Zusammenfassung
Dem heutigen Leser der Arbeiterliteratur öffnet sich ein seltsames Panorama der Klassenkämpfe des 19. Jahrhunderts. Bevölkert ist die Szenerie von Gestalten wie “Prometheus”, “Tantalus”, “Siegfried Proletariat” oder der „Männerschaft“, die „die freie offne Männerbrust“ zeigt. Wir erfahren, daß sie „Muskeln, hart wie Stahl“ haben, „die schwielige Faust“ recken, daß es „zur letzten Schlacht“ geht. Die „jungen Recken“ werden zu Heldentaten angefeuert: „Zusammen! Mann für Mann/ der letzte Krieg bricht an!“ und ein andermal ermutigt: „Heran, heran die kühne Schar,/ es bläst der Sturm, es fliegt das Haar“. Die Waffengattungen erscheinen recht rückständig: „Wirf in die Feinde deinen Speer!“, „aus der Kett’, die uns entehrt,/ schmieden wir ein blitzend Schwert“. Bisweilen tauchen am Rande dieser kriegerischen Männerwelt auch Frauen auf: „Auch euch, ihr kühnen Weiber, die ihr die volle Brust/ dem Blei der Henker botet, des hohen Ziels bewußt,/ [...] euch hat ins Herz geschlossen das Proletariat.“
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Literatur
Vgl. Stephan, 1981.
G.St.Jones, der die Kultur der Londoner Arbeiter zwischen 1870 und 1900 untersucht hat, weist auf den Wandel von der Bildung zur Unterhaltung hin und spricht von einer “Kultur des Trostes” um 1900 (Gareth Stedman Jones: Kultur und Politik der Arbeiterklasse in London 1870–1900, in: Puls, 1979, 317ff).
Vorwort zu ‘Deutsche Arbeiter Dichtung’ (1892/93), in: Arbeiterdichtung, 1973, 238.
Münchow, 1981, 400.
In der DDR wurde die Arbeiterliteratur des 19. Jahrhunderts kontinuierlich seit den sechziger Jahren wissenschaftlich ediert. Wichtigstes Unternehmen ist die im Akademie-Verlag erscheinende Reihe ‘Textausgaben zur frühen sozialistischen Literatur in Deutschland’ (1963ff). Einen Eindruck vom Umfang der Arbeiterliteratur vermittelt auch das vom ’Institut für deutsche und ausländische Arbeiterliteratur’ in Dortmund herausgegebene Bestandsverzeichnis (1983).
Vgl. Lesanovsky, 1984.
Vgl. Kunze/Wegehaupt, 1985, 45f.
Vgl. Walter Benjamin: Eduard Fuchs, der Sammler und Historiker, in: Benjamin, 1968, 95ff.
Vgl. Arno Herzig: Die Lassalle-Feiern in der politischen Festkultur der frühen deutschen Arbeiterbewegung, in: Düding/Friedemann/Münch, 1988, 321.
Schenda, 1973; Engelsing, 1973.
Strobach, 1981, 80.
Vgl. Steinberg, 1983, 17ff.
Strobach, 1981, 116.
Wolfgang Emmerich: Kleines literarisches Nachwort oder: Auch ein deutscher Sozialismus in Versen, in: Steinberg, 1983, 164.
Zum Begriff der Normalisierung siehe Foucault, 1977a.
Anonym.: Die Arbeiterpoesie, in: Münchow, 1981, 20.
Diederich, 1911, [ohne Seitenzählung].
Rudolf Lavant An unsere Gegner, in: Münchow, 1982, 5–7.
Rudolf Lavant Pro domo, in: Münchow, 1982, 136.
Diederich, 1911, [ohne Seitenzählung].
Anonym.: Die Arbeiterpoesie, in: Münchow, 1981, 20.
Adolph Lepp: Der deutsche Chansonnier, in: Witte, 1977, 51.
Eduard Fuchs: Dichter, da ist dein Platz! in: Witte, 1977, 51.
Rudolf Lavant: Pro domo, in: Münchow, 1982, 135.
Anonym.: Die Arbeiterpoesie, in: Münchow, 1981, 20.
Ibid.
Rudolf Lavant: Pro domo, in: Münchow, 1982, 136.
Ibid.
Rudolf Lavant: An unsere Gegner, in: Münchow, 1982, 5.
Diederich, 1911, [ohne Seitenangabel.
Wilhelm Hasenclever: Lerche und Rebhuhn (1874 im Kerker zu Zeitz), in: Münchow, 1982, 42.
Ibid. In der Vormärz-Tradition ist die Lerche das Symbol des politischen Dichters (Herwegh wird z.B. von Heine die “Eiserne Lerche” genannt). In semantischer Opposition dazu steht die ‘romantische’ Nachtigall.
Rudolf Lavant Pro domo, in: Münchow, 1982, 136.
Ibid. 135.
Rudolf Lavant An unsere Gegner, in: Münchow, 1982, 5.
Vgl. Jones: Kultur und Politik der Arbeiterklasse, in: Puls, 1979, 317ff.
Vgl. Münchow, 1981, 83–97.
Zit. n. Trommler, 1976, 215. Die Naturlaute’ würden eher die das Exotische suchende moderne Literaturen der Jahrhundertwende aufmerken lassen als die Arbeiterleser.
