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Die publizierte Statistik bis um 1860. Grundzüge und Entwicklungstendenzen

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Grundlagen der Historischen Statistik von Deutschland

Zusammenfassung

Statistiken und statistische Daten können bisweilen einen geradezu spektakulären Charakter annehmen und weithin Aufmerksamkeit erregen, zumindest dann, wenn sie ins Blickfeld der Öffentlichkeit geraten oder die Öffentlichkeit mit ihnen konfrontiert wird. Gute Beispiele dafür sind etwa die jüngste Volkszählung in der Bundesrepublik Deutschland oder die soeben erstmals in ihrer Geschichte offiziell publizierte Statistik der Verteidigungsausgaben der Sowjetunion. In beiden Fällen wurde — positiv oder negativ — eine bestimmte Vorstellung von Herrschaftswissen assoziiert, dessen Beschaffung, Veröffentlichung, Interpretation und politische Verwertung höchste Aufmerksamkeit erregte, zielte sie doch mitten in ein komplexes Kräftefeld widerstreitender Interessen, Emotionen, Befürchtungen und Hoffnungen: beschworen die einen in Anlehnung an Orwells finstere Visionen das apokalyptische Bild des allgewaltigen, alleswissenden und alles kontrollierenden Datenstaates herauf, in dem der ungeschützte Bürger bis aufs Hemd durchleuchtet werde, so galt für viele andere die neue Publizität im Zeichen von Glasnost und Perestroika als lichtvolles Exempel der Öffnung, Transparenz und Kontrollierbarkeit eines bis dato timide-verschlossenen Staatsapparates.

Regionis potentia consistit in terra, rebus, hominibus

G.W. Leibniz (1646–1716)

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Literatur

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Sachse, W. (1991). Die publizierte Statistik bis um 1860. Grundzüge und Entwicklungstendenzen. In: Fischer, W., Kunz, A. (eds) Grundlagen der Historischen Statistik von Deutschland. Schriften des Zentralinstituts für sozialwissenschaftliche Forschung der Freien Universität Berlin. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-12157-2_1

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