttingen 1981; Hans-Jürgen Priamus, Angestellte und Demokratie. Die nationalliberale Angestelltenbewegung in der Weimarer Republik, Stuttgart 1979; Hans Mommsen, Beamtentum im Dritten Reich, Stuttgart 1966; Michael Prinz, Vom neuen Mittelstand zum Volksgenossen. Die Entwicklung des sozialen Status der Angestellten von der Weimarer Republik bis zum Ende der NS-Zeit, München 1986.
Theodor Geiger, Panik (Anm. 42).
Küstermeyer, Mittelschichten (Anm. 95), S. 24.
Vgl. hierzu die zahlreichen Arbeiten Falters über die Wähler der NSDAP.
Vgl. zur Faktorenanalyse Jae-On Kim und Charles W. Mueller, Introduction to Factor Analysis. What It Is and How to Do It, 3. Aufl., Beverly Hills und London 1984; dies., Factor Analysis. Statistical Methods and Practical Issues, 11. Aufl., Beverly Hills und London 1986; Karl Uberla, Faktorenanalyse. Eine systematische Einführung für Psychologen, Mediziner, Wirtschafts-und Sozialwissenschaftler, 2. Aufl., Berlin, Heidelberg und New York 1972.
Vgl. hierzu Herbert B. Asher, Causal Modelling, 2. Aufl., Beverly Hills und London 1984; Karl-Dieter Opp und Peter Schmidt, Einführung in die Mehrvariablenanalyse. Grundlagen der Formulierung und Prüfung komplexer sozialwissenschaftlicher Aussagen, Reinbek bei Hamburg 1976; Erich Weede, Hypothesen, Gleichungen und Daten. Spezifikation-und Mefiprobleme bei Kausalmodellen für Daten aus einer und mehreren Beobachtungsperioden, Kronberg/Ts. 1977.
Die Schätzung des Modells erfolgte mittels des Programmpakets LVPLS. Siehe Jan Bernd Lohmöller, LVPLS 1.6. Program Manuel: Latent Variables Path Analysis with Partial Least-Squares Estimation, rev. Aufl., Köln 1984.
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Winkler, J.R. (1995). Politische Traditionen und Parteiensystem in der Weimarer Republik. In: Sozialstruktur, politische Traditionen und Liberalismus. Schriften des Zentralinstituts für sozialwissenschaftliche Forschung der Freien Universität Berlin. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-12373-6_5
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