Es sei daran erinnert, daß zu den entscheidenden Bedingungen in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts die Erlangung der Schriftmündigkeit, die Entstehung einer Arbeiterintellektuellenkultur und eine institutionalisierte Öffentlichkeit gehören, die sich von der hegemonial-dominanten Kultur abgrenzt.
Steinberg, 1983, 7–9.
Emmerich hat in seinem Nachwort auffällige Unterschiede verneint (in: Steinberg, 1983, 161ff).
Mahnruf einer deutschen Mutter, an die gemißhandelten deutschen Soldaten, in: Steinberg, 1983, 18f.
Gustav Eurig: Der Krieg, in: Steinberg, 1983, 113.
Vgl. Bachtin, 1969, 32ff.
Drei Raecher und drei Zecher, in: Steinberg, 1983, 87.
Vgl. Bachtin, 1969, 35ff und Jean-Pierre Peter/Jeanne Favret: Das Tier, der Wahnsinnige, der Tod, in: Michel Foucault (Hg.): Der Fall Rivière, Frankfurt a. M. 1975, 207ff.
Friedrich Bosse: Die Arbeiter und die Kunst. Schwank in einem Akt, Münchow, 1987, Bd. I, 153–193.
U. Münchow hat die in Bosses Schwank dargestellten unterschiedlichen Einstellungen und Meinungen der Arbeiter zwar deutlich, aber mit idealisierender Tendenz herausgearbeitet (Münchow, 1981, 130ff).
Friedrich Bosse: Die Arbeiter und die Kunst, in: Münchow, 1987, 160.
Ibid. 176f.
Vgl. Jonas, 1988.
Friedrich Bosse: Die Arbeiter und die Kunst, in: Münchow, 1987, 160
Ibid. 175. “[N]amentlich für uns wird es zur Unmöglichkeit, noch Feste zu feiern, die Sinn und Herz aus der Alltäglichkeit heben können.” (Ibid.).
Ibid.
Ibid. 156.
Ibid. 171.
Ibid. 161.
Ibid.
Ibid. 169.
Ibid. 159.
Ibid. 176.
Ibid. 177.
Otto Erich Hartleben: Hanna Jagert. Eine Komödie, in: Hartleben, 1909, Bd.3, 39ff.
Ibid. 104.
Ibid. 55.
Ibid. 52.
Vgl. ibid. 45 u. 54.
Ibid. 41.
Ibid. 56.
Vgl. Fähnders, 1987.
Hartleben: Hanna Jagert, in: Hartleben 1909, Bd.3, 60.
Ibid. 45.
Ibid. 104. 182
Vgl. Braulich, 1976 u. Rüden, 1973.
Sozialdemokratisches Laientheater, Arbeiterdramatik und Geschichte der Volksbühnen gehören zu den am gründlichsten erforschten Bereichen der Arbeiterliteratur des 19. Jahrhunderts. Zu den wichtigsten neueren Arbeiten gehören neben den in Anm.75 genannten: Schröder, 1965; Knilli/ Münchow, 1970; Trempenau, 1979. Ich werde mich deshalb auf einige Thesen zur Funktion des Laientheaters und der Arbeiterdramatik beschränken können. Zu den vorliegenden Forschungsarbeiten sei angemerkt, daß sie die Arbeiterdramatik meist aus sozialhistorischem Blickwinkel (“sozialistische Dramatik ist vorwiegend als historisches Bewußtseinsdokument differierender sozialistischer Regungen zu betrachten” [Trempenau, 1979, 65]) und in einem teleologischen Gesamtrahmen (“’Vorformen’ sozialistischer Dramen” [ibid. 77]) untersucht haben.
Eine Umfrage unter sozialdemokratischen Arbeitern nach der Jahrhundertwende ergibt, daß die Mehrzahl der Befragten zumindest ein Drama von Schiller auf der Bühne gesehen hat. Andere Autoren folgen mit großem Abstand (Trempenau, 1979, 69).
Vgl. Trempenau, 1979, 58f.
Vgl. Pehlke, 1971.
Vgl. Sollmann, 1982.
Vgl. Kapitel III, Abschnitt ‘Die Ordnung des literarischen Wissens’. Der bekannte sozialdemokratische Theaterkritiker R. Franz schreibt zu dieser Frage: “Die Eroberung der Macht durch die Arbeiterschaft, die Vollendung der proletarischen Emanzipation ist ja nicht so vorzustellen, daB das Proletariat in seiner heutigen Gestalt plötzlich innerhalb weniger Jahre sämtliche Institutionen zu übernehmen, sämtliche Künste und Wissenschaften auszuüben, ja auch nur zu beaufsichtigen hätte! Denn was gäbe das für eine Bureaukratie! Und folglich: Was gäbe das für eine Klassenjustiz! Wer möchte sich da operieren lassen! Alle Künste und Wissenschaften müssen allmählich erobert werden, müssen innerlich errungen sein.” (Franz, [1896], 21).
Vgl. Evans, 1989.
Arno Herzig: Die Lassalle-Feiern, in: Düding/ Friedemann/ Münch, 1988, 327.
Vgl. die Karikatur aus dem ‘Wahren Jacob’ in: Münchow, 1982, 131.
Zit. n. Gerhard, 1985, 30.
Vgl. Helga Stachow: Gedenkfeier, Herbstvergnügen und literarisch-musikalischer Unterhaltungsabend. Stiftungsfeste der Sozialdemokratischen Partei in Hamburg zwischen 1890 und 1914, in: Lehmann, 1984, 283ff.
Nach Trempenau, 1979, 72.
Vgl. Dieter Düding: Einleitung. Politische Öffentlichkeit - politisches Fest - politische Kultur, in: Düding/ Friedemann/Münch, 1988, 21.
Hellkuhl, 1983, 33.
Vgl. Wunderer, 1980; Birker, 1973.
Trommler, 1976, 192.
Münchow, 1981, 148 u. 149.
Vgl. die schon erwähnten Arbeiten von Schröder, Münchow/ Knilli, von Rüden und Pehlke.
Münchow, 1981, 157.
Nach Trempenau, 1979, 81, sind die allegorischen Festspiele auch ein Mittel, die politische Zensur ohne Eingriffe zu passieren.
Münchow, 1981, 157.
Nach Gottfried Korff (Rote Fahnen und Tableaux Vivants. Zum Symbolverständnis der deutschen Arbeiterbewegung im 19. Jahrhundert, in: Lehmann, 1984, 124) gehören Lebende Bilder “vor allem nach 1890 zu den beliebtesten Formen der ästhetisch-kulturellen Unterhaltung auf den Parteiveranstaltungen”.
Vgl. Trempenau, 1979, 276–278.
Tenfelde, 1982; Korff, in: Lehmann, 1984; Düding/ Friedemann/ Munch, 1988.
Korff: Rote Fahnen und Tableaux Vivants, in: Lehmann 1984, 110.
Ibid. 126.
Ibid.
Ibid. 127f.
Ibid. 129.
Trempenau, 1979, 170ff u. Münchow, 1981, 430ff.
Siehe Anm. 90.
Vgl. Münchow, 1981, 430ff.
Die Widersprüche dieser Verteilungskämpfe um Macht und Wissen haben wir im III. Kapitel ausführlich dargelegt.
Erinnert sei hier nur an die satirische Darstellung der Kunstvorlieben der Gründerzeitbourgoisie in Fontanes Roman ‘Frau Jenny Treibel’.
Vgl. den Lyrik-Teil der Anthologie von Witte, 1977.
Die Gedichte zum 1. Mai bilden ein eigenständiges Genre heraus.
So auch Gerald Stieg: Thesen zur Arbeiterlyrik von 1863–1933, in: Arbeiterdichtung, 1973, 33. Zu einer anderen Auffassung gelangt Wolfgang Steinitz, 1962, der die Melodien einbezieht. Bei ihm finden sich allerdings nur wenige Beispiele. Auch bei der Wahl der Melodien scheint die jeweilige aktuelle Beliebtheit wichtiger als die volkstümliche Tradition gewesen zu sein. Vgl. Lidtke, 1979, 61, 71, 76. Zu den beliebtesten Melodien gehören die ‘Marseillaisé, ’Zu Mantua in Banden’, das ’Rheinlied’ und sogar ’Die Wacht am Rhein’.
Vgl. Bogdal, 1978, 131 u. 232.
Münchow, 1981, 432.
Ibid.
Zit. n. Hellkuhl, 1983, 79.
Zit. n. Hellkuhl, ibid.
Vgl. Groschopp, 1985.
Zur Bedeutung der Kollektivsymbolik für das ‘Kampflied’ vgl. Link/Link-Heer, 1980, 312.
Nach Kämpchens Tod finden im Ruhrgebiet Jahr für Jahr Gedächtnisfeiern statt. Vgl. das bei Hellkuhl, 1983, 58, wiedergegebene Programm einer solchen Veranstaltung des Arbeitergesangsvereins ‘Bruderliebe’.
Die Gedichte sind wieder abgedruckt in: Kämpchen, 1984, 76ff.
Walter Benjamin: Der Erzähler, in: Benjamin, 1980, Bd. II, 2, 443.
Ibid. 442.
Ibid. 445.
Vgl. Michel Foucault: Was ist ein Autor? in: Ders.: Schriften zur Literatur, München 1974, 23.
Heinrich Kämpchen: Mein Glaube, in: Kämpchen, 1984, 193.
Heinrich Kämpchen: Bergmannslos, ibid., 28 u. 29. Noch 1913 führt der ‘Allgemeine Arbeitergesangsverein Dortmund im Rahmen eines Gastspiels ein Stück unter dem Titel ’Bergmannslos’ auf. Vgl. Hellkuhl, 1983, 67.
Heinrich Kämpchen: Bergmannsmale, in: Kämpchen, 1984, 27.
Heinrich Kämpchen: Der Pfeilerbruch, ibid., 42.
Heinrich Kämpchen: Das Grubenpferd, ibid., 42.
In einem seiner bekanntesten Gedichte ‘Ein Bild’, ibid., 47.
Heinrich Kämpchen: Der Lohntag, ibid., 61.
Dieses Lied wird mit der Melodie von Ch. J. Zahns ‘Frisch auf, Kameraden, aufs Pferd’ zur offiziellen Verbandshymne des Bergarbeiterverbands. Aus zeitgenössischen Quellen lassen sich ein enormer Bekanntheitsgrad und große Beliebtheit erschließen. In einem Bericht aus dem Jahre 1891 heißt es über die Wirkung: “Eine solche Wirkung, wie sie hierauf folgte, kann nicht künstlich hervorgerufen werden; sie ist der Ausfluß echten Gefühls und darum in ihrer Wirkung so überwältigend.” (Zit. n. Hellkuhl, 1983, 80).
Vgl. dazu Koch/Tocking, 1990.
Heinrich Kämpchen: Die Katastrophe von Zeche Radbod, in: Kämpchen, 1984, 76.
Ibid.
Heinrich Kämpchen: Die Klage der Toten, ibid., 78.
Vgl. Ferdinand Freiligrath: Die Toten an die Lebenden, in: Freiligrath, 1967, 129–131. Es ist wahrscheinlich, daß dieses in der Arbeiterbewegung verbreitete Gedicht Kämpchen als Vorbild gedient hat. Vgl. auch den ‘Nachruf auf Ferdinand Freiligrath’ von F. W. Fritzsche. Dort heißt es: “Einst ließest du Tote zu Lebenden sprechen” (Münchow, 1982, 44).
Heinrich Kämpchen: Die Frauen von Radbod, in: Kämpchen, 1984, 79.
Heinrich Kämpchen: Radbod (Eine Leichenbergung), ibid., 80.
Zur Heroisierung des Massentods in der sogenannten Arbeiterdichtung vgl. Rülcker, 1970, 57ff.
Vgl. Dürler, 1936. Eine Vermittlerrolle spielen die Werke von Theodor Körner und Novalis, die beide wegen ihrer Tätigkeit im Bergbau unter Bergarbeitern u.E. bekannt waren.
Heinrich Kämpchen: Radbod (Ein Nachtstück), in: Kämpchen, 1984, 81.
Heinrich Kämpchen: Nach dem verlorenen Streik von 1893, in: Kämpchen, 1984, 103.
Heinrich Kämpchen: Unentwegt! ibid., 96.
Heinrich Kämpchen: Arbeitsbrüder, ibid., 145. An anderer Stelle heißt es: “Wir sind ein Riese, wenn wir geeint” (Ibid. 124).
So Trommler, 1976, 180f.
In: Witte, 1977, 23–24.
Vgl. Heinrich Kämpchen: Georg Herwegh, in: Kämpchen, 1984, 161.
Die Metonymie “Schwert” gehört zum Standardrepertoire politischer Lyrik.
Wir werden die beiden letzten Verse im Rahmen einer geschichtsphilosophisch vertiefenden Analyse unten noch einmal aufgreifen.
So die einschlägigen Arbeiten von Münchow, 1981, Trommler, 1976, Stieg/Witte, 1973.
In: Witte, 1977, 25–26.
“Wohlan, die Tat, die kühne, soll mich lösen!” (Lassalle, 1974, 165.).
Johanna Greie: Zum Todestag Ferdinand Lasalle’s [sic!], in: Steinberg, 1983, 38.
Vgl. Lidtke, 1979, 71.
Auch auf lokaler Ebene finden in den neunziger Jahren noch Lassallefeiern statt. Vgl. Hellkuhl, 1983, 34.
Robert Schweichel: Florian Geyers Heldentod, in: Münchow, 1982, 52ff.
Ibid. 77.
Diese Handlungsweise wird in eingeschränktem Maße auch Marx zugeschrieben. Bei ihm ersetzt - signifikanterweise - die Wissenschaft die Rhetorik.
Robert Schweichel: Florian Geyers Heldentod: in: Münchow, 1982, 78.
So zu Recht Friedrich Knilli: Kitsch im Klassenkampf? in: Arbeiterdichtung, 1973, 77.
Vgl. Lidtke, 1979.
Zit. n. Hellkuhl, 1983, 41.
In: Witte, 1977, 94–95. Vgl. die Interpretation von Münchow, 1981, 46f.
Münchow, 1981,44.
Zur Evolution und Transformation von Kollektivsymbolen vgl. Drews/Gerhard/Link, 1985, 286ff.
Vgl. Kapitel IV.
Dieses Phänomen kritisiert schon Marx im Blick auf die Sprachregelungen der sozialdemokratischen Programme. “Das Wort ehern ist eine Signatur, woran sich die Rechtgläubigen erkennen.” (Karl Marx: Kritik des Gothaer Programms, in: MEW Bd. 19, 25.
Brieler u.a., 1986, 62. Die Kollektivsymbole der Arbeiterliteratur tendieren allerdings dazu, das Alltagswissen auszulöschen anstatt Vermittlungsarbeit zu leisten.
Vgl. ibid. 63.
Vgl. das Beispiel des Arbeitersports bei Brieler u.a., 1986, 63ff.
Vgl. Jäger, 1971.
Karl Frohme: Ostern, in: Witte, 1977, 59.
Jakob Audorf: Unsere feste Burg, in: Witte, 1977, 83.
Karl Frohme: Ostern, in: Witte, 1977, 59.
Robert Seidel: Kein Heiland ist noch je erschienen, in: Seidel, 1925, 21.
Vgl. Tenfelde, 1982.
Max Kegel: Märzlied, in: Witte, 1977, 70 u. 71.
Karl Frohme: Völkerlenz, in: Witte, 1977, 75.
Hermann Greulich: Arbeiterlied, in: Witte, 1977, 99.
Rudolf Lavanc An unsre Gegner, in: Münchow, 1982, 5.
Ibid. 7.
Karl Frohme: Völkerlenz; in: Witte, 1977, 75.
Ibid.
Friedrich Wilhelm Fritzsche: Prolog zur Feier des 18. März, in: Witte, 1977, 131 u. 132.
g über das Wissen der Zeit neben der politischen, ökonomischen und sozialen Interessensvertretung das wichtigste Element ihrer Autonomie:
Max Kegel: Sozialistenmarsch, in: Münchow, 1982, 116.
Vgl. Münchow, 1981, 47f.
Franz Mehring: Ideale Güter, in: Mehring, 1964, Bd. 14, 566.
Lassalle, 1974, 29.
Vgl. Schiller Seff: Selbstbefreiung, in: Witte, 1977, 176ff.
August Geib: Mailied, zit. n. Münchow, 1981, 48.
Vgl. die Bestandsaufnahme von Diehl, 1980, 334–349.
Ernst Klaar: Dem Andenken der Kommune, in: Münchow, 1982, 186.
Max Kegel: An die Internationale, zit. n. Münchow, 1981, 72.
Anonym.: Der letzte Generalmarsch, in: Witte, 1977, 35.
Ibid.
Ibid. Bei diesem Refrain wird der Einfluß der Lyrik eines Theodor Körner oder E. M. Arndt deutlich. Vgl. Münchow, 1981, 202.
Hermann Greulich: Arbeiter-Feldgeschrei, in: Witte, 1977, 89.
Hermann Greulich: Arbeiter-Marseillaise, in: Witte, 1977, 29.
Heinrich Kämpchen: Zum Sturm, zit. n. Münchow, 1981, 202.
Vgl. Theweleit, 1978, Bd. 2, 112ff.
Jakob Audorf: Unsere feste Burg, in: Witte, 1977, 84.
Ibid. 83.
Heinrich Kämpchen: Arbeitsbrüder, in: Kämpchen, 1984, 145.
Heinrich Kämpchen: Hinein in den Verband! in: Kämpchen, 1984, 134.
Vgl. Bogdal, 1988, 81–84.
Ernst Preczang: Stiftungsfestprolog, in: Witte, 1977, 41.
Ibid. “Die Zeit hat manches Elend gesehen,/ Doch unser Verein, der blieb bestehen!” (Friedrich Bosse: Die Alten und die Neuen, in: Witte, 1977, 192).
Robert Seidel: Der großen neuen Zeit entbiet’ ich Gruß, in: Seidel, 1925, 29.
Georg Gradnauer: 1863–1913, in: Achten, 1980, 206.
Ernst Preczang: Der Arbeit Fest, in: Achten, 1980, 97.
Vgl. Eduard Fuchs: Der Prometheus unserer Zeit, in: Witte, 1977, 83.
Ernst Klaar: Hammerlied, in: Münchow, 1982, 183.
Andreas Scheu: Sehnsucht nach der Freiheit, in: Münchow, 1982, 105.
Ferdinand Freiligrath: Von unten auf! in: Freiligrath, 1967, 89.
Anonym.: Der letzte Generalmarsch, in: Witte, 1977, 36.
Robert Schweichel: Florian Geyers Heldentod, in: Münchow, 1982, 86.
August Geib: Der Tod des Rebellen, in: Münchow, 1982, 46 u. 47. In Schweichels Erzählung ‘Florian Geyers Heldentod’ heißt es: “Aus dem Blut der Märtyrer entsprießt die opferfreudige Barmherzigkeit der Frauen.” (in: Münchow, 1982, 79).
Walter Benjamin: Über den Begriff der Geschichte, in: Benjamin, 1980, Bd. I,2, 698.
Max Kegel: Weihnachts-Marseillaise, in: Witte, 1977, 57.
Ibid.
Ibid. 58.
Walter Benjamin: Über den Begriff der Geschichte, in: Benjamin, 1980, Bd. I,2, 700.
Lassalles ‘Franz von Sickingen’ endet mit dem Vers. “Künft’gen Jahrhunderten vermach ich unsre Rache!” (Lassalle, 1974, 177).
Anonym.: Der Überfall, in: Münchow, 1982, 198.
Zit. n. Münchow, 1982, 204.
Andreas Scheu: Der Arbeitsvölker Maienbund, in: Witte, 1977, 156.
August Geib: Lied der Internationalen, in: Witte, 1977, 35.
Friedrich Wilhelm Fritzsche: Der Tantalus des XIX. Jahrhunderts, in: Witte, 1977, 80f.
Eduard Fuchs: Der Prometheus unserer Zeit, in: Witte, 1977, 81ff. Zum Entstehungskontext des Gedichts siehe Münchow, 1981, 385.
August Geib: Lied der Internationalen, in: Witte, 1977, 34.
Ernst Klaar: Das Lied der Freiheit, in: Münchow, 1982, 192.
Max Kegel: Weihnachts-Marseillaise, in: Witte, 1977, 57.
Robert Seidel: Kein Heiland ist noch je erschienen, in: Seidel, 1925, 21.
Ibid.
Ibid. 22.
Ibid.
Dazu ausführlich Tanja Bürgel: Das Problem der Unterhaltungsliteratur in der deutschen Arbeiterpresse vor dem Sozialistengesetz, in: Literatur und proletarische Kultur, 1983, 169f.
Vgl. Bürgel, 1987.
So z.B. bei Schweichel: “Rachsucht, Scham vor sich selbst über die eigene Schwäche und Niedertracht und das Bestreben, durch den Schrecken eine Herrschaft wieder zu befestigen, die in den Ideen der Zeit keinen Halt mehr besitzt, das ist’s, was alle Reaktionen so schrecklich blutig macht.” (Robert Schweichel: Florian Geyers Heldentod, in: Münchow, 1982, 82).
Tanja Bürgel, die sich intensiv mit der Erzählprosa auseinandergesetzt hat, übernimmt partiell diese Haltung, indem sie die sentimentale Beschreibung der Leiden und Demütigungen rügt und den Autoren vorhält, nur die alltäglichen Probleme der sog. ‘kleinen Leute’ behandelt zu haben (Bürgel: Das Problem, in: Literatur und proletarische Kultur, 1983, 171 u. 173). Man
Minna Kautsky: Ein Maifesttag, in: Münchow, 1982, 337.
Robert Schweichel: Florian Geyers Heldentod, in: Münchow, 1982, 86.
Vgl. Münchow, 1981, 48.
So Gramsci, 1967, 150f.
Ibid. 151.
Ibid. 152.
Ibid. 151.
Ibid. 170.
Minna Kautsky: Ein Maifesttag, in: Münchow, 1982, 337. Die “großen und allgemeinen Siege” heben den kleinen und privaten Schmerz auf. Auch in der sentimentalistischen Prosa funktioniert der Grundmechanismus pathetischer Literatur.
Franz Mehring: Robert Schweichel; in: Mehring, 1961, Bd. 11, 456.
Ibid. 462f.
Ibid. 462.
Ibid. 456.
Ibid. 457.
Vgl. Karlheinz Rossbacher: Heimatkunstbewegung und Heimatroman. Zu einer Literatursoziologie der Jahrhundertwende, Stuttgart 1975.
Vgl. Münchow, 1981, 261ff.
Vgl. Bollenbeck, 1976 u. Münchow, 1973.
Schneider, 1980, 117.
Lepp gehört zu den wenigen Arbeiterschriftstellern des 19. Jahrhunderts, von denen ein Nachlaß existiert (Akademie der Wissenschaften der DDR).
Münchow, 1976, 70f.
Emmerich, 1974, Bd. I, 105.
Münchow, 1976, 276.
Zu Göhre siehe Lexikon, 1973, 196–198.
Keinem der beiden Narrationsschemata folgen mündliche Lebensberichte von Arbeitern und Arbeiterinnen, die z.B. von Psychologen oder Soziologen vor dem I. Weltkrieg aufgezeichnet worden sind (vgl. Emmerich, 1974, Bd.I).
Vgl. Schneider, 1980, 117.
Mehring, 1961, Bd. 11, 497.
Ibid. 498.
Zit. n. Emmerich, 1974, Bd. I, 151.
Mehring, 1961, Bd. 11, 494.
Vgl. Schneider, 1980, 124.
Georg Herwegh: Bundeslied für den Allgemeinen deutschen Arbeiterverein, in: Witte, 1977, 24.
Vgl. Diehl, 1980, 208–223.
Hermann Greulich: Arbeiterlied, in: Witte, 1977, 99.
Anonym.: Die Revolution, in: Diehl, 1980, 719.
Hermann Greulich: Arbeiterlied, in: Witte, 1977, 99.
Zit. n. Diehl, 1980, 357.
Johann Most: Die Arbeitsmänner, in: Münchow, 1982, 40.
Leopold Jacoby: Die neue Zeit, in: Diederich, 1911, Bd. 2, 276.
Franz, [18961,11.
Vgl. G.W.F. Hegel: Wissenschaft der Logik, in: Hegel, 1969, Bd. 5, 148f.
Karl Marx: Das Kapital, in: MEW Bd. 26.3, 421.
Hegel, 1971, Bd. 1, 434.
Hagen, 1974, 23.
Hegel, 1952, 558.
Ibid. 560.
Ibid.
Ibid.
Benjamin, 1980, Bd. I,2, 703.
Walter Benjamin: Eduard Fuchs, der Sammler und Historiker, in: Benjamin, 1967, 100.
Benjamin, 1980, Bd. I,2, 702.
Anonym.: Ein prophetisches Wort zu seiner Zeit, in: Steinberg, 1983, 30.
Max Kegel: Sozialistenmarsch, in: Witte, 1977, 28.
Anonym.: Der letzte Generalmarsch, in: Witte, 1977, 36.
Anonym.: Streiklied, in: Witte, 1977, 90.
Anonym.: Arbeiterlied, in: Witte, 1977, 100.
Vgl. Witte, 1977, 26, 35, 38.
Auch hier liegt eine Anleihe aus Lassalles Franz von Sickingen’ vor: “Wenn einer der Genossen unsres Bundes] Von wem es immer sei, befehdet wird,/ So sind wir alle in den Krieg verwickelt./ Wir wollen stehn mit unsrer ganzen Macht,/ Mit unsrer Habe, unsern Sippen, alle/ Für einen, bis auf unser letztes Blut./ Einer für alle, alle auch für einen!/ Und Glück und Unglück sei gemeinschaftlich.” (Lassalle, 1974, 107).
Adolph Lepp: Der Bauer, in: Münchow, 1982, 95.
Vgl. Louis Althusser: Lenin und die Philosophie, Reinbek, b. Hamburg 1974.
So die Allegoriedefinition Schopenhauers (zit. n. Benjamin, 1972, 177). Benjamin arbeitet in diesem Abschnitt seines Buchs zum Trauerspiel den appellativen und identifikatorischen Charakter der Allegorie heraus.
Vgl. den ausgezeichneten Aufsatz von Knut Hickethier: Karikatur, Allegorie und Bilderfolge-zur Bildpublizistik im Dienste der Arbeiterbewegung, in: Rüden, 1979, 79ff. Auf die konstituierende Bedeutung der Allegorie für die Arbeiterliteratur haben als erste Stieg/Witte, 1973, hingewiesen.
Vgl. Edith Lerch: Die Maifeiern der Arbeiter im Kaiserreich, in: Düding/Friedemann/Münch, 1988, 352ff. Bachtin schreibt zur Adventus-Tradition: “Alle diese ohnehin mit Zeit und utopischer Zukunft, mit den Sehnsüchten und Bestrebungen des Volkes prall gefüllten Gestalten dienen jetzt dazu, das fröhliche letzte Geleit der sterbenden Epoche, der alten Mächte und der alten Wahrheit auszudrücken.” (Bachtin, 1969, 44).
Hier ist der Einfluß von Delacroix’ ‘Freiheit auf den Barrikaden’ nicht zu übersehen. Vgl. dazu Hobsbawm, 1978.
Edith Lerch: Die Maifeiern der Arbeiter im Kaiserreich, in: Düding/Friedemann/Münch, 1988, 364.
Hickethier, in: Rüden, 1979, 81.
So Hickethier, ibid. 84.
So Gerald Stieg: Thesen zur Arbeiterliteratur von 1863 bis 1933, in: Arbeiterdichtung, 1973, 28.
Ibid. Vgl. auch Rentmeister, 1976, 92ff.
Zum Begriff der Diskursintegration vgl. Jürgen Link, kultuRRevolution Nr. 4 (1983), 48.
Vgl. die von Hickethier, in: Rüden, 1979, auf Seite 107 wiedergegebene Karikatur “An diesem Bund ist alles böses Tun verloren”.
In visuellen Darstellungen ist eine zusätzliche Beschriftung üblich. Dazu ein Beispiel: der Adler, der an der Leber des Prometheus (= Proletariat) nagt, trägt die Beschriftung “Kapitalismus”.
Zit. n. Hickethier, in: Rüden, 1979, 164.
Vgl. Fietkau, 1978, 141.
Ruppert, 1986, 48.
Vgl. Ibid.
Ibid. 59: “Mit der Herausbildung kultureller Codes von Zeichen, Symbolen und dinglichen Objektivationen wurden Binnensprachen geschaffen, die der klassenspezifischen Arbeiterkultur ihre eigenen inneren Ausdruckformen gaben und zugleich der Außendarstellung dienten.” Diese Aussage bleibt jedoch nicht ohne Einschränkung: “Allerdings bleibt festzuhalten, daß die Formen ‘entwickelter’ Arbeiterkultur ohnehin immer nur für eine aktive Minderheit gegolten hat.” (ibid. 64).
Vgl. Drews/Gerhard/Link, 1985, 256ff.
Rühle, zit. n. Kuczynksi, 1981, 222f.
Rühle, zit. n. Kuczynksi, 1981, 224.
Maipredigt, in: Achten, 1980, 113.
Ibid.
Ernst Klaar: Prolog zu Stiftungsfesten politischer Arbeitervereine, in: Witte, 1977, 39. Die drei ‘Mütter’ des Sozialismus fordern eine psychoanalytische Interpretation geradezu heraus, die an dieser Stelle jedoch vom Thema wegführen würde.
Karl Marx: Der 18. Brumaire des Louis Bonaparte, in: MEW Bd. 8, 560.
So Althusser in einer ein wenig mißglückten, aber zutreffenden Formulierung. (Louis Althusser: Die Bedingungen der wissenschaftlichen Entdeckungen von Marx, in: Arenz u.a., 1973, 90).
Ibid. 91 - Die Übersetzung wurde von mir korrigiert.
Lassalle, 1974, 148. Den Hintergrund dieser Verse bildet die Trennung der Arbeiterbewegung von bürgerlich-liberalen sozialpolitischen Vereinen. Des ‘eignen Banners Farbe’ ist das Rot, das als Symbolfarbe der Arbeiterbewegung eine wichtige Rolle spielen wird. Vgl. Gottfried Korff: Rote Fahnen und Tableux Vivants. Zum Symbolverständnis der deutschen Arbeiterbewegung im 19. Jahrhundert, in: Lehmann, 1984, 103ff.
Die primär sozial-integrative Funktion allegorischer Kunst ist der ausschlaggebende Grund dafür, daß Georg Lukâcs in seiner Literaturgeschichtsschreibung und Ästhetik die Arbeiterliteratur des 19. Jahrhunderts weitgehend negativ beurteilt. Da die Arbeiterliteratur als Die auffällige Beliebtheit der Allegorie in der Arbeiterliteratur legt die Verdezidiert anti-realistische Kunst “jene glückliche Mitte zwischen allgemeiner Bestimmtheit des Gehalts und freier Beweglichkeit in der Formgebung” (Lukacs, 1972, Bd. 4, 159) nicht erringt, müßte sie nach Lukâcs dem Partikulären und Dekorativen zugeschlagen werden, das Wirklichkeit nicht adäquat wiederzuspiegeln vermag. In seiner grundsätzlichen, an Walter Benjamins Trauerspielbuch sich abarbeitenden Kritik des Allegorischen in der Kunst bemerkt er allerdings zutreffend, daß die Allegorie künstlerische Formen “ins Rituell-Zeremonielle” (ibid.) verwandle. Das, was Lukács daraus folgernd als fehlende Wesenshaftigkeit (Substantialität) rügt, ist genau jener Spielra m, den die Arbeiterliteratur zu ihrer Konstituierung benötigt.
Kurz, 1982, 37.
Vgl. Althusser, 1973, 156ff und Bogdal, 1990, 82ff.
Drews/Gerhard/Link, 1985, 270.Kult- und Merkbilder
Hier dominiert die Funktion, technisch-ökonomische Modernität und kulturell-politische Tradition diskursiv zu ‘versöhnen’.
Zur mystifizierenden Rhetorik vgl. Kurz, 1982, 38.
Ibid. 39.
Der ‘gefesselte Prometheus’ ist für den durchschnittlich gebildeten Bürger des 19. Jahrhunderts zunächst eine Figur der griechischen Mythologie, bei entsprechender Goethekenntnis vielleicht noch ein Symbol der um ihre Autonomie ringenden Menschheit. Für den Leser der Arbeiterliteratur ist er darüber hinaus eine Personifikation des unterdrückten Proletariats.
Kurz, 1982, 41.
Diese Allegorie steht in der Tradition der ‘Psychomachia. Vgl. Kurz, 1982, 46f.
Schiller Seff: Selbstbefreiung, in: Witte, 1977, 177.
Ibid. 182f.
Vgl. Robert Seidel: Der großen neuen Zeit entbiet’ ich Gruß. Zum Internationalen Sozialistischen Arbeiterkongreß, Zürich 1893, in: Seidel, 1925, 29: “Nie war die Zeit so mächtig, stark und groß-/ Sie läßt mit Menschenglück nicht länger spielen,/ Sie macht dem Elend allen Volks ein Ende/ Und schafft ein Paradies für fleiß’ge Hände.”
Karl Frohme: Völkerlenz, in: Witte, 1977, 76.
Zit. n. Hellkuhl, 1983, 57.
Kurz, 1982, 57.
Poore, 1987, 118–122.
Ibid. 118.
Ibid. 119.
Ibid. 120.
Ibid. 121.
Ibid.
Ibid.
Ibid.
Ibid.
Benjamin, 1972, 193.
Poore, 1987, 35–42.
“Aber vereint mit dir, göttliche Schwester Gleichheit, bin ich unbesieglich.” (ibid. 36).
Ibid. 42.
In den ‘Fest-Gedanken’ der Maizeitung aus dem Jahre 1891 heißt es: “Und so soll denn, wie jetzt der Lenz mit seiner ganzen Pracht ins Land gezogen ist, auch einst der berauschende Völkerfrühling anbrechen, an welchem alle das, was wir heute ahnen und herbeiführen, wirkliche, allbeglückende Wahrheit geworden ist. Wenn die Frühlingsstürme, die heute erst leise durch die Völker dahin wehen, in gewaltigem Brausen verrauscht sein werden, dann feiert die Menschheit ihren Mai, der nimmer enden wird.” (Achten, 1980, 28).
Ibid. 93.
Ibid. 65.
Ibid. 77. Die ‘Ehe der Arbeit mit der Kunst’ ist demnach nicht nur ein Grundkonzept der Festgestaltung, sondern das angestrebte Ziel zukünftiger Lebensweise.
Ibid. 86.
Georg Lukács geht hingegen davon aus, daß die Dialektik der Geschichte ein zunächst verborgenes Kollektivsubjekt als wirkliches ‘Wesen’ des Fortschritts enthüllen werde. Die Allegorie, die Verhältnisse und Dinge fetischisiere, könne derartige historische Prozesse nicht adäquat gestalten. Im Gegenteil gehöre die “Vernichtung der unmittelbaren, der sinnlichen Wirklichkeit […] zum Wesen der Allegorie.” (Lukács, 1972, Bd. 4, 170) Die Arbeiterliteratur glaubt, mit Hilfe der Allegorie das Gegenteil erreichen zu können: die Veranschaulichung und Versinnlichung einer abwesend/ anwesenden Wirklichkeit.
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Bogdal, KM. (1991). Von der Literatur zum Alltag. In: Zwischen Alltag und Utopie. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-11924-1_6
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